Herdecke. Seit mehr als zwei Jahren gibt es Risse in der Fahrbahn im unteren Teil der Ender Talstraße. Im Frühjahr soll nun endlich saniert werden.

Seit Herbst 2017 stehen im unteren Teil der Ender Talstraße Leitbaken. Waren es anfangs vier, sind es mittlerweile neun. Der Grund für die Einengung der Fahrbahn: Der Hang war abgesackt, auf einigen Metern bildeten sich Risse in der Asphaltdecke. Nicht zum ersten Mal. Daher hatte der Landesbetrieb Straßen NRW vor einiger Zeit angekündigt, dass auf dieser Kreisstraße (K11) zur Behebung des Problems eine größere Lösung her muss.

Die Sanierung begann eigentlich schon Ende Februar 2019 mit Baumfällarbeiten und einer fast einwöchigen Absperrung. Das galt als Vorbereitung der Absicherung und Fahrbahnerneuerung auf diesem Abschnitt der Ender Talstraße. Zumal der Landesbetrieb ankündigte, dass in diesem Jahr weitere Sperrungen zwischen dem Abzweig zum Gemeinschaftskrankenhaus und der Bundesstraße 226 (Gederner Straße) unten an der Ruhr folgen würden. Doch nichts geschah seither auf dem betreffenden Teilstück, das rund 300 Meter lang ist.

Zahl der Leitbaken erhöht

Das kann Andreas Berg als zuständiger Sprecher des Landesbetriebs weitgehend bestätigen. Etwas sei in der jüngeren Vergangenheit aber doch passiert: Straßen NRW hat weitere Warnhinweise an der entsprechenden Engstelle vor der gekrümmten Leitplanke aufgestellt. „Das dient zur besseren Absicherung des Verkehrs, nachdem einige Autofahrer diese Baken umgefahren haben.“ Wer dort mal entlang musste, kennt die schwierigen Platzverhältnisse, und nicht jeder der „Bergab-Fahrer“ gewährt den „Bergauf-Fahrern“ wie vorgeschrieben Vorfahrt.

Noch wichtiger: Das Aufstocken der Hinweistafeln sei kein Anzeichen dafür, dass sich oberhalb des Ender Bachs auf dieser Kreisstraße das Gefahrenpotenzial für Verkehrsteilnehmer erhöht habe und womöglich sogar ein weiterer Hangrutsch bevorstehen könnte. „Unsere Straßenmeisterei hat die Stelle im Blick. Wir wollten die Abstände der Baken verdichten.“

Bekannt ist, dass für die Sanierung des problematischen Abschnitts unterhalb der Sägemühlen-Kurve ein aufwändiges Verfahren wegen der Hanglage nötig ist. Dazu liegt längst ein Gutachten vor.

Und nicht nur das: „Wir haben die Ausschreibung vorbereitet und könnten nach entsprechendem Rücklauf eine Firma mit den Arbeiten beauftragen“, bekräftigt Andreas Berg. Warum das nicht geschieht? Der Landesbetrieb wartet weiterhin auf die Freigabe von Finanzmitteln.

Reaktion des EN-Kreises

Denn zuständig für diese Kreisstraße ist – nomen est omen – der Ennepe-Ruhr-Kreis. Dessen Sprecher Ingo Niemann bestätigt, dass der Behörde die Sachlage seit vielen Monaten bekannt ist. „Für den Ennepe-Ruhr-Kreis ist nicht wirklich nachvollziehbar, warum die Ender Talstraße nach wie vor nicht saniert ist“, so Niemann.

Nach ihren Angaben ist die Kreisverwaltung davon ausgegangen, dass die von ihr zu bezahlenden Arbeiten in den Sommerferien 2019 von Straßen NRW in Angriff genommen werden. Dies sei jedoch nicht geschehen. Auf Nachfrage habe Straßen NRW telefonisch mitgeteilt, die Baumaßnahme sei verschoben worden. Konkrete Gründe seien nicht genannt worden. „Daraufhin haben sich Kreisverwaltung und Straßen NRW darauf verständigt, die Sanierung im Frühjahr 2020 in Angriff zu nehmen. Vorher sei dies wegen der Frostgefahr wenig sinnvoll.

„Die Finanzierung ist für den Ennepe-Ruhr-Kreis kein Problem, bereits seit 2018 stehen die dafür notwendigen Gelder im Haushalt zur Verfügung“, erläutert Ingo Niemann. Damit habe die Finanzierung auch zu keinem Zeitpunkt infrage gestanden.

So geht es weiter

Straßen NRW kümmert sich im Auftrag des Ennepe-Ruhr-Kreises um die Kontrolle, den Unterhalt und die Instandsetzung der Ender Talstraße. Die befindet sich im Gebiet der Stadt Herdecke, die für diese Kreisstraße (K11) aber nicht zuständig ist.

Mit einfachen Mitteln lässt sich laut Landesbetrieb das abgesackte Stück nicht mehr ausbessern. Der grobe Plan für die Sanierung: Der Hang werde mit einer Art Gewebegitter verstärkt und in verschiedenen Lagen mit tragfähigem Material verdichtet.