Herdecke. . Gästeführer sollen künftigen Besuchern die Geschichte des Koepchenwerkes erläutern. Dazu gibt es im Vorfeld auch Schulungen.

Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur möchte das Koepchenwerk am Hengsteysee in Herdecke für interessierte Bürger regelmäßig öffnen. Deshalb sucht sie Gästeführer, die Besuchern die Geschichte des Koepchenwerkes erläutern können, sowie das Zusammenspiel aus Wasser, Energie, Kohle sowie Technik und Geschichten rund um das Monument. Bewerber und Bewerberinnen werden von der Industriedenkmalstiftung geschult. Sie erhalten ein Handbuch, in dem alles Wissenswerte über das Koepchenwerk steht.

Das Koepchenwerk am Hengsteysee in Herdecke ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Industriedenkmal. Zum einen besticht es durch seine Ausmaße und technischen Anlagen und Maschinen, zum anderen ist es von nationaler Bedeutung in der Energiewirtschaft. Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur ist Eigentümerin des historischen Pumpspeicherkraftwerkes, das in den Jahren 1927 und 1930 erbaut wurde.

Die Stiftung wurde 1995 vom Land Nordrhein-Westfalen und der RAG Aktiengesellschaft gegründet. Die Aufgaben bestehen darin, die Denkmale zu schützen und zu erhalten, wissenschaftlich zu erforschen, öffentlich zugänglich zu machen und sie einer neuen, denkmalgerechten Nutzung zuzuführen. Bundesweit ist es nach eigenen Angaben die bisher einzige Stiftung, die sich explizit für den Erhalt von bedeutenden Industriedenkmalen einsetzt. Die Stiftung möchte, dass sich die Anlagen zu neuen, identitätsstiftenden Orten für Handel, Gewerbe, Freizeit, Kunst und Kultur entwickeln. Sie führt Bausicherungs- und Instandsetzungsarbeiten an den Gebäuden durch, entwickelt Nutzungskonzepte für einzelne Baukörper oder die gesamte Anlage und möchte durch Öffentlichkeitsarbeit dazu beitragen, die Akzeptanz für Belange der Industriedenkmalpflege zu erhöhen.

Derzeit zählen Industriedenkmale an 14 Standorten in NRW zum Bestand. Es sind Relikte von Anlagen des Steinkohlenbergbaus, wie beispielsweise Fördergerüste, Schachthallen und Maschinenhäuser, des weiteren eine Kokerei als Beleg der Verbundwirtschaft im Ruhrgebiet, ein Denkmal der Energiewirtschaft und das Hammerwerk Ahe-Hammer in Herscheid als technikgeschichtliches Zeugnis.