Volmarstein. . So ein Menü haben die Schüler und Auszubildenden noch nie gekocht. Gemeinsam mit Sternekoch Rainer Schorer bereiteten sie ein Vier-Gänge-Menü zu.
Mehrere Kilogramm feinstes Rinderfilet liegen zum Anschneiden bereit. Kleine Wachteleier warten auf eine angemessene Verarbeitung, die langen Teigrollen sollen Gnocchis werden, und die Melonen wurden schon „entkleidet“. Es sind wahrlich keine Discounter-Lebensmittel, mit denen die Jugendlichen aus dem Werner-Richard-Berufskolleg ein 4-Gänge-Menü zaubern dürfen.
Der Küchenchef und Geschäftsführer Rainer Schorer ist aus Castrop-Rauxel angereist und nicht nur dort ein Begriff. Bevor er das Restaurant „Parkbad Süd“ in Castrop übernahm, arbeitete der aus Pforzen im Ostallgäu stammende Kochprofi aus Leidenschaft in verschiedenen Sternebetrieben und hochklassigen Restaurants. „Das ist für die Jugendlichen schon eine ganz tolle Sache, dass dieser Profi heute mit ihnen zusammen kocht“, freut sich Lehrerin Nicola Tiggemann-Koch. Und der Profi ist ganz begeistert: „Ich bin das erste Mal hier. Die Schüler sind sehr wissbegierig, hören mir zu, arbeiten fleißig“.
Dekorieren gehört mit dazu
„Mit dem Besuch von Rainer Schorer wollen wir unseren Schülern und Auszubildenden der Fachpraxis Hauswirtschaft eine Freude machen“, sagt Nicola Tiggemann-Koch, „sie lernen heute neue Techniken und besondere Lebensmittel kennen, und auch das Dekorieren im Anschluss ans Kochen gehört mit zum Lernprogramm.“
Mit Geduld und einer ruhigen Art zu erklären zeigt Rainer Schorer den Azubis, wie man fachmännisch das Argentinische Rinderfilet zerlegt. Immer weg vom Körper und bloß nicht zu viel abschneiden! „Das Fleisch war teuer“, mahnt er. Konzentriert sind die Jugendlichen bei der Sache, schwingen die scharfen Messer und sind mäuschenstill, wenn der Profi spricht. „Herr Schorer ist klasse. Ich habe alleine einen Lachs filetiert und ein Maispouladen-Hühnchen tranchiert“, erzählt Andreas sichtlich angetan. Überraschend greift der Sternekoch dabei auch zur Küchenmaschine Thermomix. „Aber für mich ist diese Maschine eben nur ein Mixer“, lacht er. „Es geht nichts über selbstgemachte Speisen“, betont er, „und das ist viel leichter, als man glaubt.“