Herdecke. Spieler des TuS Ende hatten ihre Umkleidekabinen im „Haus Maise“ in Herdecke. Sogar ein Handball-Bundestrainer hat hier Bier getrunken.
Die Gaststätte „Haus Maise“ Auf dem Schnee in Herdecke ist laut Eigentümer Willy Maise „eine der ältesten Wirtschaften“ in der Stadt. Bereits vor 1888 soll hier Bier geflossen sein. Sein Vater kaufte das Haus Anfang der 1930er-Jahre, verkleinerte die Gaststätte im Erdgeschoss (vorher gab es einen großen Saal) und baute die oberen Stockwerke zu Wohnungen um.
„Es war ein Ausflugslokal für Spaziergänger. Mit dem Bus war es schlecht zu erreichen“, erzählt der Sohn. Bis nach dem Krieg führte der Senior die Wirtschaft selbst. „Danach war sie immer verpachtet“, so Willy Maise, der das Geschäft nicht übernehmen wollte: „Ich stehe lieber vor der Theke als dahinter.“
Früher war „Haus Maise“ vor allem ein Sportler- und Vereinslokal. So hatten die Spieler des TuS Ende ihre Umkleidekabinen im Keller. Sie trainierten damals auf dem Wilhelm-Huck-Sportplatz, der nicht weit entfernt war.
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Turnier der TSG-Damen in der Bleichsteinhalle
Auch Sänger und Knappen trafen sich an der Theke. Nach dem Krieg spielten dann Musikkapellen in der Kneipe. Sogar der ehemalige Handball-Bundestrainer Vlado Stenzel soll hier 1978 nach einem Turnier der damaligen TSG-Damen in der Bleichsteinhalle ein paar Bier getrunken haben. „Es gab Vereine ohne Ende“, sagt Willy Maise.
Heute sind es nur noch Mitglieder des ADAC, die regelmäßig zum Knobeln vorbeikommen. Die Wirtschaften am äußeren Rand Herdeckes sind ebenfalls deutlich weniger geworden: „Auf dem Schnee waren so viele Gaststätten. Wie die sich damals alle halten konnten, weiß keiner.“
Frikadellen in der Glasvitrine
Bis in die 1970er-Jahre bekamen Gäste im „Haus Maise“ nur Kleinigkeiten zu essen. Auf der Theke stand eine Glasvitrine, in der unter anderem Frikadellen lagen. Danach führten die Pächter die Kneipe immer mehr als Speiselokal.
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Seit 22 Jahren betreiben Petar und Josipa Prekalj hier ihr Balkan-Restaurant. Kurios ist im Übrigen die Lage der Gaststätte: „Das Haus steht noch auf Herdecker Gebiet“, erklärt Willy Maise. Der Parkplatz davor gehöre allerdings schon zur Nachbarstadt Witten.