Herdecke/Berlin. . Von der Freiwilligen Feuerwehr Herdecke über Zwischenstationen in die Hauptstadt – Karsten Homringhausen hat sich einen Traum erfüllt.
Ein absoluter Traum ist für Dr. Karsten Homringhausen in Erfüllung gegangen. Der ehemalige Herdecker ist seit zwei Tagen Chef der Berufsfeuerwehr Berlin, offizielle Bezeichnung ist Landesbranddirektor von Berlin.
Der heute 50-Jährige wollte schon 1982 als 14-Jähriger in die Feuerwehr Herdecke eintreten, doch damals hatte die Herdecker Wehr noch keine Jugendabteilung. Eigentlich war es auch nicht üblich, außerhalb der Stadtgrenzen beizutreten, doch Homringhausen war hartnäckig und ging schließlich nach Wetter. Dort blieb er drei Jahre, bis er schließlich alt genug war, um in seinem Heimatort den Dienst zu tun.
Dort nahm er seine Aufgabe sehr enrts und bildete sich fort, so oft es die Gelegenheit dazu gab. So stieg er letztlich sogar bis zum Brandmeister auf. Er studierte und promovierte im Fach Chemie. Sein Wissen auf dem Gebiet kam natürlich seiner großen Liebe, der Feuerwehr zugute. Fortan war er als Fachberater Chemie im Ennepe-Ruhr-Kreis eingesetzt. Sobald es Einsätze gab, die spezielles Wissen in diesem Bereich voraussetzte, war Dr. Homringhausen gefragt und zur Stelle. Bis 1998 war er in Herdecke aktiv, dann zog es ihn weiter. Er ging nach Baden-Württemberg, und auch dort ging es für ihn immer weiter steil bergauf. Er war als Abteilungsleiter in der Führungsausbildung und im Katastrophenschutz an der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg eingesetzt, wechselte Mitte 2002 zur Branddirektion Stuttgart als Abteilungsleiter „Einsatz“ für den gesamten operativen Dienst und machte seinen Weg bis ins Innenministerium. Seit dem 1. Mai 2016 war er Landesbranddirektor in Baden-Württemberg.
Nun führt Dr. Karsten Homrighausen als Behördenleiter die Berliner Feuerwehr. Sie ist mit ihren rund 4200 Mitarbeitern sowie 1500 Einsatzkräften der freiwilligen Feuerwehr die größte und zugleich älteste Berufsfeuerwehr Deutschlands. Dennoch erwarten Homringhausen keine leichten Aufgaben, denn er soll an einem Zukunftskonzept mitarbeiten, dass die Feuerwehr aus der Krise führt. Die Berliner hatten im Mai noch wegen Personalnot, hohem Krankenstand, veralteter Ausstattung und schlechter Bezahlung demonstriert. Keine leichte Aufgabe, doch mit der Leidenschaft für die Wehr, wird Homringhausen das schon schaffen. Davon sind auch seine Wegbegleiter in Herdecke überzeugt. „Ich bin richtig stolz auf ihn. Das Innenministerium war schon das Höchste, aber die jetzige Stelle ist die absolute Krönung“, freut sich Bernd Elberfeld, stellvertretender Leiter der Herdecker Wehr, für seinen langjährigen Freund.