Wetter. Der große Einsatz der Sternsinger auch in Wetter ist zwar erst im Januar. Jungen und Mädchen aus Grundschöttel sind aber schon jetzt gerüstet

Kinder helfen Kindern. Das ist – verkürzt – die Idee der Sternsinger. Wer als Caspar, Melchior oder Balthasar vor die Haustüren tritt, ist zumindest für Grundschöttel, Volmarstein, Oberwengern und den Schmandbruch geklärt. Knapp anderthalb Dutzend Jungen und Mädchen kamen jetzt im Gemeindehaus von Sankt Augustinus und Monika zusammen -- ziemlich genau so viele, wie auch am 11. Januar gebraucht werden. Sie ließen sich von Fernsehmann Willi Weitzel und einem Vater aus Wetter anspornen.

Die Erklärsendung „Willi will’s wissen“ hat Willi Weitzel bekannt gemacht. Jetzt hat er sich im Libanon umgesehen. Für die Aktion Dreikönigssingen in Deutschland hat er in dem ehemaligen Bürgerkriegsland gedreht, das aktuell viele Flüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien aufgenommen hat. Mutmachendes hat Weitzel mitgebracht: Es gibt Menschen, die sich über Religionsgrenzen hinweg für Frieden und Verständigung einsetzen. Sie brauchen Unterstützung. Die Sternsinger geben diese schon jetzt: mit Geld beispielsweise für eine Flüchtlingsschule.

Begeisterung steckt an

„Willi im Libanon“ steht in großen Buchstaben auf der Leinwand, vor der Dirk Bellenhaus sich aufgestellt hat. Gleich wird der Film zur Einstimmung laufen, vorher aber möchte Bellenhaus sagen, was die Jungen und Mädchen an diesem Abend erwartet: der Film gleich, Outfit-Basteln und vorher noch eine ganz persönliche Motivation: Bellenhaus ist Vater, über Sohn und Tochter ist er vor Jahren schon zum Organisator der Sternsinger-Aktion in der Gemeinde geworden. Und ganz früher ist er selbst lange Jahre Sternsinger gewesen. Noch heute steckt seine Begeisterung an.

Kinder in der Welt soll durch Spenden geholfen werden, sagt er zu den Jungen und Mädchen im Saal. Ihre Aufgabe: Irgendjemand müsse das Geld ja einsammeln und dazu die Menschen wachrütteln. Daher der Film, der den Sternsingern in Wetter zeigt, wo auf der Welt ihr Einsatz nachhaltig wirkt. Und so können sie bei Nachfragen auch mehr tun als nur ihren Text aufsagen und die Spendendose vorstrecken.

Keine Krone wie die andere

Der Text muss aber erst einmal gelernt werden, und deshalb wird vorab geklärt, wer welche Rolle übernimmt: Caspar begrüßt, Melchior bringt den Segen, Balthasar bezieht diesen auch auf die ganze Familie und das Haus. Der Sternträger schließlich als der oder die Vierte im Bunde bekräftigt den Segen. Vier Zeilen für Jeden sind es. Das sollte sich bis zum zweiten Samstag im Januar lernen lassen.

Jetzt greifen die Kinder erst einmal zu Schere und Kleber. Zwar liegen die goldglänzenden Kronen bereits zugeschnitten bereit, aber sie sollen noch eine persönliche Prägung bekommen. Und auch die Überwürfe sollen passen. Vor dem Ausschwärmen wird es kein weiteres Vortreffen mehr geben. Und doch haben die Organisatoren der Sternsingeraktion noch einiges an Arbeit vor sich.

Dreigestirn geht von Haus zu Haus

In der Messe ist die Aktion schon mehrfach angekündigt worden, und auch in den nächsten Tagen wird um Rückmeldung gebeten: „Die Sternsinger kommen auf Wunsch“, sagt Dirk Bellenhaus erklärend. Es gibt aus den Vorjahren eine Liste, aber die darf ruhig noch länger werden. In Volmarstein und am Schmandbruch ist der Weg schon mal weit zwischen zwei Häusern, deren Besitzer sich den frommen Besuch und das „20*C+M+B+20“ als Zeichen des Besuchs über der Haustür wünschen. Deshalb werden die Weisen aus dem Morgenland im Abendland auch schon mal chauffiert.

Mit Sicherheit zu Fuß ziehen dann am Sonntag nach dem Sternsinger-Samstag mehr als drei Mal drei Könige in die Heilige Messe von Sankt Augustinus und Monika ein.

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