Wetter. . Offizielle Eröffnung des neuen Ballspielfeldes am Spielplatz Alter Friedhof. Fläche begradigt und mit neuem Belag ausgestattet.
„Ich lege vor, und Du schießt rein“, ruft Bürgermeister Frank Hasenberg und kickt den Ball zu Jonas, der ihn Richtung Tor befördert. Doch da steht Vater Marcel Schimkus und hält! Trotz der großen Hitze bleiben die Vertreter der Stadtverwaltung bei der offiziellen Eröffnung des neuen Ballspielfeldes oberhalb des Alten Friedhofes am Mittwochnachmittag nicht – wie befürchtet – unter sich. Denn mit Jonas, Leonie sowie weiteren Kindern und auch Eltern sind doch einige wenige Besucher gekommen, um die neue Spielfläche in Besitz zu nehmen.
„Kinder sind unsere Zukunft: Das ist für Wetter mehr als ein Slogan. Es ist eine Verpflichtung, die uns am Herzen liegt“, versichert der Bürgermeister. Konkret bedeute dies: „Wir erneuern Spielgeräte, schaffen neue Spielangebote und überlegen uns, wie wir Spielplätze neu gestalten können, um sie noch attraktiver zu machen.“ Und das Schöne sei, dass alle gemeinsam daran gearbeitet hätten – Eltern, Spielplatzpaten und Kinder hätten sich rege und konstruktiv mit in die Planung für die Ballspielfläche eingebracht. Was daraus entstanden ist, könne sich durchaus sehen lassen.
Spielplatzkonzept wird bis 2020 umgesetzt
2017 verabschiedete der Rat der Stadt Wetter ein Spielplatzkonzept, das der Leitidee Qualität vor Quantität folg
t.
Statt bislang 31 wird es künftig nur noch 20 Spielplätze geben.
Zudem wird es vier Kategorien von Spielplätzen geben: Zukunftsspielplätze (mindestens 2000 qm, attraktives Spiel- und Bewegungsangebot, Aufenthaltsqualität und Unterhaltungsaufwand hoch); Schwerpunktspielplätze (mindestens 1000 qm, zentral in jedem Stadtteil, Aufenthalts-, Bewegungs- und Ausstattungsqualität gut); Quartiersspielplätze (mindestens 400 qm, wohnortnah, für Klein- und Grundschulkinder, weniger Geräte); Begegnungsplätze/-flächen (Aufenthalts- und Verweilbereiche für alle, keine Spielgeräte).
Bis 2020 stehen bei einem Budget von jährlich bis zu 300 000 Euro Modernisierungen, aber auch Rückbauten an. Insgesamt wird die Umsetzung des Spielplatzkonzeptes 1,5 Millionen Euro verschlingen.
Das bekräftigt auch Hobbyfußballer Marcel Schimkus: „Er ist schön geworden, der Platz.“ Nun hofft Spielplatzpatin Jacqueline Rzyski auch im Namen ihrer Mitstreiterin Anke Ebelt nur noch, dass Spielplatz und Ballspielfeld nicht ständig wieder von zahllosen Pokemonspielern heimgesucht werden: „Letztes Jahr war es wirklich schlimm, da lag hier immer alles voller Pizzakartons. Da sind wir morgens über den Spielplatz gegangen und haben erstmal einen Schlag bekommen.“
Marcel Schimkus ergänzte, er habe schon öfter „Kiffer“ auf den Bänken unterhalb des neuen Spielfeldes gesehen: „Und unter den Bänken wurden auch schon Tütchen mit Drogen gefunden.“ Susanne Auschner und Dunja Barabasch appellierten an den Vater, direkt Kontakt zu ihnen aufzunehmen – schließlich arbeiten sie im Verwaltungsgebäude Bornstraße, das direkt am Alten Friedhof liegt.
Abschüssiges Gelände begradigt
Toll an der neuen Spielfläche sei, so Susanne Auschner, dass Kinder und Jugendliche beim Fuß- oder Basketball nicht mehr wie früher „gegen den Berg“ spielen müssen, weil die einst abschüssige Fläche begradigt wurde und einen neuen Belag bekommen hat – ebenso wie Tore und einen Zaun.
Der Spielplatz Alter Friedhof mit Bolzplatz in Alt-Wetter gehört zur Kategorie der Schwerpunktspielplätze – ebenso wie die Skateanlage im Schöntal, zu der ebenfalls ein Bolzplatz gehört. Noch ist der Umbau der Spielfläche am Alten Friedhof aber nicht beendet. „Im Herbst werden wir zu einer zweiten Info-Veranstaltung einladen und im kommenden Jahr dann die Pläne umsetzen“, blickt Susanne Auschner vom Fachdienst Jugend voraus.
Das tut auch Andreas Hasprich, Vater von Jonas (knapp 2) und Leonie (4): Er würde sich noch einen Zugang zu dem Spielfeld von der Gartenstraße aus wünschen. „Denn sonst müssen zum Beispiel unsere Kinder immer erst die ganze Wilhelmstraße runter und den Eingang über die Bornstraße nehmen.“ Eine Anregung, die er sicher im Herbst noch einmal vortragen wird, bevor dann im nächsten Jahr der Spielplatz Alter Friedhof den letzten Schliff bekommt.
So geht es weiter
Ebenfalls für 2019 sind geplant: Um- bzw. Ausbau Spielplatz Genossenschaftsweg, Schulhof Grundschöttel (3. Bauabschnitt) und Skateranlage. 2020 sind dann die Spielplätze Heilkenstraße und der Schulhof Osterfeldschule dran.