Wetter. Ende September endet das Pilotprojekt „Brückenwächter“. Bis dahin bleibt der Betonklotz für die Videoüberwachung auf dem Gehweg der Overwegbrücke.
Der Betonklotz auf dem einen der beiden Bürgersteige der Overwegbrücke wird für die Dauer des Pilotprojekts „Brückenwächter“ vermutlich bis Ende September bleiben. Dass es mit einer Anbringung am Geländer oder einem schmaleren Fuß „echt schwierig“ werden würde, hatte Bürgermeister Frank Hasenberg bei einer Anfrage der Grünen schon gemutmaßt. „Eine andere Lösung ist auch gar nicht umsetzbar“, heißt es jetzt auf Nachfrage der Redaktion bei Straßen.NRW.
Start durch Minister
Anfang Juni hatte Landesverkehrsminister Hendrik Wüst den offiziellen Startschuss für das System aus Warnschildern und einer Kameraüberwachung gegeben, das ein Überfahren der Overwegbrücke in Richtung Alt-Wetter möglichst unterbinden soll. Kurz darauf war bei Lesern und in der Politik Kritik laut geworden, dass der zum Schöntal hin gelegene Bürgersteig durch den Betonfuß der Videoüberwachung versperrt ist. Straßen.NRW hatte darauf verwiesen, dass auf der anderen Straßenseite noch ein Fußweg bleibt und auch die angehängte Brücke neben der großen Fahrbahn für Fußgänger gedacht ist.
Variabel einsetzbar
Eine individuellere Lösung für die marode Brücke in Wetter wird es auch deshalb nicht geben, weil der Brückenwächter möglichst vielerorts einsetzbar ist. „Dass der ,Brückenwächter' schnell auf- und abbaubar ist, gehört zum System“, erklärt Andreas Berg, Pressesprecher von Straßen NRW. Der Brückenwächter „soll abrufbereit vorgehalten werden“, wenn er sich denn als tauglich erwiesen hat.
Verkehrsregelungen auch für Reisebusse
Der Brückenwächter beeinflusst den Verkehr von Lastwagen, die vom Grundschötteler Berg herunter kommen und über die Brücke wollen.
Erfasst werden auch Reisebusse ab einer bestimmten Gewichtsklasse. Ausgenommen von dem Überfahrverbot sind die Linienbusse.
Die Anlage erfasst die Fahrzeuge von ihrem zulässigen Gesamtgewicht her und hält den Fahrern ihr eigenes Kennzeichen quasi als Spiegel vor, wenn ihr Gefährt schwerer ist als für die Overwegbrücke erlaubt und ein Knöllchen droht.
An der A1 bei Leverkusen gibt es ein kompliziertes Wiegesystem für schwere LKW in der Fahrbahn, damit die Brummis nicht über die marode Brücke gesteuert werden können. Oft helfen auch Ampeln dabei, schweren Begegnungsverkehr auf Brücken zu unterbinden, die nicht mehr die volle Last tragen können. Dann darf eben nur in die eine oder andere Richtung gefahren werden. Wartezeiten sind die Folge. Die Wetteraner kennen das von der Ruhrbrücke zwischen Alt-Wetter und Vorhalle.
Auswertung abwarten
Zunächst einmal bis Ende September ist die Pilotphase befristet. Wissenschaftliche Begleitung zählt dazu. Wie es weiter geht, hängt von der Auswertung ab, heißt es bei Straßen.NRW. Eine Verlängerung der Pilotphase ist denkbar, ebenso eine Pause im Betrieb, um auf die Auswertung reagieren zu können. Selbst wenn das bundesweite Brückenwächter-Pilotprojekt in Wetter enttäuscht und die Anlage abgebaut würde, „werden wir wahrscheinlich keine Ampel an der Overwegbrücke aufbauen“, so Andreas Berg.