Herdecke. Beim 1. Herdecker Management-Forum stand die Digitalisierung in Unternehmen im Fokus. Das Ziel: Veränderungen richtig machen.
Die Digitalisierung schreitet voran und stellt nicht nur Verbraucher vor immer neue Herausforderungen. Auch in den Unternehmen wird unentwegt umgekrempelt. Mit enormen Chancen. Aber auch gegen Widerstände. „Digitalisierung richtig machen!“ hieß es folglich beim „1. Herdecker ,Management-Forum’“. Gut 50 Unternehmensvertreter waren der Einladung der Rhein-Ruhr-Akademie in den Zweibrücker Hof gefolgt.
Chancen nutzen
„Haben Sie den Mut, die Chancen dieser digitalen Revolution zu nutzen“, rief Vize-Bürgermeisterin Karin Striepen den Gästen in ihrem Grußwort zu, nachdem sie die Vorzüge Herdeckes als „attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort“ herausgestellt hatte. Bei der Anrede war sie leicht ins Stocken geraten. „Liebe Damen und Herren“ stand auf ihrem Manuskript.
Gründer und Mitglieder aus unterschiedlichen Branchen
Die RheinRuhrAkademie Herdecke ist seit August 2018 ein eingetragener Verein.
Er will Erwachsenenbildung in Management-Kompetenzen auch außerhalb von Unternehmen durch alltagsnahe Hilfen fördern.
Die Gründer und Mitglieder sind erfahrene Führungskräfte, Unternehmer, Hochschuldozenten und Unternehmensberater aus ganz unterschiedlichen Branchen.
Das Ziel: Die Arbeitswelt 4.0 soll besser gemeistert werden.
Aber nach den Damen im Auditorium musste sie erst näher Ausschau halten. Eine gute Handvoll Frauen waren es am Ende doch, die die „Organisation 4.0“ im Betrieb gestalten wollen.
Zauberding Handy
Immerhin kam nach der Begrüßung von Dr.-Ing. Michael Lempik vom Vorstand der Akademie und Prof. Dr.-Ing. Hartmut F. Binner als Moderator eine Frau als erste Referentin zu Wort: Jo Kristof schwenkte ihr Handy und verriet, was sie mit diesem Zauberding alles vollführen kann: Beim Einkauf muss sie kein Kleingeld mehr einstecken, Infos über die neuesten Filme gibt es auch, ihre Mails kann sie überall abrufen und bei Bedarf auch schnell noch ein paar Bahn-Tickets ordern. Dabei sind Smartphones gerade mal zehn Jahre auf dem Markt.
Amazon als Beispiel
Ihr eigenes Nutzerverhalten, das sicherlich viel von dem ihrer Zuhörer hat, machte für die Organisationsberaterin klar: „Menschen können grundsätzlich Digitalisierung. Und: Sie können Veränderung.“ Entscheidend: „Wir Menschen nutzen Dinge, wenn sie Probleme lösen.“ Oft genug würden aber gar nicht die wahren Probleme angegangen. Ihre Empfehlung: Den Rahmen, den Organisationsstrukturen vorgeben, bei der weiteren Digitalisierung einfach sprengen und an den echten Nutzwert denken.
Menschen vernetzt
An der jüngsten Entwicklung hob Prof. Hartmut F. Binner besonders die Vernetzbarkeit von Menschen, Produkten und Maschinen hervor. Hinzu komme der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz. Insgesamt zeigte sich Binner überzeugt: „Wir werden ungeheuer viele Dinge mit dieser Digitalisierung durchführen können.“ Wichtig sei bei dem Kongress, dass am Kunden ausgerichtet Dienstleistungen und Produkte entwickelt würden.
Auch Michael Lempik ging es praktisch an. „Amazon weiß, was wir wollen und was wir gebrauchen können.“ Den Daten und den Algorithmen sei Dank.
Mitten in der Veränderung
Noch viel mehr Veränderung auf wirtschaftlichen, politischen wie sozialen Feldern werde es geben, so Michael Lempik: „Bei der Organisation 4.0 heute sind wir nicht am Anfang und nicht am Ende. Wir befinden uns mitten drin.“ Was da getan werden kann, damit die Digitalisierung gelingt, zeigten außer den Referenten des Tages auch noch ein halbes Dutzend Unternehmen.
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