Wetter. Sternsinger der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Wetter unterstützen Kinder im Libanon. In zwei Gruppen von Tür zu Tür gezogen.
„Wir wollen Frieden!“ Dieser Ruf schallt von Deutschland aus in die ganze Welt. Getragen wird der Wunsch von mehr als 300.000 Sternsingern allein in Deutschland. Nicht nur der Papst und die Bundeskanzlerin bekamen jetzt wieder Besuch von Kindern, die sich freiwillig für andere Menschen in Entwicklungsländern einsetzen – auch in Alt-Wetter gab es am vergangenen Sonntag solche Sternsinger-Besuche für Bürger, die sich zuvor dafür angemeldet hatten. Letztes Jahr kamen durch die Hausbesuche der Sternsinger über 50 Millionen Euro an Spenden zusammen. In diesem Jahr ist das Partnerland der Sternsingeraktion der Libanon.
Durch den Bürgerkrieg in Syrien kommen immer mehr Flüchtlinge in den Libanon. Das sorgt oft für Streit, da das Land selbst noch geschwächt ist durch den Bürgerkrieg. Um für einen friedvollen Umgang miteinander zu sorgen, wird das Geld der Sternsingeraktion unter anderem in Bildungsprogramme investiert. Sie zeigen den Kindern dort und weltweit, wie wichtig es ist, respektvoll und gewaltfrei miteinander umzugehen.
Zwei Treffen im Vorfeld
Segen der Sternsinger
Sternsinger sind meist Kinder, von denen dem Brauchtum gemäß drei als die Heiligen Drei Könige verkleidet sind.
Sie ziehen in der Zeit von Weihnachten bis zum Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar durch die Gemeinde, bringen an Türen von Häusern und Wohnungen den Sternsingersegen an, inzensieren mit Weihrauch und sammeln Geld für wohltätige Zwecke. Der Heischebrauch des Sternsingens ist ab dem 16. Jahrhundert nachweisbar.
„Wir helfen den Kindern, in die Schule gehen zu können“, meinte Emma (9), eine Sternsingerin aus der katholischen Gemeinde St. Peter und Paul in Alt-Wetter. Gemeinsam mit ihr sind weitere sieben Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 16 Jahren als Sternsinger in die Häuser eingekehrt. Dort schrieben sie den Friedenssegen 20*C+M+B+20 an die Türen. Das ist Latein für Christus mansionem benedicat, was soviel heißt wie: „Christus segne dieses Haus“. Und die rund 20 Wetteraner freuten sich sehr über den Besuch der Kinder. So auch Klaus Bock: „Es ist Tradition bei uns, die Sternsinger zu empfangen, die Frieden über unser Haus bringen.“
Zwei Mal trafen sich die Sternsinger im Vorfeld, um die Gruppen festzulegen und einen Film anzuschauen, der ihnen das Projekt erklärt und über das jeweilige Land informiert, das unterstützt werden soll. Auch die kleinen Texte und Lieder, die die sie bei ihren Hausbesuchen vortrugen, wurden zuvor geübt.
Manche Sternsinger wirkten am Sonntag zum ersten Mal bei der Aktion mit, andere sind schon seit vielen Jahren dabei. Ella (9) zum Beispiel weiß ganz genau, warum sie zu den Sternsingern gehört: „Mir tun die Kinder leid, die im Krieg sind.“ Dafür nehmen sie und die anderen auch gern in Kauf, einen ganzen Nachmittag, auch bei schlechtem Wetter, unterwegs zu sein.