Wetter. . Die Büste war Teil einer Ausstellung in Oberhausen. Zum Dank fürs Ausleihen wurde sie poliert und gewachst. Jetzt ist sie zurück in Wetter.
Friedrich Harkort ist zurückgekehrt in seine Stadt. Genauer gesagt: Restauratour Ulrich Feldhaus brachte eine markante Bronzegussbüste des bedeutenden Industriepioniers gestern zurück zum Harkortturm, wo er sie an ihrem angestammten Platz auf einem Sockel im Inneren des Turms wieder fest montierte. Im September 2017 hatte die Stadt Wetter diese Büste für eine Ausstellung ausgeliehen.
„Energiewende – Wendezeiten“ hieß das Projekt, das ab Oktober 2017 für ein Jahr im Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg direkt neben dem Oberhausener Hauptbahnhof präsentiert wurde. „Dort stand Friedrich Harkort als Vertreter des Dampfmaschinenzeitalters neben Büsten weiterer Industriepioniere wie August Thyssen und Paul Reusch“, erläutert Stephanie Pätzold, Leiterin des Stadt- und Kreisarchivs. „Und als Gegenleistung für das Ausleihen wurde der Bronzeguss, der schon reichlich Patina angesetzt hatte, einmal hübsch aufpoliert“, so Pätzold weiter.
Turmbesteigung und Wanderung
Der Heimatverein öffnet am kommenden Sonntag, 7. April, erstmals in diesem Jahr den Harkortturm wieder für Besucher.
Von 11 bis 17 Uhr begleiten Türmer alle Besucher hinauf zur Turmspitze, von wo sie einen spektakulären Blick übers Ruhrtal genießen können.
Am Sonntag darauf, 14. April, lädt der Verein der Stadtmarketing für Wetter alle Interessierten zu einer Wanderung „Auf den Spuren Friedrich Harkorts“ ein. Start ist 11 Uhr am Rathaus.
Anmeldung im Info-Büro des Stadtmarketing unter 02335 840188 oder per E-Mail an kontakt@stadtmarketing-wetter.de
Restaurator Ulrich Feldhaus nickt und bestätigt, dass die etwa 20 Kilo schwere und 40 Zentimeter hohe Büste von seinem Kollegen Stefan Mai gereinigt und anschließend mit Wachs wieder konserviert worden sei.
Die Büste Friedrich Harkorts wurde 1883 angefertigt und ist ein Abguss der vom Bildhauer Bernhard Afinger 1875 geschaffenen Marmorbüste, die sich im Stadtmuseum Hagen befindet. Der Abguss war einst zusammen mit vier weiteren Büsten im Freiherr-vom-Stein-Turm aufgestellt. Dieser erste von vier Gedenktürmen in der Nachbarstadt Hagen wurde auf dem Kaisberg in Vorhalle errichtet und im Oktober 1869 eingeweiht. Die Büsten und die Gedenktafel gelangten in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts in den Museumsbestand, um sie vor der Zerstörung im damals dem allmählichen Verfall preisgegebenen Turm zu bewahren.
Ausstellungsdauer verlängert
Die Ausstellung des Landschaftsverbandes Rheinland in Oberhausen gewährte Besuchern einen Blick zurück auf die deutsche Steinkohle und betrachtete umfassend Möglichkeiten, Chancen und Risiken des Wandels von Energiesystemen. Die geplante Dauer der Ausstellung verlängerte sich jedoch um einige Monate, so dass das Harkort-Objekt erst jetzt nach Wetter zurückkehren konnte.
Worüber sich Wetters Archiv-Chefin Stephanie Pätzold übrigens ganz besonders freute: „Schön, dass die Harkortbüste zum 200-jährigen Jubiläum der Mechanischen Werkstätten und pünktlich zur ersten Öffnung des Harkortturms für Besucher wieder an ihren angestammten Platz zurückgekehrt ist.“