Wetter. . Wetters Bürgermeister Frank Hasenberg bringt im Fachausschuss neue Alternative für die Löschgruppe Wengern ins Spiel.

Im Ringen um einen geeigneten Standort für ein neues Domizil der Feuerwehrlöschgruppe Wengern stellte Bürgermeister Frank Hasenberg im Fachausschuss am Mittwochabend eine neue mögliche Lösung vor. Vorausgegangen war im Zuge der Beratung des Etatentwurfs für 2019 ein Antrag der FDP, die Mittel für einen Neubau am Heringhäuser Feld festzulegen.

Kurz fasste Frank Hasenberg noch einmal die Gesamtsituation zusammen: Das alte Gerätehaus sei aufgrund zahlreicher Defizite nicht mehr zu nutzen, ein sicheres Arbeiten dort nicht mehr möglich. „Das wissen wir, und wir haben uns lange Gedanken gemacht, was wir tun können und nach Ausweichmöglichkeiten gesucht“, so Hasenberg. Vor dem Hintergrund, dass es sich um eine freiwillige Wehr handle, gelt es, deren Wünsche zu berücksichtigen. Ein adäquates städtisches Grundstück für einen Neubau sei letztlich nur am Heringhäuser Feld gefunden worden.

Wohnung im Feuerwehr-Gerätehaus kann nicht mehr vermietet werden

Martin Treichel, sachkundiger Bürger für die Grünen im Ausschuss für Gesundheit, Soziales, Demografie und öffentliche Ordnung, fragte im Zuge der Etatberatungen, warum die Mieteinnahmen aus dem Feuerwehr-Gerätehaus in Wengern entfallen.

Der Zustand der Wohnung erlaube es nicht mehr, sie zu vermieten, so Bürgermeister Frank Hasenberg.

Mittlerweile geprüft und verworfen sei die Idee, eine Wache am Ort der ehemaligen Dorfschule zu errichten. Dagegen sei starker Protest von Bürgern gekommen. Auch ein Anbau ans alte Gerätehaus erwies sich nicht als tragfähige Lösung. Ebenfalls geprüft wurde ein weiteres Grundstück in der Nordstraße, dass sich aber auch „als sehr suboptimal“ erwiesen habe – sowohl wegen der Zu- und Abfahrt als auch wegen ungeklärter rechtlicher (Grundstücks)Fragen. „Also bleiben zwei Alternativen. Entweder am Heringhäuser Feld bauen oder am alten Standort bleiben, was Wunsch der Feuerwehr ist“, so Hasenberg weiter. Das bedeute, das alte Gerätehaus abzureißen und ein neues Gebäude am alten Standort zu bauen. Dies habe die Verwaltung bislang noch nicht untersucht.

Die Feuerwehr wolle am Ort bleiben, was nachvollziehbar sei. Denn ein Standort etwa am Heringhäuser Feld würde die Erreichbarkeit verschlechtern. „Es gibt zudem auch emotionale Gründe. Die Feuerwehr möchte Teil des Dorfes bleiben. Und das ist stärker gewährleistet, wenn sie am alten Standort bleibt“, stellte Hasenberg fest. Eine Zustimmung zum FDP-Antrag würde eine „Enttäuschungsreaktion“ nach sich ziehen, in deren Folge die Feuerwehrleute den Sinn ihrer Arbeit infrage stellen könnten: „Wenn uns die Leistungsfähigkeit der Löschgruppe Wengern wegbricht, dann haben wir ein ernstes Problem.“

Bürger fragen

So mache es durchaus Sinn, eine Lösung am alten Standort zu untersuchen und herauszufinden, ob das überhaupt möglich ist. Wenn ja, unter welchen Bedingungen und zu welchen Kosten. Ganz wichtig sei darüber hinaus, was die Bürger in Wengern dazu sagen; denn die Feuerwehr strebe wohl keine Lösung an, die keine Akzeptanz bei den Bürgern finde: „Das wird ein intensiver Prozess mit breiter öffentlicher Diskussion, bevor wir heute hier entscheiden.“ Abschließend versicherte Hasenberg: „Es gibt auch eine Lösung für das Problem, wo die Feuerwehr in der Zeit bleibt, wenn ein neues Gerätehaus am alten Standort gebaut wird.“

Kirsten Stich signalisierte für die SPD, dass ihre Partei an einer Lösung im Einvernehmen mit der Feuerwehr interessiert sei, die auch breit mit den Bürgern diskutiert werden müsse. CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Pierskalla sprach sich dafür aus, „die Option offenzuhalten, am Standort zu prüfen, was dort noch möglich ist“. Die Grünen schlossen sich an. „Wir finden es gut, alle Betroffenen in die Entscheidung einzubeziehen und allseitig zu prüfen“, so Karen Haltaufderheide. Nach einem Zeitraum für die Prüfung dieser neuen Alternative fragte Rainer Peitz (CSR). Konkret vermochte Hasenberg die Frage nicht zu beantworten, er sprach aber von Monaten. Der Markt sei extrem angespannt, Architekten hätten volle Auftragsbücher: „Wir müssen alle Fakten noch einmal prüfen. Die Zeit müssen wir uns nehmen, aber die haben wir auch.“ Bei der Abstimmung zeigten die Parteien Einigkeit: Der FDP-Antrag wurde abgelehnt.