Wetter. Sieben Stunden dauerte der nächtliche Einsatz der Feuerwehr an der brennenden Scheune in den Ruhrauen. Und am Freitagvormittag ging es weiter.

Sirenen heulten durch die Nacht: Um 1.15 Uhr am Freitagmorgen rückte die Freiwillige Feuerwehr zur Oberwengerner Straße aus. In Höhe der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße, direkt am Ruhrtalradweg in den Ruhrauen, schlugen die Flammen in den Himmel: Ein etwa 20 mal 10 Meter großer Holzunterstand mit etwa 120 Ballen Silage brannte lichterloh. Glück im Unglück für die 17 Kühe und Kälber, die in der einen Hälfte der Scheune unterstanden: Diese ist mit einem Fluchttor versehen, durch das die Tiere sich selbst ins Freie auf die angrenzende Weide retten konnten.

Löschwasser aus der Ruhr

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Die ehrenamtlichen Helfer holten Löschwasser aus der Ruhr und aus dem Hydrantennetz an der Oberwengerner Straße. Dazu mussten insgesamt etwa 1.000 Meter Schlauchleitung verlegt und die Güterzuglinie vorübergehend gesperrt werden. Die Einsatzkräfte ließen einen Teil des Unterstandes kontrolliert abbrennen und verhinderten mit ihren Löscharbeiten ein Übergreifen auf die andere Hälfte des Schuppens; allerdings stürzte ein Teil des Daches durch das Feuer ein.

Gegen 6 Uhr konnte die Feuerwehr dann Entwarnung geben: Das Feuer war gelöscht. Am Morgen liefen zunächst noch bis 7 Uhr die Aufräumarbeiten. Bei dem Brand wurde laut Feuerwehr niemand verletzt. Der Schuppen wird auch als Unterstand für Tiere genutzt. „Es gibt dort ein Fluchttor, durch das alle Tiere bereits auf die Weide geflüchtet waren, als wird ankamen“, berichtet Feuerwehrsprecher Patric Poblotzki.

Auch am Morgen nach dem Scheunenbrand ist die Feuerwehr noch vor Ort; an mehreren Stellen entdecken die Einsatzkräfte Glutnester, die gelöscht werden müssen.
Auch am Morgen nach dem Scheunenbrand ist die Feuerwehr noch vor Ort; an mehreren Stellen entdecken die Einsatzkräfte Glutnester, die gelöscht werden müssen. © Elisabeth Semme

Die Feuerwehr hatte in der Nacht auch zwischenzeitlich eine Gefahreninformation über die Warn-App NINA ausgegeben. Demnach sollten sich Bürger im betroffenen Bereich in geschlossene Räume begeben, vorsorglich Fenster und Türen schließen. Zur Brandursache konnte die Feuerwehr vor Ort noch keine Angaben machen. Nur so viel steht fest: Ein technischer Defekt könne ausgeschlossen werden; denn es gebe in dem Schuppen keine Elektrizität, so die Feuerwehr. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

160.000 Euro Schaden

Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. „Aus bislang ungeklärter Ursache entstand in dem landwirtschaftlich genutzten Unterstand ein Feuer, welches auf das gesamte Lager übergriff“, teilte die Polizei am Freitag mit.

Der Schaden werde auf ca. 160.000 Euro geschätzt. Laut Polizei war ein Brandsachverständiger vor Ort; die Ermittlungen unter anderem zur Brandursache dauern noch an.

Bis auf die Löschgruppe Wengern waren alle Löschgruppen vor Ort; die Feuerwehrleute aus Wengern übernahmen während des Einsatzes in Oberwengern den Hintergrunddienst für das restliche Stadtgebiet. Nach dem siebenstündigen Einsatz gab es für die ehrenamtlichen Kräfte ein gemeinsames Frühstück in der Wache in Wengern.

Wehr entdeckt Glutnester

Kaum hatte der Feuerwehrsprecher am Vormittag die letzten Informationen übermittelt, da gab es schon wieder aktuelle: Gegen 10 Uhr wurden weitere Nachlöscharbeiten vor Ort erforderlich. Hierzu rückten erneut die Löscheinheiten Alt-Wetter und Grundschöttel an. Mithilfe eines Baggers wurde das komplette Brandgut erneut umgeschichtet und mit Wasser abgelöscht. Nachdem keine weiteren erhöhten Temperaturen mehr feststellbar waren, wurde die Einsatzstelle an den Eigentümer und Nebenerwerbslandwirt Rainer Hemesoth übergeben.