Wetter/Gevelsberg. In Abschnitten baut Straßen NRW den Radweg von Ruhr zu Ruhr fertig. Nach Arbeiten in Gevelsberg folgt Teilstück in Albringhausen.
Radfahren in der Region – schon vor Coronazeiten begaben sich viele Pedaltreter auf Touren durch heimische Gefilde. Schließlich beschert vor allem der große Fluss vor der Haustür den Wetteranern angenehme Ausflüge. Wer den vielbefahrenen Ruhrtalradweg leid ist, sucht schon mal nach einer Alternative. Und findet diese am Abzweig Wengern auf der ehemaligen Elbschebahntrasse. Bis hoch nach Albringhausen führt die Strecke in einer tollen Landschaft. Aber wie geht es dort eigentlich weiter?
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Das Gesamtprojekt heißt bekanntlich Lückenschluss des Radwegs von Ruhr zu Ruhr. Das bedeutet: Wer am Jakob an der Stadtgrenze Wetter/Witten leicht ansteigend hinauf Richtung Gevelsberg und Sprockhövel fährt, soll auf dieser Strecke final in Hattingen unterhalb der Isenburg ankommen können. Zukunftsmusik. Denn noch immer gibt es bezüglich Umsetzung und Zeitplan viele ungeklärte Fragen, wie der Landesbetrieb Straßen NRW auf Anfrage mitteilt. „Die ehemals definierten Bauabschnitte existieren in dem Sinne nicht mehr, weil wir flexibel verschiedene Etappen in Angriff nehmen“, sagt Andreas Berg, Sprecher der zuständigen Behörde. „Das liegt auch an offenen Grundstücks-Angelegenheiten.“
Momentan laufen Arbeiten in Gevelsberg
Der aktuelle Stand: Momentan laufen Arbeiten in Gevelsberg. Erledigt seien dort die Themen Baufeldräumung und Felssicherung. Ab August wollen sich Fachleute um die Instandsetzung von sechs Bauwerken (u.a. Viadukt, Tunnel Klosterholz) kümmern, also – wie seinerzeit am Viadukt Wengern – Natursteinmauern sanieren oder Geländer anbringen. Je nach Verlauf und unter Berücksichtigung des Artenschutzes oder anderer Vorgaben sei mit einer Fertigstellung im Winter oder Frühjahr 2021/22 zu rechnen. Bis Sommer oder Herbst 2022 soll dann rechts und links der A1-Brücke der eigentliche Radwegebau auf 3,1 Kilometern dauern.
In der Zwischenzeit behalte Straßen NRW aber auch die anderen Teilstücke im Blick. Und zwar sowohl jenes vor/hinter dem Tunnel Silschede als auch die 1,6 Kilometer lange Strecke an der Stadtgrenze Wetter-Gevelsberg. „Die Planung ist im Prinzip überall abgeschlossen. Daher arbeiten wir quasi parallel an allen Abschnitten – mal intensiver, mal weniger intensiv, weil hier und da vor der baulichen Umsetzung noch Organisatorisches zu klären ist.“ Andreas Berg betont zudem, dass sich an der grundsätzlichen Zielvorgabe nichts geändert habe: „Wir wollen den Radweg so oft es geht über die alte Elbschebahntrasse führen.“
Befristete Nutzungsvereinbarungen
Damit der Blick nach Albringhausen. Bis zur Ratelbecke gelangen Radfahrer heute schon auf der historischen Zugstrecke. Für die (Privat)Straße entlang der Fischteiche und Firmenflächen bis zur Brücke am Overbeck bestehen laut Berg vertraglich befristete Nutzungsvereinbarungen mit Eigentümern. Die nächsten Meter in Richtung Gevelsberg sollen den Planungen zufolge direkt neben bzw. oberhalb der Bahntrasse führen, ehe es dann bis zu den Anknüpfungspunkten Wacholderstraße/Am Kindler wieder auf der original Zugroute weiter gehen soll.
„Wann dieser Abschnitt an der Stadtgrenze begonnen werden kann oder fertig sein wird, kann ich nicht sagen“, so der Sprecher von Straßen NRW. Denn auch dort gebe es offene Grundstücksfragen. Sobald der Landesbetrieb darauf Antworten hat, könne er parallel zu anderen Teilstücken die Planungen im Raum Esborn vorantreiben.
Das heißt aber auch: In den nächsten Jahren ist der endgültige Lückenschluss des Ruhr-zu-Ruhr-Radwegs eher nicht zu erwarten.