Wetter. Marcus Boenig ist neuer Geschäftsführer des Kulturvereins Lichtburg. Und dort schon lange kein Unbekannter mehr.
Es gibt einen neuen Mann an der Spitze der Lichtburg: Seit Jahresbeginn ist Marcus Boenig Geschäftsführer des Kulturdienstleisters für die Stadt Wetter. Der 53-jährige ist in Lichtburg-Kreisen kein Unbekannter – im Gegenteil. „Wir haben uns für Marcus Boenig entschieden, weil er vor vielen Jahren schon einmal im Dunstkreis der Lichtburg aktiv war“, sagt Vorsitzender Ekkehard Meinecke. Seit nunmehr zwei Jahren arbeitet Marcus Boenig erneut im Vorstand mit. „Als assoziiertes, also nicht stimmberechtigtes Mitglied“, wie er selbst sagt. „Aber“, so betont er, „ich habe mich ganz normal beworben, und nach einem Vorstellungsgespräch wurde gremienkonform entschieden. Das hat kein Geschmäckle. Anders hätte ich es auch nicht gewollt.“
Mit Bands auf der Bühne
Zur Person: Marcus Boenig ist in Schwelm geboren und aufgewachsen. Nach dem Abi studierte er zunächst Betriebswirtschaft, brach ab und schrieb sich dann für den Studiengang Elektrotechnik für Bild und Ton in Dortmund ein. Beruflich ging er jedoch in den kaufmännischen Bereich: 23 Jahre lang war Boenig bei der Metro in Schwelm und darüber hinaus tätig – teils in leitender Funktion. Als „tragende Säule“ seines Lebens bezeichnet er sein Hobby: „Seit 1982 habe ich als Sänger mit den ersten Bands auf der Bühne gestanden. Ich kann auch leidlich Klavier, aber ich habe immer gesungen.“ 1992 kam der erste Kontakt zur Lichtburg zustanden; der Verein suchte damals technische Unterstützung für seine Musical-Produktionen wie Rocky Horror, Dracula, Romeo und Julia – und fand genau die mit Marcus Boenig. „Seitdem habe ich verstärkt im Verein mitgearbeitet, war von 1994 bis 1998 auch im Vorstand“, erinnert sich der neue Geschäftsführer. Ab dem Jahr 2000 aber forderte der Beruf den Schwelmer so sehr, dass nur noch ganz begrenzt Zeit für Hobbys blieb.
Rückkehr für die Jubiläumsproduktion
„Erst mit der Time Warp-Produktion kam Marcus Boenig als Tonmann im Jahr 2017 zurück“, berichtet Ekkehard Meinecke. Und Boenig ergänzt: „Ich habe die Proben vom ersten Moment an begleitet, erneut Blut geleckt und mir gedacht: Da gehst du jetzt nicht wieder weg.“ Er ist geblieben – und nun sogar hauptamtlicher Geschäftsführer mit einer 30-Stunden-Woche. „Hier treffen Beruf und Passion zusammen“, freut sich der 53-Jährige, der seine Arbeit mit „viel Liebe und Enthusiasmus“ angehen will. Und Arbeit wartet jede Menge auf ihn, wie Meinecke erklärte: „Wir haben uns für 2020 um die Extraschicht beworben. Da soll noch einmal der Schwerpunkt auf Harkort gelegt werden.“
Aber auch die weitere Attraktivierung und bessere Auslastung des Stadtsaals als „lebenswichtige Spielstätte“ erforderten viel Einsatz. Eine weitere Herausforderung sei die zuletzt etwas vernachlässigte Projektfinanzierung, die wieder nach vorne gebracht werden müsse. „Und wir haben auch den musikalisch-klassischen Bereich wenig bedient. Da müssen wir unbedingt ran, etwa mit einem Jazz-Festival“, zählt Meinecke weitere Handlungsfelder auf.
Stadtteile integrieren
Marcus Boenig nickt zustimmend: „Da werde ich für sorgen. Es ist mein großer Vorteil, dass ich die Ensembles kenne und weiß, wer mir gegenüber steht. Ich setze aufs Team. Und übrigens: Wetter ist viel zu klein für Differenzen und groß genug für Konsens.“ Wichtig sei ihm zudem, die Stadtteile zu integrieren: „Die Lichtburg ist zwar in Alt-Wetter, das bedeutet aber nicht, dass sie nur für Alt-Wetter steht. Ganz im Gegenteil.“ Eine Zielrichtung, die auch der Vorsitzende unterstreicht: „Ich denke an die Vereine und Chöre. Der Stadtsaal ist ein Bindeglied für Initiative und Gruppierungen, die es in ganz Wetter gibt.“