Wetter. . Wegen Waldbrandgefahr muss Veranstalter für 17. und 18. August umplanen. Konzertagentur, Stadt und Feuerwehr mit Ausweichlösung zufrieden
Nach einjähriger Pause steigt am kommenden Wochenende wieder das Irish-Folk-Festival in Wetter. Seit Mitte 2017 ist der neue Veranstalter, die Konzertagentur O’Reilly um Tim Herbig und Franz Wüstenberg aus Gevelsberg, mit der Organisation beschäftigt. Und musste nun noch einmal umplanen: Die traditionsreiche Veranstaltung geht am 17. und 18. August 2018 nicht wie üblich auf dem Gelände der Burgruine Volmarstein, sondern im Freibad am Harkortsee über die Bühne.
Der Grund: die weiter bestehende Gefahr eines Waldbrands. „Am Burgberg stehen viele Bäume. Wir haben sehr um den traditionellen Veranstaltungsort gekämpft und ein neues Brandschutzkonzept vorgelegt, aber der Stadt Wetter und der Feuerwehr war das Risiko zu groß“, sagt Franz Wüstenberg. Nach einem mehrstündigen Sicherheitsgespräch, bei dem es auch um das Annässen des Bodens oder kleinere Raucherzonen ging, habe Bürgermeister Frank Hasenberg deutlich gemacht, dass die städtische Verwaltung wegen der langwierigen Trockenheit ein Festival auf dem Areal in Volmarstein nicht verantworten könne. Die Stadt Wetter bedauert das, hieß es am Freitag aus dem Rathaus.
Abgrenzung mit Zäunen
„Auch wir finden das sehr schade“, so Wüstenberg, der zugleich die Stadtverwaltung bezüglich der Hilfe zur Planänderung lobt, zumal diese schnell reagierte und gemeinsam mit den Veranstaltern sowie weiteren Beteiligten nach einem alternativen Standort suchte. Mit Erfolg: Das beliebte und weit über die Grenzen Wetters hinaus bekannte Irish-Folk-Festival findet am Freitag und Samstag nun auf der Wiese neben dem Naturbad statt.
„Wir werden das mit Bauzäunen abgrenzen, so dass der Freibad-Betrieb parallel laufen kann“, berichtet Wüstenberg. Nach intensiver Prüfung mit Vertretern der Stadt, der Feuerwehr und dem Trägerverein „Naturbad am See“ einigten sich die Beteiligten auf diesen alternativen Festival-Standort.
Auch wenn die Kulisse jetzt eine andere ist: Alle Beteiligten sind laut Mitteilung der Stadt froh, dass das Festival nicht ausfallen muss. „Mein Dank geht hier insbesondere an den Trägerverein des Naturbades“, so Bürgermeister Hasenberg. Mindestens einen Vorteil habe der neue Standort: Es seien fußläufig genug Parkplätze vorhanden. Auch das Demag-Parkhaus an der Ruhr stehe zur Verfügung.
„Eine Absage stand nicht zur Debatte“, ergänzt Franz Wüstenberg, der am Samstag mit rund 1000 Besuchern rechnet und auch an die vielen Stunden Vorbereitung denkt. „Wir haben dankenswerterweise sehr viel Unterstützung von der Interessengemeinschaft Volmarsteiner Vereine erhalten.“ Die hatte das Festival zuvor organisiert.
So kann die Konzertagentur rund 100 Helfer mobilisieren, die sich am 17. und 18. August um den Verkauf, Einlasskontrollen, Sicherheitsfragen und vieles mehr kümmern. „Wir haben im Vorfeld gespürt, dass viele Lust auf das Festival haben und uns daher entschlossen, dass wir das verantwortlich übernehmen“, sagt der Musiker.
Dudelsack-Truppe und Greifvögel als Fotomotiv
Zum Programm gehört an beiden Tagen (Ende jeweils um 24 Uhr) auch die Bagpipe Company. Die Dudelsack-Truppe geht jeweils vor dem ersten Bühnen-Auftritt zur Einstimmung durch die Zuschauerreihen.
Hingucker bieten auch zwei Falknerinnen von der Greifenwarte Burg Guttenberg (Baden-Württemberg) an, die ihre Tiere vorstellen und diese als Fotomotiv zur Verfügung stehen.
Tim Herbig und Franz Wüstenberg verbindet viel mit der traditionsreichen Veranstaltung, viele ihrer Entwicklungen seien auf den ersten Besuch vor zehn Jahren in Volmarstein zurückzuführen. Die Beiden, die auch in der Gevelsberger Sportalm Konzerte organisieren, gründeten 2009 das Irish-Folk-Duo „The O’Reillys“, daraus wurde 2011 die Folk-Punk-Band „The O’Reillys and the Paddyhats“, die in diesem Jahr während ihrer Deutschland-Tour mit 17 Stationen im Freibad Wetter als letzte Formation spielt.
Das Festival-Programm
Das Irish-Folk-Festival beginnt am Freitag, 17. August, mit dem Einlass um 18 Uhr. Eine Stunde später bietet das deutsche Duo „The Neckbellies“ traditionelle irische Musik mit einem Akkordeon und einer Akustik-Gitarre. Es folgt um 20.30 Uhr die Berliner Band „Cobbestones“: Fünf Leute wollen u.a. mit einem Kontrabass für Partystimmung sorgen, mal zart, dann auch wieder derbe. Abschließend startet um 22.15 Uhr eine der bekanntesten schottischen Bands: „Mànran“ bietet modernen Folk mit rockigen und poppigen Elementen. Die von der BBC als „Gaelic Folk Superstars“ bezeichnete Truppe singt auf Gälisch.
Samstag geht es um 15 Uhr weiter, Musik gibt es ab 16.30 Uhr von der Gruppe „Glengar“ aus dem Sauerland. Mit Geige und Akustikgitarre können sich die Besucher auf klassischen Folk einstellen. Etwas lauter geht es dann ab 18 Uhr zu, wenn die Franzosen von „The Moorings“ E-Gitarren aufdrehen und Rock sowie Pop zum Irish Folk präsentieren. Es folgen um 19.30 Uhr „The Real McKenzies“ aus Kanada. Mit Dudelsack und E-Gitarre sind Ausflüge in den Punk zu erwarten. Zum Abschluss spielt um 21.15 Uhr die europaweit bekannte Band „The O’Reillys and the Paddyhats“ aus Gevelsberg, die auch Veranstalterin des Festivals ist.
Karten sind noch erhältlich und kosten für Freitag 22,50 Euro, für Samstag 28,50 €, für zwei Tage 42,40 Euro (VIP-Ticket 57 €, freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre).Karten gibt es unter Telefon 0211-274000 oder im Internet unter www.westticket.de.