Herdecke. Neuaufstellung des Edeka im Quartier Ruhraue in Herdecke: Auch die Kunden werden nach ihren Wünschen gefragt.
Sieben Jahre gibt es jetzt den Edeka im Quartier Ruhraue. Nun soll er neu ausgerichtet werden, von einem neuen Inhaber: Stefan Grubendorfer übernimmt zum 1. November den Markt an der Mühlenstraße von Ralf Schmitt. Für die Umgestaltung soll der Edeka Anfang nächsten Jahres sogar vier Tage geschlossen bleiben. „Personalabbau steht nicht im Raum“, verspricht der neue Chef, eher eine Aufstockung.
Im Gebäude neben dem großen Edeka ist ein großer REWE beheimatet. Sein Vorläufer war schon da, als das Quartier Ruhraue errichtet wurde. Stefan Grubendorfer spricht von einer „anspruchsvollen Wettbewerbssituation“ auch durch die starke Konkurrenz gleich nebenan. Er sieht aber auch ein „sehr solides Fundament, was den Umsatz angeht“. Im Vergleich zu den Anfangsjahren habe sich der Umsatz im Edeka in den vier letzten Jahren verdoppelt.
Die Zuversicht von Stefan Grubendorfer kennt viele Gründe: Der Markt an der Mühlenstraße verfügt „über eine große Verkaufsfläche, viele Parkplätze, eine glückliche Lage in der Stadt und der Region“, zählt der frisch gebackene Inhaber die Vorzüge seines Ladens auf. Darauf und auf seine eigene Erfahrung will er aufbauen. Seit 28 Jahren ist er im Beruf als Kaufmann.
Signale beim Personal
Bisher hat Grubendorfer seine Ware von einem anderen Lebensmittel-Riesen bezogen. Sein Geschäft in Dortmund-Körne hat er bereits vor einem Jahr aus der Hand gegeben. Herdecke wird ihn künftig voll und ganz ausfüllen. Sein Vorgänger Ralf Schmitt hat sich zwar „mit seiner Familie dazu entschieden, aus gesundheitlichen Gründen kürzer zu treten“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Aber kürzer treten heißt ja nicht aufhören: An den weiteren Standorten Dortmund-Holzen, Unna und Schwerte hält Schmitt fest.
Die ungefähr 40 Beschäftigten in Voll- und Teilzeit wechseln jetzt zu Stefan Grubendorfer. Gleich drei neue Mitarbeiter hat er zum offiziellen Übernahmetermin 1. November eingestellt. Vier neue Azubis soll es im nächsten Jahr geben. Für ihn sind das deutliche Signale bei der Personalentwicklung.
Flyer fragt Wünsche ab
Die Neuausrichtung soll der Kundschaft nicht einfach übergestülpt, sondern von ihr mitgestaltet werden. Stefan Grubendorfer hat zwar viele eigene Ideen. Aber er lässt auch einen Flyer verteilen, der Wünsche bei Kunden und Kundinnen abfragt. So viel ist jetzt schon klar: Die Fläche für
Obst und Gemüse („Mein Hobby“, Grubendorfer) wird fast verdoppelt. Aktuell stehe er mit vielen Ökolieferanten in Verbindung, fährt der neue Inhaber fort. Und: Sein Edeka soll senioren- und generationenfreundlicher werden. Etwa mit Ruhezonen ist das zu erreichen.
Die ersten Kunden und Kundinnen haben per Email schon gesagt, was auf ihrer Wunschliste für zeitgemäßes Einkaufen steht. „Es geht ganz viel um unverpackte Ware“, sagt Stefan Grubendorfer über die ersten Dialoge. Lose verkauft werden soll die Ware und dazu besondere Qualitätsmerkmale erfüllen: „Es gibt eine große Nachfrage nach Bio“, stellt der 45-Jährige fest.
Die letzte Zeit ist er bei Edeka eingearbeitet worden. Seit Anfang der Woche fährt er jetzt über den Berg nach Herdecke. Viele Gespräche habe er mit den Mitarbeitern führen können, sagt Grubendorfer, und auch die hätten schon Ideen zur Neuaufstellung geliefert. Regelrecht begeistert spricht er davon, hätten seine Beschäftigten doch „richtig Bock“ auf die Weiterentwicklung im Quartier Ruhraue. Auch er selbst gibt sich voller Schwung. „Kaufmann sein ist meine Berufung“, sagt er und kann auf verschiedene Auszeichnungen verweisen, darunter die zum „Ausbilder des Jahres“ bei einem Wettbewerb des Wirtschaftsministeriums.