Herdecke. Stau auf der B54: Die Technischen Betriebe Herdecke führen Verkehrsprobleme am Herdecker Bach auf eine „signifikant gestiegene Belastung“ zurück.

Die Verkehrssituation auf der B54 am Herdecker Bach ist in den vergangenen Monaten immer wieder Thema gewesen. In 2017 hat der Landesbetrieb Straßen NRW dort die alten Ampelanlagen ausgetauscht. Auf die zentralen Fragen zu Herdeckes Hauptverkehrsachse hat der Technische Betriebsleiter der TBH, Andreas Schliepkorte, Antwort gegeben.

Einige Autofahrer sind genervt von dem zähfließenden Verkehr auf der B54. Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe für die Staus?

Andreas Schliepkorte: Hauptursache für die Rückstaus ist das sehr hohe und deutlich zugenommene Verkehrsaufkommen auf der Straße. Die Gründe dafür sind vielfältig, nicht zuletzt ist die B54 ausgewiesene Umleitungsstrecke der Autobahnen. Viele aktuelle Baustellen dort (A1, A45) sorgen dafür, dass der Herdecker Bach als Ausweichstrecke dient. Sperrungen der Ruhrbrücke in Wetter und der Neubau der Volmarsteiner Straße sowie die Vollsperrung der Landstraße zwischen Herdecke und Wetter durch den Felssturz führten bzw. führen zu deutlich mehr Verkehr.

Es liegt also nicht an fehlerhaften Einstellungen der neuen Ampeln?

Nein, die Signalanlagen, die vom Landesbetrieb Straßenbau NRW hier verbaut worden sind, entsprechen meiner Einschätzung nach dem neuesten Standard. Es liegt eindeutig an der signifikant gestiegenen Verkehrsbelastung. Fachplaner haben bereits im vergangenen Sommer die Steuerungen an den Signalanlagen auf unsere Bitte überprüft.

Verkehrsteilnehmer, die vom Herdecker Bach kommend nach links in die Ender Talstraße abbiegen möchten, haben ein eigenes Signal zu beachten. Warum ist das so?

Bei Umbau oder Erneuerung bestehender Signalanlagen müssen die jeweils aktuell gültigen Richtlinien berücksichtigt werden. Einen „Bestandsschutz“ gibt es nicht. Das bei der Altanlage vorhandene sogenannte Diagonalsignal mit einem blinkenden Signalgeber ist an einem Knotenpunkt mit einer solch hohen Verkehrsbelastung wie hier aus Sicherheitsgründen nicht mehr zulässig. Tatsächlich ist es dort in der Vergangenheit auch immer wieder zu Unfällen mit Fußgängern und Radfahrern gekommen.

Was kann die Stadt noch tun, um Verbesserungen zu erreichen?

Die Stadt ist kontinuierlich im Gespräch mit dem Landesbetrieb Straßenbau, der als Straßenbaulastträger sowohl für die Bundes- als auch für die Landstraßen verantwortlich ist. Wir werden weiter versuchen, an vertretbaren Stellschrauben für eine Verbesserung des Verkehrsflusses zu drehen. Die Möglichkeiten sind jedoch begrenzt. Momentan erscheint die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes an der Ender Talstraße durch das außergewöhnlich hohe Verkehrsaufkommen überschritten.

Welche waren das?

Das signalfreie Rechtsabbiegen wurde an den Abbiegungen in die Wittener Landstraße, in die Gahlenfeldstraße und in die Hauptstraße eingerichtet. Das Signal wird nur durch Anforderung durch die Fußgänger aktiviert und eingeschaltet.

Heute Termin vor Ort

Heute tagt die Verkehrskommission der Stadt Herdecke.

Ab 17 Uhr geht es bei den Ortsbegehungen auch um die die Bundesstraße 54.

Thema sind zudem die Verkehrsberuhigung am Bergweg oder die Parksituation an der Rosenstraße.

Dann wird im Ratssaal getagt.

Darüber hinaus konnte am Knotenpunkt „Mozartweg“ das „Diagonalsignal“ eingerichtet werden, da das vergleichsweise geringe Verkehrsaufkommen aus dem Mozartweg dies zuließ. Zudem wurde die Linksabbiegephase in die Ender Talstraße - zu Gunsten der Hauptrichtung Innenstadt - verkürzt auf die notwendige Mindestzeit.