Herdecke/Mainz. Ratsherr Malte Dürr sorgt im ZDF am Samstagabend bei Kerners Wissensrunde für gute Unterhaltung. Nach zwei Siegen unterliegt er Ulrich Wickert.

4,52 Millionen Zuschauer schalteten am Samstagabend zur besten Sendezeit das ZDF ein. Eigentlich sollte die Goldene Kamera laufen, doch es folgte wegen der Corona-Krise „Der Quiz-Champion“, genauer gesagt eine Aufzeichnung vom 20. Februar. Und nach rund 40 Minuten tauchte in der Wissensrunde mit fünf prominenten Fachleuten der Herdecker SPD-Ratsherr Dr. Malte Dürr auf, um als Kandidat womöglich 100.000 Euro zu gewinnen.

Vollständigkeits-Neurose

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Im Vorstellungs-Filmchen stellten die Fernsehleute das SPD-Mitglied in seinem beruflichen Umfeld am Gymnasium in Sundern vor. Kurzporträt von Malte Dürr: 34 Jahre alt, wohnhaft in Herdecke, promovierter Theologe, Traumberuf Lehrer (Fächer Deutsch, Geschichte, evangelische Religion), dazu Lob von zwei Kollegen. Unterhaltsam wurde es erstmals, als Malte Dürr über seine Besserwisser-Mentalität und „Vollständigkeits-Neurose“ berichtete, wonach er beispielsweise in Zeitungen alles lesen wolle. Und auch seine Fußball-Begeisterung im Allgemeinen und für den BVB im Speziellen kam nicht zu kurz. Er habe als „Groundhopper“ rund 540 Stadien und ca. 1400 Spiele schon besucht.

Im Plauderton mit Kerner

Im Studio begann der Herdecker dann auch, mit Moderator Johannes B. Kerner über dieses Thema zu plaudern. „Das Spannende ist oft auch der Weg zum Stadion“, so Dürr später. Dabei hatte er seine spürbare Anfangsnervosität längst abgelegt. Doch zum Start sorgte er bei der Schnellfragerunde für den Lacher des Abends. Als er das Sprichwort „Ein gebranntes Kind scheut das…“ vervollständigen sollte, antwortete er mit Huhn statt Feuer. Erheiterung allerseits. Vor allem Regisseur Michael „Bully“ Herbig aus der prominenten Expertenrunde machte sich seinen Spaß daraus.

Rotwein mit Wickert

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Doch Dürr zahlte es ihm gewissermaßen heim. Nachdem er im ersten Quiz-Duell ZDF-Sportfachfrau Katrin Müller-Hohenstein nach zwei Fußball-Fragen sowie einem Tennis-Ausflug mit 3:2 besiegt hatte, stand die Kategorie Film und Fernsehen an. Sein Wissen über Schauspielerin Sandra Bullock brachte ihn gegen Herbig eine Runde weiter und zu seinem eigentlichen Ziel: Einmal, so der Herdecker, wolle er gegen Ulrich Wickert antreten und mit dem Frankreich-Liebhaber einen Rotwein trinken.

Und das Zeitgeschehen-Duell mit der Tagesthemen-Legende entwickelte sich als unterhaltsame Fragerunde. Spontan erhielten Beide ein Glas Wein (Kerner: „Da zahlt sich aus, dass das Studio neben einer Tankstelle liegt“), dann aber wurde Dürr das Jahr 1949 zum Verhängnis. Nach zwei falschen Antworten u.a. zum ersten Redner im ersten deutschen Bundestag schied der 34-Jährige aus. Bekam aber Lob vom Moderator: Kerner nannte ihn einen „außergewöhnlichen Kandidaten und sympathischen Typen, der richtig was weiß und über sich selbst lachen kann“.

Twitter-Kommentare positiv

Ähnlich fielen die Reaktionen im Internet aus. Beim Mikrobloggingdienst Twitter gab es Kommentare wie „fühle mich gut unterhalten“, „unter Wert geschlagen“, „gegen Wickert zu verlieren ist keine Schande“ oder „Dürr macht Herbig zum Huhn“.