Wetter. . Neue Fachbereichsleiterin Bauwesen will Entscheidungen noch transparenter machen. IGA und die Freiheit stehen auf ihrem Zukunftsplan.
Offiziell ist sie erst seit einer Woche im Amt. Dennoch ist Birgit Gräfen-Loer kein neues Gesicht für die Wetteraner. Die 46-Jährige hat den in den Ruhestand verabschiedeten Manfred Sell als Fachbereichsleiterin Bauen beerbt. Eine spannende Aufgabe und eine Herausforderung, auf die sie sich freut, wie sie selbst sagt.
Eigentlich ist Gräfen-Loer schon seit dem Jahr 2000 bei der Stadt Wetter. Damals noch als Referendarin. Während dieser Zeit hat sie einiges in Wetter erlebt und mitgemacht. Ein paar Themen begleiten sie noch heute, wie beispielsweise das Gewerbegebiet Schwelmer Straße. „Ich glaube, ich habe am längsten damit zu tun“, sagt sie und lacht. Doch in die Zeit ihrer bisherigen Arbeit fielen auch viele erfreulichere Themen wie der Umbau der Innenstadt oder die Umgestaltung des Seeplatzes. „Ich weiß noch, wie ich mit Manfred Sell bei der Juryentscheidung war und wir gespannt gehofft haben, dass wir die Fördergelder bekommen“, erinnert sie sich. Oder auch der Bau des Ruhrtalcenters: „Wir haben viel diskutiert, beispielsweise ob das Gebäude eingeschossig werden soll oder nicht. Es war ein guter Prozess, aber auch nicht einfach“, berichtet sie.
Strategisches Gesamtkonzept
Das liegt nun in der Vergangenheit. Aber wie sieht die Zukunft aus? Was plant die neue Fachbereichsleiterin? „Wir haben in der Vergangenheit den Flächennutzungsplan neu aufgestellt und viele gute Teilkonzepte erarbeitet. Die gilt es nun zu einem strategischen Gesamtkonzept aufzuarbeiten“, sagt Birgit Gräfen-Loer und stößt damit auf Zustimmung bei Bürgermeister Frank Hasenberg.
Zur Person von Birgit Gräfen-Loer
Birgit Gräfen-Loer wurde in Mönchengladbach geboren, aufgewachsen ist sie Moers, bevor sie in Dortmund Raumplanung studierte. Die Ausbildung im höheren bautechnischen Verwaltungsdienst schloss sie als Bauassessorin ab. Bei der Stadt angestellt ist sie seit dem Jahr 2002.
Die 46-Jährige ist verheiratet, lebt in Bochum und ist Mutter von zwei Kindern.
„Wir haben viele Dinge inzwischen soweit bearbeitet, dass wir uns fragen können, wo gehen wir jetzt hin? Wie entwickelt sich die Stadt weiter? Wo wollen wir prägen?“, so Hasenberg. „Wir wollen moderne Möglichkeiten nutzen und ausbauen, beispielsweise digital, damit sich mehr Bürger künftig einbringen können“, erklärt der Bürgermeister. Der Klimaschutz spiele dabei eine dominierende Rolle. „Da müssen wir als Stadt weiter Akzente setzen, aber auch andere Themen betrachten. Wir brauchen einen gesunden Mittelweg, um uns nachhaltig aufzustellen.“, so Hasenberg weiter. „Insbesondere bei der Bürgerbeteiligung wollen wir neue Wege beschreiten, beispielsweise wie wir es jetzt schon mit unseren Workshops tun“, erläutert Gräfen-Loer. Als Beispiel nennt sie Planungen zur Umgestaltung der Freiheit. „Wir wollen die Sorgen und Bedenken aufnehmen, dafür müssen wir überlegen, wie wir die Bürger besser und breiter einbinden.“ Generell will die neue Fachbereichsleiterin Entscheidungen künftig noch transparenter darstellen, soweit es Entscheidungsspielräume gibt, diese auch bedenken. Das hänge jedoch nicht an Personen, sondern liege am Zeitgeist.
Wasserwerk eröffnen
Am meisten freut sie sich auf die Arbeit zur Internationalen Gartenausstellung sowie den Umzug ins neue Verwaltungsgebäude. Und wo sieht sie Wetter in zehn Jahren? „Dann wird der Grundschötteler Berg in die Entwicklung gehen, das Wasserwerk wird eröffnet und der Ruhrtalradweg erweitert sein. Und der Harkortberg wird als naturnahe Erholung weiterentwickelt sein“, blickt die neue Fachbereichsleiterin in die Zukunft. „Wir müssen die Qualitäten, die Wetter hat, stärken und nach außen bringen“, ist Birgit Gräfen-Loer überzeugt.