Wetter. . Lutz-Peter Lührmann plant auf der anderen Seite der Heinrich-Kamp-Straße Alten-WGs und Tagespflege – Es gibt einen weiteren Interessenten.

74 Einzelzimmer und drei Zimmer für Paare bietet die Seniorenresidenz an der Friedrichstraße seit mittlerweile gut zehn Jahren an. Hinzu kommen drei Wohngruppen. Nun würde Lutz-Peter Lührmann, ärztlicher Direktor und Geschäftsführender Gesellschafter, das Angebot im Schöntal gerne abrunden: Im Rat hat er in nichtöffentlicher Sitzung Pläne für zwei Wohngemeinschaften und eine Tagespflege auf einer Teilfläche der früheren Hauptschule vorgestellt. Restgebäude stehen noch an der Heinrich-Kamp-Straße und somit gegenüber der Rückseite der Seniorenresidenz. Es gibt allerdings auch einen anderen Bewerber, der der Stadt das ganze Schulgrundstück abkaufen möchte.

Auch interessant

4000 Quadratmeter hat die Stadt insgesamt zu veräußern. Ziemlich die Hälfte davon würde Lutz-Peter Lührmann reichen. Teils zweistöckig, teils einstöckig will er bauen, Tagespflege im Erdgeschoss, dazu zwei Wohngemeinschaften mit je zwölf Plätzen. Was ist eine Wohngemeinschaft für Senioren? Was wird in der Tagespflege gemacht? Antworten darauf haben Lutz-Peter Lührmann und sein Geschäftsführer Hubert Rehermann in der letzten Ratssitzung versucht und dabei bewusst auf Inhalte gesetzt. Jetzt hoffen sie, den Zuschlag bei dem Grundstücksdeal zu bekommen. Um weiteres Wachstum der Firmengruppe geht es dabei nicht, versichert der Gesellschafter. Vielmehr habe er „Abrundung und nicht Ausweitung im Sinn“, so Lührmann auf Nachfrage.

Tagespflege beim Personal gefragt

Die Nähe ist ein wichtiges Argument für die Ausdehnung der Aktivitäten. Eine Küche ist in der Seniorenresidenz vorhanden. Die Mahlzeiten müssten nur auf die andere Seite der Heinrich-Kamp-Straße gebracht werden. Synergieeffekte sieht Lutz-Peter Lührmann auch beim Personal. Gerade in der Tagespflege gibt es immer wieder Schwankungen beim Besuch, auf die Gesamt-Residenz gesehen aber mit Sicherheit genug zu tun. Sorgen bei der Gewinnung neuen Personals macht er sich nicht. Die Arbeit in der Tagespflege ist beliebt, weiß der ärztliche Direktor: Hier hat das Pflegepersonal feste Arbeitszeiten täglich von acht bis 16 Uhr und am Wochenende frei. Um Angebote für die Bewohner der Wohngemeinschaften gehe es dabei: Wer will, könne seinen Pflegedienst genau so frei wählen wie die Versorgung mit Essen.

Verwaltung muss jetzt verhandeln

Der zweite Bewerber für den Rest des früheren Hauptschulgeländes hat bisher die Schwerpunkte altengerechte Wohnanlagen und normale Wohnbebauung gehabt. Die Stadtverwaltung soll nun sehen, was mit den Interessenten möglich ist. Denkbar ist der Verkauf in einem Rutsch, aber wohl auch der Verkauf einer Teilfläche an die Seniorenresidenz und der übrigen Teilfläche an den Interessenten für die beabsichtigte Wohnbebauung. Ein dritter Fall ist denkbar: Die Stadt wünscht eine Aufteilung, dem Bewerber für die Gesamtfläche reicht das aber nicht, und er springt ab. Auch dann könnte die Seniorenresidenz zum Zuge kommen – und die Stadt selbst kümmert sich um die Wohnbaufläche.