Wengern. . Experimente während des Ferienspaßes: Teilnehmer gehen auf Fotosafari und bauen eigene Raketen, die wirklich in die Luft gehen.
Langeweile in den Ferien? Nicht bei den Teilnehmern der Flugwerkstatt im städtischen Kinder- und Jugendtreff Wengern. Bennet (11), Yunis (6) und Leefke (11) waren am Dienstag voller Vorfreude auf die kommenden Tage, an denen sich alles rund ums Fliegen dreht.
Der Ferienspaß wird bereits seit 2000 in Wengern jeweils zu den Oster- und Herbstferien angeboten, immer zu einem anderen Thema. Deshalb sind zumindest die großen Kinder nicht zum ersten Mal in der alten Dorfschule. „Ich komme gerne hierher, weil es immer großen Spaß macht und alle so nett sind“, sagt Leefke. Die Elfjährige hat aber noch einen weiteren Grund, warum sie sich gerade auf diese Woche mit dem Thema Flugwerkstatt besonders freut. „Ich möchte später mal Pilotin werden“, sagt sie und strahlt dabei übers ganze Gesicht. Erste Erfahrungen durfte sie auch schon sammeln. „Ich habe schon einmal im Cockpit gesessen und die Kapitänsmütze aufgehabt. Ich glaube, das war auf dem Weg nach Ibiza – oder Mallorca?“, erzählt sie freudig.
Raus in die Natur
Doch während der Ferienspiele geht es nicht nur um Flugzeuge, wie sie schnell feststellt. „Wir haben heute Morgen nach dem ersten Kennenlernen den Plan für die Woche besprochen“, berichtet Mirko Heinzel. Und da steht einiges auf dem Programm. Am heutigen Dienstag wollen die Kinder nämlich raus in die Natur und alles fotografieren, was fliegen kann. Und da gibt es jede Menge, wie Bennet weiß: „Pusteblumen, Pollen, Blätter und Heißluftballons. Wobei, die fliegen ja nicht, sondern fahren“, korrigiert er sich selbst.
Am meisten freut er sich aber auf eine andere Aktion, denn es gibt auch Dinge, die sollten besser nicht fliegen oder besser gesagt, nicht ungeschützt fliegen. „Wir testen, aus welcher Höhe wir Eier aus der Luft fallen lassen können, ohne dass sie kaputt gehen“, erläutert Betreuer Mirko Heinzel. Wer jetzt schon vor dem geistigen Auge den Putzlappen aufblitzen sieht, der kennt den Trick mit den Strohhalmen noch nicht. Die werden nämlich vor dem Eierwurf wie ein Käfig um die zerbrechlichen Schalen gebaut, um so wie ein Airbag zu fungieren.
Ein weiteres Highlight der Woche wird der Bau einer echten Rakete sein, die sogar in die Luft geht. Backpulver und Essig sei dank. Dabei profitieren die Kinder dann von der kleinen Gruppe. „Ursprünglich waren eigentlich sieben Kinder angemeldet, doch in den vergangenen Tagen sind wieder einige abgesprungen. Den Kindern, die hier sind, kommt das jedoch jetzt zugute“, sagt Heinzel. Durch die intensive fast 1:1-Betreuung sind auch solche Experimente möglich.
Aber die Flugwerkstatt ist nicht nur reines Freizeitvergnügen. Gemeinsam mit den Betreuern müssen die Kinder ran, wenn es ums Mittagessen geht. Selbst der jüngste Teilnehmer Yunis ist schon fleißig dabei und schnippelt die Tomaten für den Salat klein. Während Bennet solche Arbeiten hauptsächlich während der Ferien im Kinder- und Jugendtreff verrichtet, ist Leefke auch Zuhause beim Kochen und Backen Feuer und Flamme. „Ich backe total gerne“, erzählt sie. Und so gab es auch gestern Nachmittag noch eine nachösterliche Besonderheit: „Wir machen gleich noch Muffins in einer Hasenform“, frohlockt die Elfjährige. Um 16 Uhr werden die Kinder dann von ihren Eltern abgeholt und fiebern bereits dem nächsten Morgen entgegen, wenn es um 10 Uhr wieder mit der Flugwerkstatt weitergeht.