Herdecke. . Auftakt der Veranstaltungsreihe „klein & fein – Literatur im Dachgeschoss“ begeistert das Publikum

Das Dachgeschoss über dem Verkaufsraum der Buchhandlung Herdecke war am vergangenen Donnerstag bis in die kleinste Ecke von den Besuchern gefüllt, die zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „klein & fein – Literatur im Dachgeschoss“ mit Schriftsteller und Rezitator Michael Helm gekommen waren.

Fakten zu den Schriftstellern

Joachim Ringelnatz war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler. Er wurde am 7. August 1883 in Wurzen geboren und starb 1934 in Berlin.

Christian Morgenstern war ein deutscher Dichter, Schriftsteller und Übersetzer. Er wurde 1871 in München geboren und starb 1914 in Untermais (Tirol).

Michael Helm, der in Herdecke aufgewachsen ist und nach einiger Zeit in Ostwestfalen, wieder zurückgekehrt ist, liest aus den Werken der Dichter Morgenstern und Ringelnatz, oder „Morgennatz und Ringelstern“ wie Helm die beiden Namen zusammen mischte. Er weiß dazu passend zum Programmtitel einiges über „die verdrehte Welt zweier Wortakrobaten“ zu erzählen.

Zu Anfang lädt Helm seine Zuhörer ein, die Welt auf dem Kopf zu betrachten. Der Rezitator sagt: „Die Worte verdrehen, den eigentlichen Sinn herausschütteln und unsinniger Weise wieder zusammenbasteln.“ Darum ginge es bei diesem Abend.

Verbindung hergestellt

Im Laufe des Abends rezitiert Helm mehrere Gedichte von Ringelnatz und Morgenstern und erzählt interessante Fakten genauso wie die traurige Seite der Leben und die Melancholie in den Werken der beiden Dichtern. Am Ende stellt er Verbindungen zwischen den zu unterschiedlichen Zeiten Lebenden Dichtern her, die doch so viel gemeinsam haben.

Mit seiner erfrischenden Vortragsweise erntet Helm dabei immer wieder Lacher aus dem Publikum und generell herrscht bei dem Abend in der Buchhandlung eine heitere Stimmung.

Schaukelstuhl nachgeahmt

In einem Gedicht über einen Schaukelstuhl ahmt er so durch seine Intonation und Sprechpausen die Bewegung eben jenes Stuhls nach und auch beim Publikum erntet er für seine Rezitation Begeisterung. „Also an der Art wie Helm einen Betrunkenen nachahmt, merkt man wie Körpersprache, Mimik und Intonation das sehr deutlich und wirklich machen“, sagt Detlef Plett und auch Gabi Huwe wirft lachend ein: „Ja der ist wirklich betrunken.“ Besonders bewundert auch Heidi Plett die Atmosphäre die Helm erschafft. „Ganz toll und Ergreifend“ sagt sie, „und dass er als Herdecker sagt er sei aufgeregt hier das erste Mal in Herdecke aufzutreten, fand ich auch interessant.“

Sie alle freuen sich darüber, dass so viele Interessierte gekommen sind. Vor allem da Morgenstern und Ringelnatz heute vielleicht nicht mehr so eine große Rolle spielen würden. „Morgenstern ist für uns nicht so ganz unbekannt. Herrn Helm kannten wir aber bis jetzt nicht.“, sagt Detlef Plett. Er habe bis jetzt vor allem die Gedichte von Morgenstern mit musikalischer Begleitung erlebt. Er finde den Vergleich besonders interessant und es wäre schön zu sehen wie Michael Helm die Gedichte umsetzt. „Also hier ist das sehr schön mit Gedichten besonders sehr viel Mimik, sehr viel Körpersprache.“, so Plett.

Und auch Helm ist am Ende der Veranstaltung zufrieden und sagt: „Es war ein sehr schöner und dichter Abend. Klein aber fein so wie wir es gedacht haben. Und ich hoffe die Leute haben es so empfunden, mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht.“

Weitere Veranstaltungen geplant

Zu der Veranstaltungsreihe gehören noch drei weitere Termine im Mai, September und November. Auch hier liest Michael Helm aus Werken bekannter Künstler oder seinem Eigenen. Das Event in der Buchhandlung ist sehr gefragt und da das Platzangebot sehr gering ist sind zur Zeit nur noch Wartelistenplätze verfügbar.