Ende. Der Grund für den Stromausfall am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke ist noch nicht abschließend geklärt.
Die Aufregung am Sonntagabend war groß. Stromausfall am Gemeinschaftskrankenhaus lautete die erste Meldung. Einen Tag später ist das Problem zwar behoben, die Ursache aber noch gefunden.
Doch was war passiert? Die Feuerwehr war, wie bereits berichtet, am Sonntagabend alarmiert worden, weil eine Besucherin im Fahrstuhl des Krankenhauses stecken geblieben war. Sie hatte sich über den Notknopf bemerkbar gemacht und konnte nach 20 bis 30 Minuten durch einen Mitarbeiter des Krankenhauses befreit werden.
Fahrstuhl steckte fest
Der Grund, aus dem der Fahrstuhl stecken blieb, war der Stromausfall, der etwa 45 Minuten dauerte. „Nach aktuellen Erkenntnissen lag dies nicht an einer fehlenden Normalstromversorgung, sondern an einem temporären Defekt in der Notstromversorgung. Die Herstellerfirma der Aggregat-Steuerung, die für die Notstromversorgung zuständig ist, ist vor Ort und prüft derzeit, wie es trotz ordnungsgemäßer Wartung – die letzte hat am 7. Juli 2020 stattgefunden – zu einem zwischenzeitlichen Ausfall bzw. Fehlern der Notstromversorgung kommen konnte“, heißt es dazu aus dem Krankenhaus. Bis der Fehler sicher identifiziert sei, laufen weitere Prüfungen. Darüber hinaus würden zur Sicherheit einige Bauteile ausgetauscht. Trotz des Stromausfalls, waren alle sensiblen medizinischen Geräte und Schlüsselstellen immer mit Strom versorgt.
Stromversorgung von Enervie nicht betroffen
Nach einer ersten Meldung über die Nina WarnApp hieß es am Sonntagabend zunächst, dass es auch außerhalb des Krankenhauses zu Stromausfällen gekommen sei. Enervie dementiert das. Der Versorger hat im allgemeinen Stromnetz keinerlei Störungen oder Unregelmäßigkeiten in der Stromversorgung feststellen können. Alle Kunden seien jederzeit versorgt gewesen.
Enervie weist in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass Stromausfälle im Versorgungsgebiet zeitnah auch im Internet auf der Website unter www.enervie-vernetzt.de/Home.asp x über das Portal „störungsauskunft.de“ abgerufen werden können. Zudem steht die kostenlose Störungsnummer 0800 – 123 99 11 rund um die Uhr zur Verfügung.
Für den Notfall verfüge das Krankenhaus über ein mehrteiliges Sicherheitsnetz. Alle wichtigen Maschinen sowie technische Gerätschaften zur Notfallkommunikation und –koordination laufen über eine weitere Stromversorgung bzw. einen Akkubetrieb. Die Telefonanlage, wichtige Geräte der Intensivstation oder Licht im OP könnten bis zu drei Stunden weiterlaufen. In dieser Zeit werde der Krankenhausalarmplan ausgelöst.
Mehrstufiges System
Technisch bestehe ein mehrstufiges System: An erster Stelle steht die Normalstromversorgung. Wenn es da zu Schwierigkeiten komme, springe das Notstromaggregat ein. Und falls es dabei wiederum zu Komplikationen kommt, stehe ein weiteres, größeres Aggregat zur Verfügung, das kurzfristig am Gemeinschaftskrankenhaus sein könne. „Gestern hat das THW ein kleines Aggregat zur Verfügung gestellt, um vorerst Sicherheit zu geben“, so Isabella Rüsing vom GKH.
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Um die Sicherheit ging es auch beim verhängten Aufnahmestopp. „Dies war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Nachdem am Abend wieder alles stabil lief, sollte mit einem Aufnahmestopp Sicherheit gewonnen werden“, erläutert Rüsing. Dr. Anette Voigt, Ärztliche Direktorin, fügt hinzu: „Die Patienten waren zu jeder Zeit vollkommen sicher versorgt. Herzlich bedanken möchten wir uns bei der Feuerwehr und dem THW, für den Einsatz und die gute Zusammenarbeit vor Ort.“