Wetter. Viel Lob gab es in der Sitzung des Ausschuss für Gesundheit, Soziales, Demografie und öffentliche Ordnung für das Integrationskonzept.

Es ist fertig. Aber nicht abgeschlossen. Denn das erste Integrationskonzept der Stadt Wetter soll immer weiter fortgeschrieben werden. Eurico Costa-Niemann, vom Fachdienst Soziales, stellte es am Mittwochabend dem Ausschuss für Gesundheit, Soziales, Demografie und öffentliche Ordnung (AGSDO) vor.

2018 hat die Stadt Wetter beschlossen, dass ein Integrationskonzept nötig ist. „Zielgruppe sind Neuzugewanderte Menschen und Bürger mit Migrationshintergrund“, wie Costa-Niemann erläuterte. Das erklärte Ziel des Konzepts ist es die Integration als Querschnittsaufgabe der Stadt zu sehen, an der sich möglichst viele Menschen, Vereine und Verbände beteiligen. Damit soll die Chancengleichheit gefördert und das Engagement der Stadt für die Integration festgeschrieben werden. Dem Integrationskonzept zugrunde liegt das Konzept des EN-Kreises.

Die Verfasser haben sich zunächst mit den Daten, der Stadt Wetter beschäftigt. „In Wetter leben insgesamt 90 Nationen. Von den 27.944 Einwohnern sind 2709 Ausländer. Das sind zehn Prozent“, berichtet Costa-Niemann von den Ergebnissen. Die meisten Ausländer, die in Wetter leben, kommen aus der Türkei (408), Italien (304), Syrien (273) und Portugal (233). 53 Prozent der Menschen sind männlich.

14 Prozent sind über 65 Jahre alt

Und es gibt noch eine Zahl, die Einfluss auf das Integrationskonzept hatte. Die Altersstruktur der zugewanderten Personen entspricht bei der Verteilung dem Durchschnitt der deutschen Bevölkerung. Die größte Gruppe liegt bei den über 65-Jährigen mit 14 Prozent, gefolgt von den 30- bis 40-Jährigen mit zehn Prozent und 25- bis 30-Jährigen mit neun Prozent. „Bei der Betrachtung der Anzahl der ausländischen Bevölkerung in den jeweiligen Stadtteilen zeigt sich eine deutlich ungleiche Verteilung“, schickt Costa-Niemann voraus. So leben die meisten Ausländer in Alt-Wetter (1360), gefolgt von Volmarstein (880), Wengern (428) und Esborn (41).

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Anhand dieser Zahlen sowie weiteren Erhebungen wie dem Bildungsstand und Prognosen zur Demografieentwicklung, schaute der Arbeitskreis, welche Integrationsmaßnahmen es heute schon gibt und welche dringend benötigt oder wünschenswert wären. Daraus ergaben sich drei Handlungsfelder: Sprache und Bildung, Arbeit und Ausbildung sowie bürgerschaftliches Engagement und gesellschaftliche Teilhabe. Im Konzept bilden sie eigene Kapitel. „Zu Beginn der jeweiligen Kapitel werden immer die thematischen Handlungsfelder dargestellt, dann folgen die aktuellen Herausforderungen die sich im jeweiligen Arbeitsbereich stellen und zum Schluss werden entsprechende Maßnahme, Ziele und Umsetzungsmöglichkeiten formuliert. Es wird ebenfalls ein Zeitrahmen für die Durchführung der Maßnahmen vorgeschlagen“, so Costa-Niemann.

Willkommensbroschüre wird erarbeitet

Am Beispiel vom Handlungsfeld Sprache und Bildung erläuterte er das. Dort wird insbesondere auf Frühe Hilfen und die Kindertagesstätten eingegangen. Es müsse mehr Transparenz für die Sprachangebote und Bildungsketten geben, deshalb wäre eine Infobroschüre und eine eigene Homepage mit aktuellen Angeboten sinnvoll. Kurzfristig soll eine Willkommensbroschüre für Neuzuwanderer entwickelt werden. Langfristiges Ziel ist ein Willkommensportal oder eine App. Um gezielt Frauen zu fördern, wären Integrationskurse mit Kinderbetreuung als kurz- und langfristige Perspektive denkbar.

Die Stadt Wetter habe bereits viele verschiedene Angebote, so Costa-Niemann. Wie sich jedoch bei der anschließenden Diskussion im Ausschuss, bei der es viel Lob für das Konzept gab, herausstellte, sind viele davon noch unbekannt.