Herdecke. . Die Jury für das Umweltsiegel Blauer Engel hat einen neuen Vorsitzenden: Dr. Ralf-Rainer Braun, Leiter der Hagener Umweltverwaltung.
Dr. Ralf-Rainer Braun, Leiter des Umweltamtes der Stadt Hagen, ist neuer Vorsitzender der Jury Umweltzeichen Blauer Engel. Zu seiner Stellvertreterin wählten die Teilnehmer der Sitzung in Bremen Kathrin Krause vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.
„Der neuen Jury wird es ein besonderes Anliegen sein, beim Blauen Engel die Nachhaltigkeitsziele der UN sowie die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung stärker als bisher sichtbar werden zu lassen“, sagt Braun, „es ist deshalb gut, dass neben umweltfreundlichen Produkten auch zunehmend vorbildliche nachhaltige Dienstleistungen wie klimaneutrale Lieferdienste, ressourceneffiziente EDV-Server oder Car-Sharing auf der Tagesordnung stehen.“
Umweltsiegel schafft Orientierung
Der Blaue Engel ist seit über 40 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung. Unabhängig und glaubwürdig setzt er hohe Maßstäbe für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Über 12.000 Produkte und Dienstleistungen von rund 1500 Unternehmen sind bereits mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Das Umweltsiegel ist für viele Menschen die Orientierung beim nachhaltigen Einkauf zum Schutz von Umwelt und Gesundheit.
Ralf-Rainer Braun ist vielen Herdeckern insbesondere über sein Engagement in Bezug auf die Klimapartnerschaft mit der Philippinischen Stadt Dumangas bekannt. Er flog bereits bei den ersten Kontakten als Privatmann mit der städtischen Delegation hinunter und half dabei, die Partnerschaft auf solide Füße zu stellen.
Unabhängige Jury
Die Jury ist das über den Engel insgesamt wachende unabhängige Beschlussgremium mit Vertretern aus Umwelt- und Verbraucherverbänden, Gewerkschaften, Industrie, Handel, Handwerk, Wissenschaft, Medien, Kirchen, Jugend, Kommunen und Bundesländern. Braun wurde von Bundes-Umweltministerin Svenja Schulze in die Jury berufen und vertritt dort über den Deutschen Städtetag die kommunalen Umweltinteressen. So wurde zum Beispiel gerade einem Start-up Unternehmen der Blaue Engel für sein Mehrwegbechersystem verliehen mit dem Ziel, den Verbrauch von Einwegbechern zu verringern und umweltverträgliche Mehrwegbechersysteme zu etablieren. Einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes zufolge werden pro Jahr im Außer-Haus-Verkauf 2,8 Milliarden Einwegbecher für Heißgetränke genutzt, davon 1,7 Milliarden Pappbecher. Die Folge: Immer mehr dieser weggeworfenen Becher verschmutzen öffentliche Plätze, Straßen und die Natur. Solche ärgerlichen Achtlosigkeiten belasten nicht nur die Umwelt, sondern kosten die Kommunen viel Aufwand und Geld, auch in Hagen.
Nachhaltigkeit im Mittelpunkt
Der neuen Jury wird es aber ebenfalls ein besonderes Anliegen sein, beim Blauen Engel die Nachhaltigkeitsziele der UN sowie die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung stärker als bisher sichtbar werden zu lassen. So stehen zur Beschlussfassung über Siegelvergaben neben umweltfreundlichen Produkten auch zunehmend vorbildliche nachhaltige Dienstleistungen auf der Tagesordnung. So hatten die Mitglieder in ihrer Sitzung im Bremer Rathaus nicht nur über Druckerzeugnisse, Recyclingkunststoffe, Omnibusse und Einwegwindeln zu befinden, sondern auch über Sozialkaufhäuser, klimaneutrale Lieferdienste, ressourceneffiziente EDV-Server, „grüne“ Film- und Fernsehproduktionen, Mobilitätskarten und umweltschonende Catering-Angebote.
Da einige Zeichennehmer den bundesdeutschen Umweltengel auch auf internationalen Märkten nutzen, soll zudem die globale Ebene weiter ausgebaut werden. Das kann zum Beispiel mit der Markteinführung des neuen Umweltzeichens für Klimageräte erfolgen. Die Jury wird sich auch mit der Zielgruppe der jungen „Generation Klimaschutz“ auseinander, war doch bislang die Kommunikationsstrategie des Blauen Engels eher auf Erwachsene zwischen 35 und 65 ausgerichtet. Viel und interessante Arbeit also für die neue Berufungsperiode der Jury unter neuer Leitung aus Hagen.