Herdecke/Wetter/Ennepe-Ruhr. Ende November startet das Projekt „Art_EN“ im ganzen Ennepe-Ruhr-Kreis: Schaufensterausstellungen sollen Kunstinteressierte und Kunden anlocken.
Unter Corona leiden viele. Auch der örtliche Einzelhandel. Um den zu unterstützen, braucht es bisweilen kreative Ansätze. Die können beispielsweise aus der Kunstszene kommen.
Diese zwei Branchen wollen nun Hand in Hand zusammenarbeiten: Das ist das Symbol für das Projekt „Art_EN“, das die EN-Agentur und die Kommunen im Ennepe-Ruhr-Kreis jetzt starten. Es verbindet laut Mitteilung die Unterstützung für die Kunst- und Kulturszene der Region und die Förderung des Einzelhandels. „Wir müssen jetzt handeln, um die kulturelle Vielfalt hier in unseren Städten zu erhalten“, sagt Landrat Olaf Schade als Schirmherr von „Art_EN“. Das habe kürzlich ein Gespräch der EN-Agentur mit Kunst- und Kulturschaffenden gezeigt, an dem auch Kirsten Deggim als Vorsitzende der Herdecker Werbegemeinschaft teilnahm. Es gehe laut Schade einerseits um die ökonomische Situation, aber im Endeffekt auch um die Bedeutung, die Kultur für das Miteinander.
Späte Ladenöffnung im Doppelpack
Das verwirrt. Die Werbegemeinschaft Herdecke kündigte kürzlich für diesen Freitag, 2. Oktober, ein „Late-Night-Shopping“ von 18 bis 21 Uhr an, quasi als Ersatz nach der Absage des verkaufsoffenen Sonntags zwei Tage später. Bereits am Freitag, 25. September, hatten aber bereits Geschäfte zusätzlich von 18 bis 22 Uhr geöffnet, und zwar Pasta Passion, Corner N°34, Hillebrand, Sanni 7, Käse & mehr, Reichel, Unique, Vinos y mas, Pieper, Amy and Friends sowie Leuchtfeuer.
„Diese Aktion war schon länger als Wiederholung des erfolgreichen Late-Night-Shoppings vom 15. November 2019 geplant“, erklärt Bettina Reichel als Inhaberin von Modegeschäften den Hintergrund. Sie und andere öffnen am neuen Termin (2. Oktober) abends aber nicht. „Das ist für einige zu kurzfristig, was die Planung angeht.“ Am 6. November und 4. Dezember wollen Reichel und Co. dann beim Late-Night-Shopping wieder teilnehmen.
Die Idee: Das Gemeinschaftsprojekt „Art_EN“ ist eine temporäre Schaufensterausstellung in den Innenstädten. In jeder Stadt wird eine Schaufenstermeile ausgewählt. Teilnehmende Händler stellen nach dem Motto „sharing is caring“ (teilen ist kümmern) einen Teil ihres eigenen Schaufensters für Künstler zur Verfügung. Die ausgestellten Arbeiten können erworben werden. Je nach Größe des Schaufensters sind auch Aufführungen möglich.
Ehemaliger Landrat als Organisator
„Das Projekt soll Wirtschaft und Kultur miteinander verbinden. Und es ist ein Appell: Shoppt lokal! Kauft Kunst! Online kann ja jeder“, erläutert der Ennepetaler Künstler Werner Kollhoff, der den Impuls für die Aktion gab. Ähnlich sieht es Dr. Arnim Brux als künstlerischer und organisatorischer Leiter: „Art_EN hilft dem Handel und der Bildenden Kunst in idealtypischer Weise und kann auch zur Attraktivitätssteigerung unserer Innenstädte im gesamten Kreis beitragen. Ich hoffe, dass viele Kunstschaffende und Händler sich an dem Projekt beteiligen und von dieser Kooperation profitieren werden.“
Für die Finanzierung des Projekts hat die EN-Agentur die AVU und den Ennepe-Ruhr-Kreis gewonnen. AVU-Vorstand Uwe Träris: „Das Projekt passt zu unserem Verständnis von Daseinsvorsorge: Wir sorgen für Energie und Trinkwasser – wir möchten aber auch, dass die Region und besonders die Innenstädte dank der Kulturangebote attraktiv bleiben.“ Weitere Unterstützer seien willkommen, sagt Jürgen Köder (Geschäftsführer der EN-Agentur).
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Ansprechpartner vor Ort seien die städtischen Wirtschaftsförderer und/oder Stadtmarketing-Vereine: „Art_EN“ soll Ende November mit einem parallelen Eröffnungswochenende in allen Städten starten und dann rund 14 Tage dauern.
Ansprechpartner bei der EN-Agentur sind Katja Kamlage und Marie Nehles (erreichbar per Mail unter art_en@ennepe-ruhr-entdecken.de).