Wetter. Gleich zwei Unternehmen aus Wetter sind mit dem Innovationspreis ausgezeichnet worden. Laudator des Festakts war Ranga Yogeshwar.

. Gleich zwei Unternehmen aus Wetter haben bei der 26. Ausgabe des Innovationswettbewerbs TOP 100 den Sprung unter die Besten geschafft – die Nobamed Paul Danz AG und die Abus August Bremicker Söhne KG. Sie wurden deshalb vom Mentor des Wettbewerbs, Ranga Yogeshwar, sowie dem wissenschaftlichen Leiter des Vergleichs, Prof. Dr. Nikolaus Franke, und compamedia in der Frankfurter Jahrhunderthalle ausgezeichnet.

Unternehmen in vierter Generation

Anhand einer wissenschaftlichen Systematik bewertet TOP 100 das Innovationsmanagement mittelständischer Unternehmen und die daraus resultierenden Innovationserfolge. In dem unabhängigen Auswahlverfahren überzeugte das Unternehmen Nobamed mit 87 Mitarbeitern besonders in der Kategorie „Innovative Prozesse und Organisation“. Seit 1915 entwickelt und fertigt Nobamed Produkte für medizinisch hochsensible Bereiche, zum Beispiel Vakuum-OP-Sets und Hygieneprodukte sowie Zubehör für persönliche Schutzausrüstungen. Mehr als 2.400 Produkte umfasst das Sortiment des Unternehmens , das inzwischen von der vierten Familiengeneration geführt wird.

Logistik gebündelt

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Zugleich hat der Top-Innovator ein Logistikzentrum in Herne aufgebaut, in dem mehrere Logistikstandorte zusammengelegt und eine neue Software eingeführt wurden. „Nun wissen wir jederzeit, wo sich welches Material befindet, und können problemlos große Chargen oder Kleinmengen zusammenstellen“, erklärt Dr. Anja Danz. Zusammen mit ihrem Mann Sebastian Danz bildet sie den Vorstand des Unternehmens. Die Innovationsprozesse des Unternehmens sind in einem Qualitätsmanagementsystem definiert: Nur diejenigen Verbesserungen, die die Anforderungen dieses Systems erfüllen, werden auch verwirklicht.

Unternehmenskultur des Vertrauens

Abus aus Wetter wurde ebenfalls in den Kreis der TOP 100 -Innovator 2019 aufgenommen und mit dem Innovationspreis ausgezeichnet ( v. l. n. r.): Laudator Ranga Yogeshwar mit Michael Bräuer (Bereichsleiter Marketing Haussicherheit National Abus)
Abus aus Wetter wurde ebenfalls in den Kreis der TOP 100 -Innovator 2019 aufgenommen und mit dem Innovationspreis ausgezeichnet ( v. l. n. r.): Laudator Ranga Yogeshwar mit Michael Bräuer (Bereichsleiter Marketing Haussicherheit National Abus) © KD Busch/compamedia

„Dazu müssen wir immer die gesamte Prozesskette im Blick haben“, betont die Vorständin. Viele erfahrene Mitarbeiter unterstützen sie dabei. Manche gehörten 50 Jahre lang zum Team, während heute bereits ihre Kinder im Unternehmen arbeiten. Der kreativen Entwicklung medizinischer Produkte sind naturgemäß aber auch Grenzen gesetzt: „Wir arbeiten in einem stark reglementierten Umfeld“, erklärt Sebastian Danz. „Das erfordert eine Unternehmenskultur des Vertrauens, in der mit Fehlern lösungsorientiert umgegangen wird.“

Sicherheit im Vordergrund

Die ABUS August Bremicker Söhne KG hat ebenfalls beim Innovationswettbewerb TOP 100 den Sprung unter die Besten geschafft. Das Unternehmen mit 3.500 Mitarbeitern überzeugte besonders in der Kategorie „Innovative Prozesse und Organisation“. Aus einer Kellerschmiede heraus entstand 1924 der heutige Top-Innovator, der sich anfangs mit dem Vorhängeschloss „Iron Rock“ einen Namen machte. Sicherheit steht auch heute noch an erster Stelle. So hat das TOP 100-Unternehmen den weltweit ersten smarten Türöffner für Terrassentüren auf den Markt gebracht.

Türöffnung per Tastendruck

Ein batteriebetriebener Antrieb ersetzt den herkömmlichen Türgriff und ermöglicht das Öffnen und Schließen der Tür per Funksender oder -tastatur. „Home Tec Pro“ lässt sich mit weiteren Funktionen aufrüsten. Haustüren, Fenster oder Rollläden lassen sich mittels des von ABUS entwickelten Zutrittskontrollsystems „wAppLoxx“ lokal oder von unterwegs per PC, Tablet oder Smartphone steuern. Vernetzt mit Videoüberwachung und Alarm, wird das Ganze zu einem umfassenden Sicherheitssystem. „So kann man etwa die Reinigungskraft hineinlassen, wenn man unterwegs ist“, erklärt der Geschäftsführer Christian Rothe. Haussicherheit ist jedoch nur ein Segment des Familienbetriebs mit 1.600 Beschäftigten in Deutschland. Auch Schließanlagen für den Objektschutz oder Schlösser für Fahrräder, Motorräder und Boote kommen inzwischen smart daher.