Wetter. . Naturwissenschaftlicher Trakt komplett saniert. Stadt Wetter investiert rund drei Millionen in die Schule.
Es ist vollbracht: Die naturwissenschaftlichen Fachräume im Geschwister-Scholl-Gymnasium sind in den vergangenen beiden Jahren aufwändig saniert und modernisiert worden. Knapp drei Millionen Euro hat die Stadt Wetter dafür in die Hand genommen. Am Montag morgen fand die offizielle Übergabe an Schüler und Lehrer statt. Die Lokalredaktion konnte bereits letzte Woche einen Blick in den komplett neugestalteten Trakt werfen.
Trennung vom ersten Architekten
Ende 2016 hatte zunächst der Dortmunder Architekt Mohamed El Hinati die Planung für das umfangreiche Projekt übernommen. Seine Aufgabe war es, diverse Fachräume so umzubauen und zu modernisieren, dass sie nicht nur zeitgemäß sind, sondern auch allen sicherheitstechnischen Anforderungen genügen. Denn einige Räume waren – bis auf die Fenster – 30 Jahre lang nicht erneuert worden. Weil die Planung El Hinatis aber „technisch nicht umsetzbar war“, so Stadtplanerin Birgit Gräfen-Loer, trennte sich die Stadt Ende 2017 von ihm und beauftragte mit der Gesellschaft für Planung und Entwicklung (GPE) aus Meschede ein neues Planungsbüro. „Das hat gleich Vollgas gegeben und hat alles so zügig innerhalb eines Jahres umgesetzt, dass wir jetzt fast noch eine Punktlandung geschafft haben. Denn zwei Jahre waren von vorneherein angesetzt“, so Birgit Gräfen-Loer weiter.
17 Räume saniert
Folgendes ist im naturwissenschaftlichen Trakt, der mit einer Fläche von etwa 1260 Quadratmetern angrenzend an die Musikschulräume im hinteren Bereich des Gymnasiums liegt, geschehen: Alle zuvor innenliegenden Fachräume befinden sich jetzt im Außenbereich; innenliegend sind nur noch Vorbereitungsräume. Auch „aufsteigendes Gestühl“ in den Fachräumen, das aus Uni-Hörsälen bekannt ist, wurde aus Gründen der Barrierefreiheit entfernt. „Wir haben drei Physik-, zwei Chemie-, vier Bio- und vier Vorbereitungsräume saniert, ebenso wie einen Schüler-Experimentierraum, einen Lehrerraum und zwei Technikräume. Und zwar von den Böden über die Wände bis zur Decke – das betrifft natürlich auch die Technik. Die LED-Beleuchtung etwa ist Präsenz- und Tageslichtabhängig, alle Räume sind mit einer Lüftung mit Nachtauskühlung ausgestattet“, erläutert Planerin Diana Veseli von der GPE.
Mit Konzept sind die Planer auch in Bezug auf die Optik vorgegangen: Blaue Farbe kennzeichnet nun die Wände der Physikräume, Orange die Chemieräume und Grün die Bioräume – die dem jeweiligen Fachraum zugeordneten Vorbereitungsräume sind im passenden Farbton gehalten. Dezent hellgrau sind die neuen PVC-Böden in den Fachräumen, die Flurböden sind in einem dunkleren Grau gehalten. Zahlreiche Türen wurden aus Brandschutzgründen ausgetauscht.
Alle Fachräume sind mit einer interaktiven, 87 Zoll großen und höhenverstellbaren Tafel ausgestattet und bieten Platz für 32 Schüler. „In jedem Fachraum haben wir auch einen höhenverstellbaren Schreibtisch eingerichtet, der von einem Rollstuhlfahrer unterfahren werden kann“, so Wencke Habbes vom Gebäude- und Immobilienmanagement der Stadt Wetter. Beide Chemieräume sind jeweils Augendusche und Digestorium (Abzug) ausgestattet, das dem sicheren Arbeiten und dem Schutz der Schüler bzw. Lehrer beim Experimentieren dient.
Heimische Unternehmen
Die Medienversorgung erfolgt über Module an der Decke – von dort werden die Schüler etwa in den Physikräumen nur mit Strom, in den Chemieräumen aber zusätzlich auch mit Gas und Wasser versorgt.
Nicht unerwähnt lassen wollte GPE-Planerin Diana Veseli am Ende, dass sie mit der Ausführung diverser Arbeiten drei heimische Unternehmen beauftragte – die Schreinerei Kress, das Bauunternehmen Korge und den Sanitärbetrieb Rusche-Sieper. „Übrigens ist auch das gesamte Mobiliar – also Schränke, Stühle, Tische, Tafeln und Regale – neu“, ergänzt Andrea Golüke (Gebäude- und Immobilienmanagement Wetter) während des kleinen Vorab-Rundgangs, der einmal kurz unterbrochen wird von lauten Alarmsignalen, die jede weitere Unterhaltung schier unmöglich machen. Beruhigt merkt Birgit Gräfen-Loer an: „Das sind Tests der Brandmelde- und Amokanlage. Ganz offensichtlich funktionieren Beide.“