Herdecke. Wieviel Hilfe ist in Herdecke zu erwarten? Die Landesregierung hat eine Kleine Anfrage von Verena Schäffer (Grüne) zur Musikschule beantwortet.
Der Haushalt der Stadt Herdecke wird mit einer halben Millionen Euro für die Musikschule „erheblich belastet“. Damit steht Herdecke aber nicht allein. Im Gegenteil: „Die Situation in Herdecke ist beispielhaft für NRW.“ So steht es in der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Verena Schäffer (Grüne) zur Situation der Musikschule in Herdecke.
Die Abgeordnete aus Witten, deren Wahlkreis auch Herdecke umfasst, hatte unter anderem nach Maßnahmen der Landesregierung zur Unterstützung der Musikschule in Herdecke gefragt. Antwort: „Die Musikschule Herdecke hat in diesem Jahr bereits eine gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel erhöhte Landesförderung erhalten.“ Auch künftig solle die Musikschule davon profitieren, wenn das Land die Ansätze für die Unterstützung erhöhe.
Musikschulen schlagen massiv in den kommunalen Haushalten zu Buche. Über 80 Prozent der öffentlichen Mittel zur Finanzierung dieser Schulen stammt aus den städtischen Etats, die Landesmittel liegen knapp unter fünf Prozent, auf acht Prozent im Landesdurchschnitt kommt die finanzielle Unterstützung durch die Kreise. Diese Zahlen führt die Landesregierung in der Vorbemerkung zu den eigentlichen Antworten auf.
Sparpotenzial ist ausgereizt
In Düsseldorf ist bekannt, dass die Stadt Herdecke die Potenziale zur Optimierung der städtischen Musikschule für ausgereizt hält. Wörtlich heißt es: „Nicht nur 25 städtische Beschäftigte, sondern über 1000 Kinder und Jugendliche und ihre Eltern möchten in Herdecke weiterhin eine qualifizierte musikalische Bildung erhalten.“ Als sogenannte freiwillige Aufgabe für eine Stadt stehe die Musikschule bereits seit vielen Jahren „unter kritischer Betrachtung“.
Mehr Fördermittel in Aussicht
Immer wieder war die Musikschule und ihre Finanzierung Thema in den politischen Gremien der Stadt. Und es ist auch etwas passiert, um den Zuschussbedarf zu drosseln oder gar zu deckeln: Es wurden größere Kontingente an Gruppenunterricht statt des relativ teuren Einzelunterrichts gebildet, auch wurden die Gebührensätze erhöht. Und: Seit mittlerweile sechs Jahren verzichten die Musikschullehrerinnen und -lehrer freiwillig auf eine Vertragswochenstunde. Wesentlicher Posten auf der Kostenseite der Musikschule sind die Gehälter für das pädagogische Personal sowie Honoraraufwendungen.
Ort der musikalischen Bildung und des Miteinanders
Musikschulen sind öffentliche Einrichtungen der Musikalischen Bildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Sie erfüllen einen öffentlichen Bildungsauftrag und fördern die Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität, Leistungsbereitschaft, Ausdauer und Konzentration.
Musikschulen sind zudem Orte der Integration, der Öffnung für Unbekanntes und des Miteinanders auch unterschiedlicher sozialer Gruppen und kultureller Milieus ()
Verena Schäffer wollte auch wissen, wie es in Düsseldorf denn nun weiter geht mit den Bemühungen um die Sicherung und Verbesserung der Qualität in den Musikschulen. In der Antwort auf die Kleine Anfrage verweist die Landesregierung auf den Vertrag der schwarz-gelben Koalition, der auch eine Verbesserung der personellen Situation an den Musikschule zum Inhalt habe. Im Haushaltsjahr 2019 sei die Förderung für die kommunalen Musikschulen und rund eine Millionen Euro erhöht worden. Bis 2022 solle es jährlich weitere Aufstockungen geben.
Vorgabe der Landesregierung: Diese Mittel sollen eingesetzt werden, um neue Impulse zu setzen und dürfen nicht in der allgemeinen Finanzierung aufgehen. Im nächsten Jahr würden die Modalitäten der Förderung abgestimmt.
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