Wetter. Die AVU hat derzeit sowohl das Wasserwerk Rohland auch die Reserveanlage in Volmarstein im Betrieb. So erklärt sich ein gewisser Chlor-Geschmack.

Einige Wetteraner haben es längst bemerkt: Das Trinkwasser hier schmeckt wieder einmal etwas stärker nach Chlor als sonst. Genauer gesagt müsste das seit dem 24. Juni der Fall sein, denn seither fördert die AVU als zuständiger Versorger wieder Trinkwasser auch aus dem Wasserwerk Volmarstein.

Das dient als Reservestation für die Hauptanlage Rohland an der Ennepetalsperre. In trockenen Zeiten wie derzeit will das Unternehmen weitsichtig handeln und das Reservoir gleichmäßiger als sonst in Anspruch nehmen.

Zur Erklärung des Chlor-Geruchs und -Geschmacks heißt es von der AVU: Das Grundwasser aus dem Ruhrtal sei reicher an Mineralien und habe einen höheren Härtegrad, es enthalte mehr Calcium, Magnesium und Natrium als das Talsperrenwasser. Das Grundwasser werde mit Chlor desinfiziert, das Talsperrenwasser mit Chlordioxid.

Wasserverbrauch gestiegen

„Am 24. Juni verzeichneten wir mit 31.221 Kubikmetern Wasser auch die Förderhöchstmenge aus beiden Wasserwerken“, teilt AVU-Sprecher Jörg Prostka mit. Dieser Wert entspreche nicht der Verbrauchsmenge bei den Kunden, sei aber ein starkes Indiz für die Zunahme beim Wasserverbrauch. Der Monatsdurchschnitt liegt bei 24.633 m³. Der 28. Juni war der Tag mit der Förderhöchstmenge in Volmarstein: 10.795 Kubikmeter.

Die Umstellung auf die Trinkwasser-Förderung aus zwei Werken sei eine vorausschauende Maßnahme, um die Talsperre als großes Wasserreservoir zu schonen. Laut Ruhrverband beträgt der aktuelle Stauinhalt 9,07 Millionen Kubikmeter, das seien 72 Prozent des Vollstaus.