Wetter. . So sieht das komplette Programm zur Nacht der Industriekultur an den Spielorten in der Freiheit und bei der Demag in Wetter aus.

Die Vorfreude ist allen Beteiligten deutlich anzumerken. Schließlich ist es das erste Mal, dass die Stadt Wetter bei der Extraschicht, der Nacht der Industriekultur, dabei ist. Doch im 200. Jahr der Harkortschen Werkstätten bot sich die Teilnahme förmlich an.

„Harkort gilt als Industriepionier für die gesamte Region. Man kann sagen, dass hier die Industrialisierung Westfalens und zum Teil auch des Ruhrgebiets begonnen hat“, sagt Bürgermeister Frank Hasenberg. So musste Sebastian Eck, Abteilungsleiter Events der Ruhrtourismus GmbH, auch nicht lange nachdenken, als ihm die Bewerbung der Stadt Wetter ins Haus flatterte. „Ich fand die Konstellation unheimlich spannend, gerade auch vor dem Hintergrund der Historie“, sagt Eck.

Shuttle-Busse fahren die Besucher zu den Spielorten

Bei der Extraschicht werden Shuttle-Busse eingesetzt, um die Besucher zu den Spielorten zu bringen. Haltestellen in Wetter sind die Freiheit und die Ruhrstraße. Dort verkehren die Busse im Viertelstunden-Rhythmus. Jede halbe Stunde bringt ein Bus die Besucher auch nach Hagen. In einer Viertelstunde sind die Fahrgäste in die andere Richtung nach Dortmund unterwegs. Veranstalter Sebastian Eck empfiehlt den Besuchern, am Abend drei bis vier Spielorte zu besuchen. Seiner Meinung nach empfehlen sich Orte auf einer Busroute wie von den Elbershallen in Hagen zum Fußballmuseum Dortmund.

Wer mit dem Auto zur Extraschicht kommt, kann sich über zusätzliche Parkplätze im Parkhaus der Demag freuen. Die Parkplätze in der Freiheit werden an diesem Abend aus Sicherheitsgründen nicht zur Verfügung stehen.

Das Programm am 29. Juni wird gemeinsam von der Lichtburg als kulturelle Einrichtung der Stadt Wetter und der Demag gestaltet. Dabei wird ein Bogen gespannt von der Vergangenheit über die Gegenwart bis hin zur Zukunft. Spielorte sind die Freiheit und das Distributionszentrum der Demag. Rund um die Burgruine Freiheit, die an diesem Tag illuminiert sein wird, gibt es von 18 bis 2 Uhr nachts verschiedene Angebote. „Wir haben darauf geachtet, dass wir dem Ort gerecht werden, deshalb wird es auch keine wilden Techno-Partys oder lautes Feuerwerk geben“, erläutert er.

Koffertheater setzt Harkort in Szene

So wird es Musik, Theater und Tanz geben, allerdings thematisch passend. Mit dabei ist beispielsweise das Koffertheater, das alle zwei Stunden kurze Spielszenen präsentieren wird. Darin geht es, wie sollte es auch anders sein, um Friedrich Harkort. Seine Schriften werden gelesen, und die Besucher bekommen einen Einblick in Fragestellungen, die zur Harkortschen Zeit wichtig waren und mit denen er sich auseinandersetzte. Doch welcher Tanzstil passt eigentlich zur Industrialisierung? Die Antwort lautet ganz eindeutig Krumping. Was sicht genau dahinter verbirgt, zeigt eine Break Dance Gruppe, deren Mitglieder aus Lüdenscheid, Dortmund und Köln kommen. Krumping ist eine Mischung aus dem in den 80er-Jahren beliebten Robo-Dance (tanzen wie ein Roboter) und fließenden Bewegungen der Freestyle Break Dance-Szene (akrobatischer Tanz).

Ticketpreise und ihre Berechtigung

Tickets für die Extraschicht kosten 17 Euro und sind bei der Lichtburg sowie in den Tourist-Informationen und an den Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn erhältlich.

Die Tickets berechtigen zum kostenlosen Eintritt in alle Spielorte, zur Nutzung der Shuttle-Busse sowie des Schienenverkehrs bis 7 Uhr am 30. Juni.

Wem das zu neumodisch und technisch vorkommt, der ist trotzdem an der Burg gut aufgehoben, denn hinter der Kirche wird es idyllisch. Dort werden Picknickdecken ausgelegt, und die Besucher können sich mit Essen der Gastro-Angebote vor Ort und ruhiger Musik eine schöne Atmosphäre zaubern. Informativ geht es zu jeder vollen Stunde in der Freiheit zu. Dann sind nämlich Führungen durch das Gelände inklusive Panoramablick geplant. Anmelden können sich Interessierte vor Ort. Wer wissen will, wie sich die Freiheit in Wetter im Laufe der Zeit gewandelt hat, der hat in der Zeit von 17 Uhr bis 22 Uhr die Möglichkeit, die Ausstellung „Die Freiheit unter Dampf“ im ehemaligen Stadtarchiv zu besuchen, die am Freitag um 16 Uhr eröffnet wird und anschließend bis zum 7. Juli zu sehen ist.

Historischer Pfad zur Demag

Zum zweiten Spielort der wetterschen Extraschicht geht es die Kaiserstraße bergab vorbei am historischen Pfad, den die Demag errichten wird. Bereits auf den Infotafeln werden einige Informationen über den damaligen und heutigen Standort der Harkortschen Werkstätten, der heutigen Demag, gegeben. „Die Infotafeln stehend bildlich auch für den Verlauf der Demag. Schließlich sind wir von der Freiheit irgendwann runter zur Ruhr gezogen“, meint Carolin Paulus und lächelt. Unten angekommen, werden die Besucher mit Leckereien und Musik empfangen, bevor sie in Gruppen von bis zu 50 Leuten zu Führungen durch das Distributionszentrum, also dem automatisierten Lager der Demag, aufbrechen. Darin erwartet die Gäste dann eine spezielle Lichtshow mit Musik.

Um das Programm der Extraschicht stemmen zu können, werden viele Mitarbeiter der Demag an diesem Abend eingebunden sein. Außerdem dient das Angebot der Führung ja vornehmlich für Nicht-Beschäftigte des Unternehmens. Damit die Mitarbeiter aber dennoch die Lichtshow und die Musik erleben können, wird es in der darauffolgenden Woche interne Angebote für die Mitarbeiter geben, erläutert Paulus.

Die Extraschicht am 29. Juni wird jedoch nur der Auftakt für eine ganze Woche zum 200-jährigen Bestehen der Harkortschen Werkstätten sein. Das verborgene Schmuckstück der Stadt Wetter, die Freiheit, wird im Anschluss bis zum 7. Juli weiter im Mittelpunkt stehen. Lesungen, Musik, Familientage und Singspiele stehen auf dem Programm. Passend dazu wird es jeden Tag eine Filmvorführung in der Lichtburg geben.

Einzelheiten zum Programm werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben und als Programmheft veröffentlicht.