Wetter. Warmes Wetter macht das Fest perfekt. Bürgermeister auch dabei.
„Vor der einen Bühne ging’s ab wie auf Mallorca, vor der anderen als stünde sie in Klein-Wacken“ (was für kräftigen Rock steht). Peter Uphoff vom Stadtmarketing strahlt über den „Super-Zulauf“ beim Seefest am Samstag. „Wie eine tropische Nacht sei’s gewesen“, schwärmt er mit leicht schwindender Stimme und meint damit nicht nur die Temperaturen. Den Regen? Der sei mehr eine wohltuende Erfrischung gewesen, sagt er. Auch beim Feuerwerk war’s noch ordentlich voll.
Beim Feuerwerk war der Bürgermeister dann am Samstagabend nicht mehr dabei. Vor dem Wetter geflüchtet ist er nicht. Er wollte bei den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr vorbei schauen. Eigentlich hätte dafür ein Spaziergang übers Seefest-Gelände genügen sollen. Aber die Feuerwehr musste an ihrem Stand immer wieder eine Notbesetzung übrig lassen. Und deshalb hat der Bürgermeister bei den Einsatzkräften vorbei gesehen, wie sie an der Voßhöfener Straße einen Scheunenbrand bekämpften, während am Seeufer gefeiert wurde.
Respekt vor der Feuerwehr hat der Bürgermeister nicht nur wegen dieser Leistung. Er weiß auch, dass die Wehr in der Nacht mehrfach zu brennenden Containern ausrücken musste. Richtig ärgern kann ihn das. „Die sollten sich schämen“, sagt der erste Bürger der Stadt in Richtung der Unbekannten, die - vielleicht nach dem Besuch des Festes - das Zündeln nicht lassen konnten.
Gute Laune für alles Altersklassen
Ein bisschen Ärger gibt es am Rande eines großen Festes immer. Aber die Veranstalter haben in diesem Jahr verstärkt versucht, die unmittelbaren Anwohner ein bisschen mehr zu schonen. Die Bühne auf dem Parkplatz vor dem Freibad wurde ein wenig gedreht, die Aula der Sekundarschule sollte wie ein Riegel für den Schall wirken. Um 23.30 Uhr, nach dem Feuerwerk, muss am Samstag Schluss sein. Auch das ein Tribut an die Verträglichkeit. Sogar die Jugendlichen scheinen das in diesem Jahr eingesehen zu haben. Peter Uphoff macht ihnen auf jeden Fall ein großes Kompliment: Als der letzte Lichterregen über dem See niedergegangen war, hätten die Jugendlichen die Entenwiese geräumt „und sind mit guter Laune gegangen.“
Gut gelaunt hört auch ein Festgast aus Herdecke dem Gesang von Vincenzo aus Hagen und seiner Tochter Maria-Sara zu. Dem Herdecker gefällt die Musik. Nur die Bühne hätte er sich näher an den Zuhörern auf den Sitzbänken gewünscht – oder mehr Zuhörer noch für den Freiraum dazwischen. Zufrieden ist auch Tanja Dahlmann. Nicht zum ersten Mal ist sie auf dem Seefest, zum ersten Mal aber mit Nachwuchs. 16 Monate ist die Jüngste, die glücklich in der Wiese sitzt und über die Halme streift, während sich ihre fünfjährige Schwester am Schminkstand verzaubern lässt.