Wetter. . Zum fünften Mal bereits hat die Lokale Agenda 21 einen Klimaschadensaufwandbericht vorgelegt. Diesmal wurde er für das Jahr 2017 aufbereitet.
Es ist bereits der fünfte Klimafolgenaufwandsbericht, den die Lokale Agenda 21 mit Dieter Röllke und Rolf Weber für die Stadt Wetter erstellt haben. Hinter diesem umständlichen Wort verbergen sich jede Menge Daten, die gesammelt einen Überblick darüber geben können, welche direkten Auswirkungen der Klimawandel auf die Stadt Wetter hat. Die Ergebnisse sind jedes Jahr wieder spannend.
„So langsam gewinnt der Bericht an Gewicht“, sagt Bürgermeister Frank Hasenberg bei der Präsentation der Ergebnisse. So kann seit 2012 nachvollzogen werden, wie viele Einsätze beispielsweise die Feuerwehr aufgrund des Klimas hatte. Dazu zählen neben Überschwemmungen auch Sturmschäden sowie entwurzelte Bäume. Insgesamt 101 Stunden und 51 Minuten wendeten die Kameraden dafür im Jahr 2017 auf. Das entspricht mit den Stunden für die Einsatzfahrzeuge Kosten von rund 7.000 Euro. „Das ist aber nur so wenig, weil wir eine ehrenamtliche Wehr haben“, weist Bürgermeister Hasenberg auf die Besonderheit hin.
20.000 Euro vom Stadtbetrieb
Zudem sind für das Jahr 2018 noch wesentlich höhere Zahlen zu erwarten. Durch Sturmtiefs hatten die Einsatzkräfte erheblich mehr zu tun. Mit insgesamt 20.000 Euro beziffert der Stadtbetrieb seine Kosten, die er aufgrund des Klimas für Arbeitsstunden und Geräteeinsatz ausgegeben hat. Um an die Daten der Bewohner Wetters zu kommen, wenden sich Dieter Röllke und Rolf Weber an die Deutsche Versicherungswirtschaft. Deren Zahlen belegen, dass 250.000 Euro im vorvergangenen Jahr für die Beseitigung von Schäden durch beispielsweise Starkregen oder Sturm ausgegeben wurden – zumindest wurden in diesem Umfang 230 Schäden von der Versicherung reguliert.
Doch der Klimafolgenaufwandsbericht beschäftigt sich nicht nur mit den Konsequenzen, sondern zeigt auch, welche Maßnahmen die Stadt Wetter bereits eingeleitet hat, um Anpassungen vorzunehmen, damit der Klimawandel verträglicher gestaltet werden kann. So gehören zu den vorbeugenden Maßnahmen beispielsweise die Renaturierung der Schmalenbecke sowie deren Bypasskanal, die Renaturierung der Elbsche sowie ein Hochwasserrisikomanagement.
Vorbeugende Maßnahmen
Insgesamt kommt die Stadt damit 2017 auf eine Summe von fast 20.200 Euro. Was den Bypass von der Schmalenbecke in Richtung Elbsche angeht, so wird es noch einige Zeit dauern, bis dieser Hochwasserschutz wirklich eingerichtet ist. „Da muss das halbe Dorf umgegraben werden“, meint Dieter Röllke. Und nicht nur die Stadt rüstet auf für den Klimaschutz. Die Feuerwehr hat just am Tag vor der Veröffentlichung des Berichts neue Faltbehälter bekommen, die im Falle eines Flächenbrandes, beispielsweise durch extreme Trockenheit, zum Einsatz kommen könnten. Zusätzlich sind sie zum Auffangen von Chemikalien gedacht.
Außerdem gibt es eine Absprache seitens der Feuerwehr mit den Landwirten vor Ort. Sie würden ihre Güllefässer zur Verfügung stellen, damit diese mit Wasser befüllt und ebenfalls bei einem Flächenbrand einsatzbereit sind. Doch bis die zum Einsatz kommen, gibt es noch die Fahrzeuge des Stadtbetriebs, die ebenfalls um Hilfe gerufen werden können.
Insgesamt, so die erfreuliche Zusammenfassung von Rolf Weber, waren 2017 weniger Schäden und somit auch Kosten aufgrund des Klimas zu beanstanden als noch 2016. Dennoch: „Diese Zahlen werden sich für 2018 komplett wandeln“, warnt er bereits davor, sich zu früh zu freuen und weist auf das Sturmtief Friederike hin.