Herdecke. Herdeckes Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster fürchtet ein Vakuum an der Verwaltungsspitze.
Am 15. Dezember scheidet der jetzige Beigeordnete Dieter Joachimi aus dem Dienst aus. Der Rat der Stadt wird sich Donnerstag mit einer frühzeitigen Nachfolgeregelung beschäftigen. Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster fürchtet sonst ein „monatelanges Vakuum“. Vom Ältestenrat hat sie bereits einstimmig Grünes Licht für ein möglichst frühes Ausschreibungsverfahren bekommen. Dennoch gibt es jetzt Kritik von den Grünen. Sie drängen auf eine Verschiebung der Wahl des neuen Beigeordneten auf die Zeit nach der Kommunalwahl. Im September wird der Rat neu gewählt.
Aus Sicht der Bürgermeisterin wäre es „eine sehr wagemutige Entscheidung, das auf die lange Bank zu schieben.“ Sie warnt zu einer möglicherweise monatelangen Zeit ohne eine direkte Vertretung für sie innerhalb des Rathauses. Herdecke hat zwar zwei Beigeordnete. Frank Zagler ist aber – von einer Unterbrechung abgesehen – schon seit vielen Monaten krankheitsbedingt nicht zum Dienst erschienen. Und es ist derzeit völlig unklar, ab wann er wie belastbar die Arbeit im Rathaus wieder aufnehmen kann.
Ein langer und ein kurzer Weg
Im September wird der Rat (und auch der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin) neu gewählt. Die konstituierende Sitzung ist für den November eingeplant. Nach einer Ausschreibung könnte wohl im günstigsten Fall Ende Februar ein Nachfolger für Dieter Joachim gewählt werden. Je nach Stelle und Kündigungsfrist könnte es dann noch einmal Monate dauern, bis Derjenige oder Diejenige den Dienst antritt. Beschließt der Rat aber unmittelbar eine Ausschreibung, könnte die Wahl in der letzten Sitzung des Rates vor den Sommerferien am 25. Juni erfolgen. Ein reibungsloser Wechsel wäre so aus Sicht der Verwaltung möglich.
Grüne wünschen Aufschub
Die Grünen gewichten die Argumente anders. In einer Presseerklärung heißt es: „Die Vakanz in der Verwaltung, die dadurch in der Verwaltung für einige Monate entsteht, wiegt weniger schwer als die Tatsache, dass eine Wahl des Beigeordneten für acht Jahre erfolgt und der Rat in einer anderen Zusammensetzung sein wird nach der Kommunalwahl.“ Die Grünen in Herdecke verweisen zudem auf den Kreistag in Schwelm. Hier sei die Besetzung der zentralen Stelle des Kreisdirektors/der Kreisdirektorin ebenfalls auf nach der Kommunalwahl verschoben worden.
Für Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster „hinkt der Vergleich mit dem Kreis“. Dort laste die Verantwortung auf entschieden mehr Schultern als im Herdecker Rathaus.
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