Wetter/Herdecke. Der Kunstverein artENreich kehrt zurück in Wetters Innenstadt. Im neuen Domizil wird es künftig „Kunst an der Kö“ geben.

Die Künstler kehren zurück in die Innenstadt. Der Verein artENreich mit den kreativen Köpfen um Wolfgang Wehmeier, Brigitte Theobald und Elli Moormann hat eine neue, ansprechende Bleibe gefunden. „Kunst an der Kö“ heißt das künftige Stammdomizil an der Königstraße 67, zu dem zwei nebeneinander liegende Ladenlokale sowie das Eck-Ladenlokal an der Poststraße 2 gehören.

Kleinkunst im Künstlerdomizil

„Hier soll bald alles passieren“, schwärmt Brigitte Theobald von den beiden 100 Quadratmeter großen Ladenlokalen und blickt voraus auf „kleine Workshops für Malerei, Zeichnen und kleinere Keramik. Angedacht ist auch ein After-Work-Painting in den frühen Abendstunden, das schon öfter nachgefragt wurde“. Das Ladenlokal an der Ecke König-/Poststraße soll als Ausstellungsraum beziehungsweise Galerie genutzt werden. Noch befinde sich alles in der Planung, aber es sei denkbar, dass dort dann auch auswärtige Künstler ihre Arbeiten zeigen. „Wir hoffen und wünschen uns eine Zusammenarbeit mit dem Bismarck-Quartier und möchten außerdem mithelfen bei der Wiederbelebung der Innenstadt“, so Brigitte Theobald weiter. Auch Lesungen und Unplugged-Konzerte seien vorstellbar.

Doch bevor es damit losgehen kann, wollen die Mitglieder ihre neuen Räume erst herrichten. „Man muss ja nicht viel hier machen, ein bisschen renovieren, dann einräumen und loslegen“, so Elli Moormann. Die artENreich-Künstler können damit bereits loslegen; offizielle Mieter sind sie allerdings erst ab Januar. „Wir freuen uns übrigens über jede Unterstützung; denn wir finanzieren uns nur durch Beiträge und hoffen auch auf weitere Mitglieder“, sagt Elli Moormann.

Dependence in Hegestraße bleibt

Vor einem halben Jahr musste der Verein artENreich seinen „Kunstraum auf Zeit“ an der Kaiserstraße verlassen, weil der Eigentümer andere Pläne hatte.

Beim Vereinsmitglied und Holzbildhauer Manfred Holtkamp in der Hegestraße 6 fanden sie zunächst eine kleine Bleibe, die noch weiter renoviert werden muss.

Diesen 50 Quadratmeter großen Raum will artENreich auch weiterhin als Dependence nutzen, um dort Workshops für Holz- und Steinbildhauerei sowie für Aufbaukeramik zu veranstalten.

„Dort kann alles passieren, was Dreck macht“, sagt Brigitte Theobald vom Vereinsvorstand.

Aber auch Ausstellungen sollen in dem außergewöhnlichen Ambiente der Werkstatt von Manfred Holtkamp noch stattfinden, eventuell sogar ein kleiner Kunstmarkt im Außenbereich.

Als erste Ausstellung ist eine Gruppenausstellung geplant, „damit jeder seine eigenen Werke zeigen kann“, betont Vorsitzender Wolfgang Wehmeier. Stattfinden soll diese Werkschau auf jeden Fall im ersten Quartal des kommenden Jahres.

Wehmeier: „Vorstellbar sind fünf bis sechs Ausstellungen im Jahr von Mitgliedern, aber auch von externen Künstlern.“ Geplant sind zudem feste Öffnungszeiten in den frühen Abendstunden für die „Kunst an der Kö“ sowie ein regelmäßiger Künstlerstammtisch. Elli Moormann appelliert voller Tatendrang: „Wir haben viel Energie, und alle Mitglieder sollten mitmachen.“

Verein dankt Unterstützern

Am Ende bedankt Brigitte Theobald sich bei der Stadt Wetter und bei Thorsten Keim vom Stadtmarketing: „Sie haben uns sehr geholfen, einen geeigneten Standort zu finden. Und Anette Rusche-Sieper als Eigentümerin ist uns auch entgegengekommen.“ Thorsten Keim, Geschäftsführer beim Stadtmarketingverein, würdigt den Einzug der Künstler an der Kö als „ein positives und Mut machendes Beispiel dafür, was passiert, wenn beide Seiten aufeinander zugehen. Das ist auch für Eigentümer von Immobilien ein gutes Beispiel dafür, dass es besser ist, aufeinander zuzugehen, als Leerstand zu haben.“