Herdecke/Wetter/Ennepe-Ruhr. . Wetter, Herdecke, Hattingen und Witten kooperieren zur Internationalen Gartenausstellung 2027. Das Ruhrtal soll Ziel für Touristen werden.
Die Ruhrstädte Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten entwickeln seit 2017 gemeinsam Ideen zur Aufwertung der Freizeitmöglichkeiten und touristischen Angebote in ihren Gebieten. Die Ergebnisse wurden nun in einer Entwicklungsstudie für die Flusslandschaft im mittleren Ruhrtal zusammengefasst. Ziel ist es, mit dieser „Perlenkette“ von Projekten entlang des Gewässers die Metropole Ruhr bei der Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027 zum Glänzen zu bringen.
In dieser Woche übergaben nun die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der vier Städte zusammen mit dem Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises die Studie an die Beigeordnete des Bereichs Umwelt im Regionalverband Ruhr (RVR), Nina Frense. In der Projekt-Sammlung wird demnach die Weiterentwicklung des Ruhrtals als erfolgreiche Freizeit-, Kultur- und Tourismuslandschaft beschrieben.
Angebot aufwerten, Neues angehen
Die historische Kulturlandschaft des Ruhrtals, so heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der vier Städte, sei der Ausgangspunkt der Entwicklung der gesamten Region. Die hiesige Gegend bietet demnach eine attraktive Landschaft mit vielen Zeugnissen der industriellen Entwicklung, aber auch Potenziale für wirtschaftliche und soziale Zukunftsentwicklungen, die neue Impulse für die Städte und die Region geben können. Mit „Leuchtturmprojekten“, aber auch vielen kleinen Maßnahmen und der Optimierung des bestehenden Wegenetzes durch neue Radstrecken, Ruhrbrücken und anderes soll ein besonderer Freizeit- und Erholungsraum entstehen. Das Ruhrtal werde so sowohl für die lokale Bevölkerung als auch für Touristen attraktiver.
Beim RVR stößt die Entwicklungsstudie auf großes Interesse: „Das Ruhrtal ist ein bedeutender Wirtschafts- und Lebensraum im Ruhrgebiet“, so die Beigeordnete Nina Frense. Das Gebiet touristisch weiterzuentwickeln, ökologisch aufzuwerten und als Wohnstandort noch attraktiver zu machen, sei ein wichtiger Baustein der regionalweiten Ausrichtung der IGA 2027.
Herdecker Koepchenwerk im Fokus
Jede der vier beteiligten Städte, die durch die Ruhr als Wasserstraße, den Radweg, die Ruhrtalbahn und den Ruhrhöhenweg schon touristisch miteinander verbunden sind, hat für sich Schwerpunkte definiert.
„Das Kernprojekt für die Stadt Herdecke ist das Koepchenwerk am Hengsteysee“, so Bürgermeisterin. Katja Strauss-Köster. Dort bestehe mit Blick auf die IGA 2027 die Chance, für dieses Denkmal der Industriegeschichte „neue spannende und vielseitige Nutzungen zu realisieren“. Wie berichtet, soll etwa die Standseilbahn am Koepchenwerk reaktiviert werden. So wird eine zentrale Verbindung zwischen dem Ruhrtalradweg, dem Ruhrhöhenweg und der Ruhr angestrebt. „Wir möchten gemeinsam die Region zu einem attraktiven Tourismusstandort ausbauen und die Freizeitwirtschaft stärken“, sagt Strauss-Köster.
Zwei große Projekte in Wetter
„Wir wollen in Wetter mit dem Wasserwerk in Volmarstein und der Freiheit inklusive der Burgruine in Alt-Wetter punkten“, erklärt Bürgermeister Frank Hasenberg. Rund um das Wasserwerk wird ein Themenpark Wasser/Energie entwickelt. Dabei soll ein Wegenetz das Werk und die historische Seilhängebrücke mit dem ehemaligen Harkort-Kraftwerk (denkmalgeschützt) am Obergraben verbinden. Zweiter Standort ist die Freiheit mit der Burgruine. Durch eine neue Umfeldgestaltung sollen insbesondere die Nutzer des Ruhrtalradwegs vermehrt den Weg dort hin finden.
Hasenberg: „Wir freuen uns sehr, Wetter mit diesen Projekten als Freizeitregion noch attraktiver für unsere Bürger und für Touristen aus nah und fern zu machen.“