Herdecke. . Zum ersten Feriencamp der Firma Dörken meldeten Mitarbeiter 17 Töchter und Söhne an. Der BUK-Familienservice betreute die Kinder an fünf Tagen.
Die Wassermelonen liegen auf dem Tisch, Kinder laufen durch das Cuno-Forum, an der Wand sind Fotos von Mädchen und Jungen bei einzelnen Aktivitäten zu sehen. „Das bin ich“, ruft die vierjährige Emilia, als ein Bild von ihr erscheint. Eine Woche Feriencamp liegt hinter den Beteiligten. Etwas geschafft sehen manche schon aus, das kann aber auch an der Hitze liegen. Denn das Fazit zur Kinderbetreuung, das die Herdecker Firma Dörken jetzt im Sommer erstmals mit dem BUK-Familienservice für ihre Mitarbeiter mit Nachwuchs organisiert hat, fällt erfreulich aus.
An fünf Werktagen konnten Eltern ihren Nachwuchs morgens am Cuno-Forum abgeben und nachmittags abholen. Was war denn das Beste in der Woche? Emilia muss nicht lange überlegen. „Der Ausflug zum Ketteler Hof, da habe ich auf einem Pferd gesessen und zum ersten Mal eine Runde gedreht“, berichtet die Vierjährige. „Auch die Hüpfmatte war toll. Ich bin da hingefallen, das tat aber überhaupt nicht weh.“
Auch Maximilian hat es auf der Anlage in Haltern am See gefallen. „Auf dem Klettergerüst vom Ketteler Hof konnte ich richtig hoch steigen. Angst hatte ich nicht.“ Der Sechsjährige erzählt noch, dass er auch das Basteln und das Anmalen einer Tonschildkröte gut gefunden hat. „Super war auch die Wasserschlacht jeden Tag.“ Angesichts der hohen Temperaturen füllten die Betreuer Becher, damit sich alle gegenseitig nass spritzen konnten.
Betreuerinnen mit fachlichem Wissen
Dörken-Angestellte hatten 17 Kinder für das Feriencamp angemeldet. Fünf Betreuerinnen, überwiegend Pädagogik-Studentinnen, kümmerten sich täglich um die zwei Gruppen mit den Drei- bis Fünfjährigen sowie um die Älteren von sechs bis zwölf Jahren. Als Jüngster (2) konnte auch Mats mitmachen. Seine Eltern, Melanie und Horst Kufahl, arbeiten beide bei der Herdecker Traditionsfirma. „Das Angebot kam uns in den Sommerferien sehr gelegen, die haben sich echt gut um ihn gekümmert“, lobt die Mutter. Nach dem abschließenden Beisammensein ruft sie den Organisatoren noch zu: „Ein Dörken-Betriebskindergarten als dauerhafte Einrichtung wäre nicht schlecht.“
Zweitgrößter Arbeitgeber in Herdecke
Der Farben-, Folien- und Lacke-Hersteller Dörken ist nach dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdeckes zweitgrößter Arbeitgeber. Am Hauptstandort Wetterstraße sind rund 800 Mitarbeiter bei der Dörken-Gruppe beschäftigt.
Der BUK-Familienservice mit Sitz in Dortmund kümmert sich hauptsächlich um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Erste Ideen dazu gab es mal vor einigen Jahren, berichten Dr. Heike Sanden, die bei Dörken die Personalabteilung leitet, und Personalreferentin Franziska Wenzel. Jetzt aber wollen die Verantwortlichen erst einmal konkret die Reaktionen der Mitarbeiter zum Feriencamp abfragen, ehe neue Überlegungen für künftige Angebote beginnen. „Das Feedback war bisher positiv, unsere Geschäftsführung hat dieses Projekt auch sehr unterstützt“, sagt Dr. Sanden. „Eine Fortsetzung mit dem BUK-Familienservice ist denkbar.“
Das hört Katharina Hempelmann gerne. Die Marketingleiterin des Dortmunder Unternehmens informiert zudem die Eltern, dass ihr Arbeitgeber über eine langjährige Betreuungs-Erfahrung verfügt und individuelle Absprachen bei der Kinder- wie auch Senioren-Unterstützung möglich seien. „Erhalten wir Anfragen von Firmen, haben wir auch Themen des Arbeitgebers im Blick“, so Hempelmann. Für das Dörken-Angebot stand daher u.a. eine Kreativwerkstatt auf dem Programm, in der es u.a. um den Umgang mit Farben ging. Malen, basteln, ein weiterer Ausflug in die Wittener Strand-Halle „Blue Beach“ – eine Woche Feriencamp inklusive Ruhezeiten und Essen (viel Rohkost oder auch mal ein Lunchpaket) sollten schnell vorbei gehen.
Der Bedarf scheint vorhanden zu sein
„Wir haben unsere Mitarbeiter nach ihren Vorstellungen zur Kinderbetreuung gefragt. So haben wir von vielen Ideen erfahren, die aber in Gänze schwer abzudecken sind“, meint Heike Sanden. Manch einer wolle demnach eher ein Angebot am Wohnort, andere gerne in Betriebsnähe. 2017 fiel jedenfalls die Entscheidung zur Zusammenarbeit mit dem BUK-Familienservice, seit Februar lief die Anmeldung zum Sommercamp. „Wir hatten mit zehn Teilnehmern gerechnet. Die Zahl 17 zeigt uns, dass der Bedarf da ist“, sagt Franziska Wenzel.
Beratungs- und Vermittlungsleistungen waren bzw. sind für Dörken-Eltern kostenlos, sie mussten nach der verbindlichen Anmeldung nur die Kosten zur Kinderbetreuung tragen. „Die fielen dank des Zuschusses der Firma aber moderat aus, für Geschwisterkinder war es zudem günstiger“, so die Organisatoren.
Nach fünf Tagen Programm zeigte sich bei der Abschlussveranstaltung im Cuno-Forum, dass alle die Hitze, das Spielen und die Ausflüge gut überstanden hatten. Die Verletzungsbilanz: ein einziger Insektenstich bei einem Kind.