Wetter. Zu viele Aufgaben, zu wenig Zeit: Dr. Peter Zinn kandidiert nicht mehr für den Rat der Stadt Wetter. Seinen Stadtverbandsvorsitz gibt er auch ab.

Die Nachricht kam am Donnerstagmittag überraschend. Dr. Peter Zinn, Stadtverbandsvorsitzender der SPD und Ratsmitglied, wird bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten. Zudem legt er sein Amt als SPD-Chef schon zum 1. März nieder.

Die Vorbereitungen zur Kommunalwahl im September werden immer konkreter, dies gilt insbesondere für die Aufstellung von Kandidatinnen und Kandidaten für die insgesamt 16 Wahlkreise Wetters. Eine gravierende Änderung ergibt sich bereits jetzt: SPD-Chef Peter Zinn hat sich entscheiden, nicht erneut für ein Ratsmandat zu kandidieren: „Im Laufe des letzten Jahres habe ich bereits bemerkt, dass meine unternehmerischen Aktivitäten und die Tätigkeit als Ratsmitglied und Vorsitzender der SPD Wetter sich zeitlich immer weniger vereinbaren lassen. Und da ich kein Mensch bin, der halbe Sachen macht, habe ich mich nach langer Überlegung durchgerungen, diese Realität anzuerkennen und daher nicht mehr für den Stadtrat zu kandidieren“, erläutert der promovierte Physiker seine Entscheidung.

Entscheidung über Weihnachten gereift

Auch interessant

Diese sei maßgeblich über die Weihnachtspause gereift und wurde in den letzten Wochen im vollen Einvernehmen mit der übrigen Führung der SPD Wetter abgestimmt, so dass Handlungsfähigkeit und Schlagkraft der Partei im aufziehenden Wahlkampf unberührt bleibe. „Ich werde weiterhin ein politscher Wetteraner sein, nur eben nicht mehr in der vordersten Front im Stadtrat. Dieses Ehrenamt ist ein ganz besonderes, denn es erfordert viel Zeit und Hingabe, die ich in der nötigen Intensität, wie ich sie bisher dafür aufgebraucht habe, in Zukunft nicht mehr leisten kann“, so Zinn.

Die Zeit bis zur Kommunalwahl wird er auf Wunsch der SPD Wetter sein Ratsmandat noch ausüben. Einen zügigen Wechsel wird es hingegen an der SPD-Spitze geben. Da übernimmt Kirsten Stich das Amt der Stadtverbandsvorsitzenden bereits Anfang März. „Die Arbeit, die Peter Zinn buchstäblich sein halbes Leben für die SPD Wetter leistet, hat unsere Partei und damit auch die Stadt Wetter stark geprägt. Darum ist es nun umso ehrenwerter, eine persönlich so schwierige Entscheidung zum Wohle der Partei zu fällen. Nichtsdestotrotz ist Wetter klein und wir freuen uns, dass Peter auch in Zukunft ein politischer Mensch in unseren Reihen bleiben wird“, lobt Kirsten Stich.

Dr. Peter Zinn war 16 Jahre jung, als er in die Kommunalpolitik kam. Mit 22 Jahren wurde er 2009 der jüngste SPD-Ortsvereinsvorsitzende in Wetter. 2017 war er Bundestagskandidat, zog sich aber zugunsten Ralf Kapschacks zurück.