Wetter. . Bunt und turbulent ging’s zu beim Kostümball im Stadtsaal. Eingeladen hatten die Karnevalsfreunde Wetter, die ganz besondere Gäste locken konnten.

Wenn Abba ein Revival feiert und plötzlich sogar Freddy Mercury auf der Bühne steht, dann ist ganz klar Kostümball der Karnevalsfreunde Wetter. Zwar war der Stadtsaal nicht ganz so gut gefüllt wie im vergangenen Jahr, die Stimmung aber war umso besser. Denn die Besucher hatten sich richtig ins Zeug gelegt, um mit ihren Kostümen zu glänzen, und die Bands und DJs heizten mit Fetenkrachern richtig ein.

So bahnte sich bereits am frühen Abend eine große grüne Raupe ihren Weg vor die Bühne zu einem der Stehtische. Die Mitglieder des Spielmannszuges Volmarstein hatten sich die Verkleidung als Gruppenkostüm ausgedacht. Ein langer grüner Kriechtunnel diente als Raupenkostüm, in den kurzerhand Löcher geschnitten wurden, damit der Oberkörper der Musiker reinpasste und Köpfe sowie Arme rausguckten. Unterschiedliche Insektenmützen auf, und los ging es.

Zuckerwatte auf zwei Beinen

Doch wer meint, dass damit schon das Kostüm fertig war, wurde schnell eines besseren belehrt. Denn aus jeder Raupe wird bekanntlich irgendwann ein schöner Schmetterling. Aus dieser Puppe wurden sogar mehrere bunte Flieger – für mehr Bewegungsfreiheit auf der Tanzfläche. Generell hatten sich die Gruppen einiges einfallen lassen, um den begehrten Preis für das beste Kostüm abzusahnen. Die Schlümpfe wurden beispielsweise gesichtet, ebenso wie Schneewittchen und die sieben Zwerge – auch wenn das Schneewittchen ein wenig an Behaarung zugelegt hatte und eine eindeutig tiefe männliche Stimme hatte. Begeistert war die Jury jedoch auch von einer Dreiergruppe, die sich passend zum Musical „Die Schöne und das Biest“ verkleidet hatte. Neben den beiden Hauptcharakteren durfte natürlich auch die Teetasse Tassilo nicht fehlen. Für diese Kostümierung gab es von der Jury auch den zweiten Preis hinter der musikalischen Volmar­steiner Raupe, die sich für die Preisübergabe extra noch einmal zurückverwandelte.

Natürlich gab es nicht nur kreative Gruppen, auch die Einzelkostüme konnten sich sehr wohl sehen lassen. Im wahrsten Wortsinn süß war der zweite Platz bei der Einzelprämierung: Die Dame hatte sich nämlich als Zuckerwatte verkleidet. Getoppt wurde sie an diesem Abend nur von einem französischen Geschenk an die USA – der Freiheitsstatue.

De Drömmelköppe hauen Op de Zwölf

Aber natürlich ging es am Samstagabend nicht nur um die Kostüme, sondern es wurde viel getanzt und gelacht. Zwischen den Bandauftritten von De Drömmelköppe und Op de Zwölf gab es von DJ Michael Schele was auf die Ohren. So schaffte er es, die Hälfte des Saales dazu zu bringen, auf dem Boden sitzend wie auf einer Galeere zu rudern, während Achim Reichels Aloha Heja He lief.

Richtig in Schwung gebracht, durfte auch der Sirtaki nicht fehlen. Doch eine Karnevalsparty lebt eben hauptsächlich von kölschen Liedern, und so ertönten De Höhner, Brings, Kasalla und Cat Ballou sowohl von der Platte als auch von den Bands. Das Publikum freute sich, sang lautstark mit, klatschte und tanzte. „Ich war erst skeptisch hier hin zu kommen, um Karneval zu feiern. Wetter ist ja nicht gerade für den Karneval bekannt. Aber das macht richtig Spaß. Das machen wir nächstes Jahr wieder“, meinte Alexandra Hinse. Die junge Frau war mit ein paar Freundinnen aus Witten angereist und nach dieser Aussage schnell wieder auf der Tanzfläche verschwunden.