Herdecke. Mit dem Ortsteil Nacken geht es bergauf. Nach dem Mint-Supermarkt, der im Frühjahr eröffnete, gibt es jetzt auch einen Hähnchen-Grillwagen.

Wir erinnern uns: Gerade einmal vier Jahre ist es her, dass die Verwaltung die Herdecker Bürger befragte – und zwar zur Wohnzufriedenheit mit besonderem Blick auf die zukünftigen Wohnwünsche. Dabei stellte sich heraus, dass die Herdecker mit ihrem Wohnumfeld zufrieden sind. Das jedenfalls ließ die Auswertung des ersten Teils der Umfrage zur Wohnzufriedenheit deutlich erkennen.

Der Wohlfühlfaktor lag in allen Stadtteilen im hohen positiven Bereich. Mit den Angeboten und der Infrastruktur waren die Bürger in den einzelnen Stadtteilen jedoch keineswegs immer zufrieden. Da waren deutliche Unterschiede zu erkennen. Auffallend: Die Stadtteile Nacken und Ahlenberg wurden durchschnittlich schlechter bewertet als Kirchende/Westende, Herrentisch/Sonnenstein und Altstadt/Innenstadt. Verbesserungsbedarf bestand damals nach Meinung der Befragten vor allem in den Bereichen „Verkehrssituation/Straßenzustand“ und „Allgemeine Versorgung“.

Letzteres bereitete besonders den Anwohnern auf dem Nacken Probleme: Bis 2006 konnten sie ihre täglichen Einkäufe im Netto an der Ringstraße erledigen; danach kam ein Edeka. Als der sich schon ein Jahr später wieder verabschiedete, mussten die Anwohner für jeden noch so kleinen Einkauf in die Innenstadt. Für die vielen dort lebenden Senioren ein oft zeitraubender Kraftakt.

Dass seit März dieses Jahres nun das Ehepaar Isabella und Sebastian Stosik mit seinem Mint-Markt wieder eine wohnortnahe Versorgung auf dem Nacken anbietet, ist für viele Bürger ein Segen. Das versicherte unlängst die Anwohnerin Angelika Marschall bei einem Besuch der Redaktion vor Ort. Und nun können Bürger sich sogar über ein weiteres Angebot freuen: Grillhähnchen. Denn direkt vor dem Mint-Markt hat sich vor kurzem der Hähnchenwagen „Nick’s Chicks“ positioniert.

Umfangreiche Befragung im Jahr 2015

Zum Zwecke einer Wohnzufriedenheitsanalyse führte die Stadt 2015 eine Befragung aller Herdecker Haushalte durch. Per Post erhielten die Bürgerinnen und Bürger einen sechsseitigen Fragebogen. Darin: Fragen zum Baujahr des Hauses, zum Alter der Bewohner oder auch zum Wohnumfeld. Außerdem galt es, die Wohnwünsche der Bürgerinnen und Bürger für die Zukunft abzufragen, insbesondere die individuellen Anforderungen an das Wohnen im Alter abfragen.

Insgesamt 13.461 Fragebögen wurden im Jahr 2015 an die Herdecker Haushalte versendet, 2.060 analoge und digitale Fragebögen kamen anschließend ausgefüllt zurück.

Das Interessante an diesem Stand ist unter anderem die Geschichte, wie er dorthin kam. Auf die Frage wie Inhaber Niko Lappas auf die Idee kam, seinen Hähnchenwagen in Herdecke zu platzieren, schmunzelt er. „Eine Bekannte meines besten Freundes wies mich darauf hin, dass solch ein Stand noch in Herdecke fehle. Ich konnte aus gesundheitlichen Gründen meinen eigentlichen Beruf als Personaldisponent nicht mehr ausüben, also musste ich mir etwas Neues einfallen lassen. So kam die Idee, einen Hähnchenwagen zu eröffnen, ganz spontan“, erzählt der gebürtiger Iserlohner.

Von der Familie gelernt

Bleibt allerdings die berechtigte Frage, ob ein ehemaliger Personaldisponent tatsächlich Hähnchen zubereiten kann. Darauf hat Niko Lappas aber ganz schnell eine Antwort bzw. Erklärung parat: Seine ganze Familie sei in der Gastronomie tätig. „Ich war der Einzige, der aus der Reihe getanzt ist. Somit war meine Familie mehr als glücklich und auch hilfsbereit, als ich von meiner Idee erzählt habe. Besonders mein Cousin hat mir alles beigebracht, was man wissen muss. Ich habe ihm ständig über die Schulter geschaut und wurde so immer besser“, erklärt Niko Lappas, dessen Familie aus Griechenland stammt.

Mit seinem Stand möchte der Jung-Unternehmer das Wohngebiet auf dem Nacken nun weiter beleben – kulinarisch, versteht sich. An seinem Hähnchenwagen gibt es für hungrige Herdecker aber keineswegs nur Grill-Hähnchen, sondern auch Nuggets, Pommes, Sucuk-Taschen und weitere herzhafte Gerichte. „Die Bratwurst, die wir verkaufen, bekommt man auch nur hier, denn sie ist aus eigener Herstellung“, betont der Inhaber. Zusätzlich will Niko Lappas passend zur Weihnachtszeit auch Crêpes anbieten.

Geöffnet ist der Imbiss-Wagen Nick’s Chicks“ jeweils donnerstags bis samstags jeweils von 11 bis 19 Uhr.