Wetter. 21 Jahre lang war das alte Löschfahrzeug der Feuerwehr im Dienst. Nun darf es in den Ruhestand und wird ersetzt.

Über ein 400.000 Euro teures Geschenk darf sich die Freiwillige Feuerwehr in diesen Tagen freuen. Bürgermeister Frank Hasenberg übergab das neue Löschfahrzeug 20 an Ralf Tonetti, den Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Wetter. Dieser gab den symbolischen Schlüssel dann weiter an den Einheitsführer der Löscheinheit Grundschöttel, Kevin Capp.

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Durch die Neuanschaffung wird ein mittlerweile 21 Jahre altes Tanklöschfahrzeug ersetzt. Durch diese Investition wird es ermöglicht, dass die Löscheinheit, die jährlich zwischen 120 und 150 Einsätze fährt, noch professioneller und effizienter arbeiten kann. Im Brandschutzbedarfsplan ist vorgesehen, dass die Fahrzeuge dieser Größenordnung alle 20 Jahre ausgetauscht werden. Bei guter Pflege kann es schon mal ein Jahr länger genutzt werden, wie Feuerwehrsprecher Patric Poblotzki mitteilt.

Das neue Löschfahrzeug ist leistungsstärker als sein Vorgänger, kann mehr Wasser transportieren und hat Schaum an Bord. Hinzukommt ein Wasserwerfer, mit dem 70 Meter überwunden werden können. „Alles ist an den modernen Standard angepasst. Außerdem besitzt das Fahrzeug eine Gruppenkabine, so dass wir jetzt anstatt sechs Leuten wie zuvor, neun Leute gleichzeitig transportieren können“, freut sich Poblotzki.

Neue Halle im Oktober fertig

Die offizielle Übergabe erfolgte natürlich unter Einhaltung der Auflagen des Infektionsschutzgesetzes in einem kleineren Kreis, bestehend aus einem Teil der Feuerwehr Wetter (Ruhr), Verwaltung und Politik. Bis das neue Fahrzeug, namens „Florian Wetter 2LF20-1“, endgültig in sein neues zu Hause einziehen kann, dauert es leider noch ein wenig. Der Bau der neuen Fahrzeughalle, der aufgrund der Maße des Fahrzeuges erforderlich war, befindet sich in den letzten Zügen vor der Fertigstellung und Übergabe. Im Oktober soll es so weit sein. Bis dieser Zeitpunkt gekommen ist, üben die Kameraden noch ausführlich mit der neuen Technik am Fahrzeug, das übergangsweise in Alt-Wetter untergestellt ist. „Der Übergang ergibt sich daraus, dass wir von Corona profitiert haben und das Fahrzeug einfach schneller fertig war und ausgeliefert werden konnte“, erläutert Poblotzki.

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Das Fahrzeug wurde auf einem MAN Allradfahrgestell mit Zwillingsbereifung aufgebaut. Es besitzt eine Motorleistung von 290 PS und hat ein automatisiertes Schaltgetriebe. In dem Löschwassertank werden 3.000 l Wasser mitgeführt. Zusätzlich sind noch 200 l Schaummittel an Bord. Weiterhin ist das Fahrzeug mit einem Notstromaggregat und einem fest montierten Lichtmasten ausgestattet, der vom Pumpenbedienstand gesteuert werden kann. Ergänzend befindet sich auf dem Aufbaudach noch ein Schaum-/Wasserwerfer, der 2.400 l pro Minute abgeben und eine Reichweite von gut 70 Metern erreichen kann. Neben der umfangreichen feuerwehrtechnischen Ausrüstung, ist auch dieses Fahrzeug mit einer mobilen Winde für technische Hilfeleistungen ausgestattet. Die komplette Fahrzeugbeleuchtung ist, sofern möglich, in LED-Technik ausgerüstet. Der Mannschaftsraum ist so konzipiert, dass sechs Atemschutzgeräte untergebracht sind. Eine Steckleiter sowie eine Multifunktionsleiter sind auf dem Fahrzeugdach verlastet und können über eine Entnahmehilfe entnommen werden.

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Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über eine Rückfahrkamera, eine Heckwarneinrichtung sowie Digitalfunk. Abschließend sind auch die beiden Ein-Personen-Haspeln (eine für die Wasserversorgung, eine zur Verkehrsabsicherung) am Heck des Fahrzeugs zu erwähnen. Die kompletten Anschaffungskosten belaufen sich auf 400.000 Euro.