Volontärin Nadine Przystow ist selbst kaum in Kneipen unterwegs. Das soll sich jetzt ändern.
„Die Jugend ist kein Kneipengänger“, das habe ich in den Gesprächen mit Zeitzeugen während meiner Recherche oft gehört. Und es stimmt. Ich selbst habe es nie kennengelernt, sich mit Freunden einfach mal in der Kneipe zu treffen, Bier zu trinken und zu quatschen. Wir sind meist erst nach 22 Uhr los, und in der Regel habe ich den Fahrdienst übernommen. Um sogar das Geld für die Garderobe zu sparen, haben wir unsere Jacken im Auto liegen lassen.
Zuhause im Partykeller gefeiert
Auch meine Eltern haben ihr Bier nicht am Tresen getrunken. Sie waren die Generation „Partykeller“ und eben der ist unserem Haus nur 14 Treppenstufen entfernt. Hier haben wir eine Theke mit Zapfhahn und eine Musikanlage. Früher haben meine Eltern so gut wie jedes Wochenende Feten geschmissen. Später waren dann mein Bruder und ich dran.
Heute denke ich, es ist doch schade, dass wir nicht rausgegangen sind und unseren eigenen Dunstkreis mal verlassen haben. Bei meinen Kneipenbesuchen in den vergangenen Wochen habe ich gemerkt, was ich verpasst habe. Und ich habe mir vorgenommen, es nachzuholen. Denn Kneipe ist Kult und eine Tradition, die nicht der Zeit zum Opfer fallen sollte.