Wetter. . Wieder Abwechslung auf dem Wochenmarkt in Wetter: Zu schwedischen Spezialitäten von Kerstin Scheufen-Hanke liefert Ignaz Schneider die Musik.

„Schnee-, Schnee-, Schnee- Schneewalzer tanzen wir“, hallte es nun am Samstag über den Wochenmarkt auf dem Bahnhofsvorplatz in Wetter. Von Schnee war weit und breit nichts zu sehen, stattdessen knallte die Sonne erbarmungslos auf die Marktbesucher nieder. Dennoch blieben einige stehen, um Ignaz Schneider beim Gitarrespielen und Singen zuzuhören.

Genau das ist auch das Ziel des Citymanagements. Mit besonderen musikalischen und kulinarischen Angeboten sollten Marktbesucher zuletzt an jedem ersten Samstag im Monat dazu animiert werden, nicht nur ihren Einkauf zu erledigen, sondern darüber hinaus zu verweilen.

„Insgesamt wird es gut angenommen. Die Leute bleiben länger“, zieht Peter Koslitz, Inhaber eines Fischstandes, eine positive Bilanz. Seit 1976 gehört er fest zum Händlerstamm des Wochenmarktes in Wetter. Dass städtische Verantwortliche versuchen, den Markt zu beleben, begrüßt Koslitz sehr. In den vergangenen paar Jahren sei ihm schon aufgefallen, dass immer weniger Menschen kamen. Am vergangenen Samstag waren Besucher eher spärlich gesät. Das liege am Wetter und an den Ferien, sagt Koslitz.

Ignaz Schneider hat inzwischen „Über den Wolken“ angestimmt. Beim Refrain zeigen sich einige der Besucher sehr textsicher, manche singen laut mit. Darüber freut sich Nicole Damaszek von der Wirtschaftsförderung der Stadt Wetter. Sie habe erst kürzlich mit den Markthändlern gesprochen. Diese seien begeistert von den Aktionen. Dadurch sei die Attraktivität gestiegen. „Unser Plan ist aufgegangen“, sagt Damaszek.

Natürlich seien sie immer abhängig vom Wetter. Die Hitze halte doch einige davon ab, den Markt zu besuchen oder über den Einkauf hinaus zu bleiben. Gern griff Damaszek die Anregung auf, für mehr Schatten zu sorgen: „Wir arbeiten daran, spontan zu reagieren.“ Dabei seien die Aktionen immer saisonal ausgerichtet. So gab es im Mai ein Spargelwettschälen, im Juni drehte sich alles um Erdbeeren. Am Samstag entführte nun Kerstin Scheufen-Hanke die Besucher zumindest kulinarisch nach Schweden. Im August beginne die Krebssaison, erklärte die Gastronomin. Daher bot sie eine entsprechende Suppe an. Wer keine Meeresfrüchte mag, konnte eine vegetarische Lauchsuppe oder Köttbular genießen.

Seit anderthalb Jahren betreibt Kerstin Scheufen-Hanke in Wengern ein schwedisches Restaurant. Dort stehe viel Fisch auf dem Speiseplan, aber auch andere, typisch skandinavische Gerichte. „Wir machen vieles selbst“, sagt sie. An die Original-Rezepte kommt Scheufen-Hanke durch eine in Schweden lebende Freundin.

Fortsetzung mit Äpfeln und Kürbis

Auf dem Markt kam ihr Angebot gut an. Während der Aktionstage sorgten bisher unter anderem die Jugend des NABU, die mobile Waldschule und der Chor der Bergschule für jede Menge Abwechslung. Und es soll weiter gehen. Passend zur Apfelsaison soll im September eine Schälmaschine anrollen, dann stehen Pfannkuchen auf dem Speiseplan. Im Oktober geht es um den Erntedank. Dabei stehen Kürbisse beim Essen und Basteln im Mittelpunkt.

Am vergangenen Samstag hatten die Besucher letztmalig Gelegenheit, ihre persönlichen Rezepte abzugeben. Diese werden gesammelt. Etwa ab Herbst soll dann alles in einem Kochbuch vereint werden.