Wetter/Herdecke. . Eine Frage im Interview bringt es ans Licht: In Herdecke will erneut Katja Strauss-Köster Bürgermeisterin werden, in Wetter Frank Hasenberg.
Katja Strauss-Köster strebt eine dritte Amtszeit als Bürgermeisterin in Herdecke an. In Wetter will ebenfalls zum dritten Mal Frank Hasenberg zum Bürgermeister gewählt werden. Damit herrscht bereits über ein Jahr vor der Kommunalwahl 2020 Klarheit, dass die Amtsinhaber in den Rathäusern nicht amtsmüde sind.
Im Interview der Redaktion zum Jahreswechsel haben Bürgermeisterin und Bürgermeister sich erklärt. Die erste Frage dazu war noch mit einem einzigen Wort beantwortbar. „Haben Sie sich schon entschieden, ob Sie bei der Bürgermeisterwahl 2020 wieder antreten werden“, wollte die Redaktion wissen. Beides Mal gab es ein „Ja“. Die Entscheidung ist also getroffen. Aber welche, und wird sie auch verraten? Kein Ausweichen, sondern ein Bekenntnis zum weiteren Gestaltungswillen folgte.
Keine klaren Mehrheiten im Rat
„Ich bin mit ebenso großer Freude wie Leidenschaft Bürgermeisterin der Stadt Herdecke“, heißt es bei Katja Strauss-Köster, die weiter nach Kräften mithelfen möchte, „die Zukunft unserer schönen Stadt gemeinsam mit der Bürgerschaft, Politik und Verwaltung positiv zu gestalten.“
Ähnlich klingt es auch bei Frank Hasenberg. „Ich möchte mich weiter für meine Stadt und die Mitbürger einsetzen“, wirft der amtierende Bürgermeister seinen Hut in den Ring. Es sei „eines der spannendsten Dinge, die ich mir vorstellen kann, angestoßene Entwicklungen gemeinsam mit der Politik und den Menschen unserer Stadt weiter zu begleiten und voran zu bringen.
Parteilose Rathausmitarbeiterin
Katja Strauss-Köster war 2009 erstmals zur Bürgermeisterin gewählt worden. Einer Partei gehörte und gehört sie weiter nicht an. Ein Bündnis aus CDU, Grünen und FDP hatte sich für die parteilose Rathausmitarbeiterin stark gemacht. Der Chefsessel im Rathaus ging erstmals nicht an die SPD, und im Rat hatte eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP die Mehrheit.
Zwei strahlende Sieger
Katja Strauss-Köster ist 48 Jahre alt und Raumplanerin.
2009 holte sie 70,9 %, 2015 dann 65,4 % der Stimmen.
Frank Hasenberg ist Jahrgang 1964 und Bankkaufmann.
2007 bekam er 45,9 %, 2013 dann 64,7 % der Stimmen.
Die sogenannte „Jamaika“-Koalition, benannt nach den Flaggenfarben des Karibik-Staates, wurde bei den Stadtratswahlen 2014 aber nicht bestätigt. Seitdem gibt es wechselnde Mehrheiten, mit denen auch die Bürgermeisterin klar kommen muss. Frank Hasenberg ist Mitglied der SPD, die in Wetter wie in Herdecke die stärkste Partei ist, aber auch über keine Mehrheit im Rat verfügt.
Lange Wahlperiode geht zu Ende
Katja Strauss-Köster wurde 2015 erneut gewählt, Frank Hasenberg ist 2007 erstmals und dann 2013 erneut zum Bürgermeister gewählt worden. Für Beide wird 2020 eine außergewöhnlich lange Amtszeit zu Ende gehen. 2020 sollen nämlich wieder Stadträte und Bürgermeister am gleichen Tag und von da an im gleichen Takt gewählt werden. So will es die Landespolitik.
Im Vorfeld hat sich in Herdecke bereits aus H plus, einer Abspaltung von den Grünen, eine Unabhängige Wählergemeinschaft entwickelt, die schon erklärt hat, bei der Stadtratswahl antreten zu wollen. Klar ist auch schon, dass dieses Mal in beiden Städten die AfD auf den Wahlzetteln stehen wird. In Wetter war sie bereits bei der letzten Stadtratswahl angetreten und hatte zwei Ratsmandate geholt. Beide Ratsmitglieder bilden aber heute die Fraktion der „Christlich-sozialen Reformer“, einer von beiden weiterhin als Mitglied der AfD.