Wetter/Herdecke. . Zum 60-jährigen Bestehen bietet der THW-Ortsverband Wetter und Herdecke am 1. Juli im Quartier Ruhraue Bootsfahrten, Übungen und Auskünfte an.

Geburtstagsfeier im großen Stil: Der Ortsverband Wetter/Herdecke des Technischen Hilfswerks (THW) lädt anlässlich seines 60-jährigen Bestehens am Sonntag, 1. Juli, zum Familienfest ins Herdecker Quartier Ruhraue ein. Neben einer Hüpfburg und vielen Bootsfahrten auf dem See wollen die Einsatzkräfte auch allerlei Technik am Ufer präsentieren.

Doch zunächst ein kurzer Blick zurück – auf 60 Jahre Zivilschutz in den beiden Ruhrstädten. „Eigentlich sind es ja schon 61 Jahre, denn die Gründung war 1967“, sagt André-Marcelle Hubert, Leiter der THW-Dienststelle in Wetter. „Aber wir hatten letztes Jahr so viel zu tun, da wollten wir nicht noch das Jubiläum dazwischen quetschen.“ 2017 leistete der kleine Ortsverband laut Mitteilung ganze 12 000 Einsatz- und Dienststunden.

Dabei hat alles ganz anders angefangen. Vier Leute heben im Mai 1967 das THW in Wetter aus der Taufe, sieben Jahre nach dem „Gründungserlass“ beim Bundesinnenministerium in Bonn. Die Idee, ein Technisches Hilfswerk für den Bevölkerungsschutz im Dienste des Bundes aufzubauen, stammt aus der Weimarer Republik: Die „Technische Nothilfe“ (TN/TeNo) gilt als Vorläufer.

Heimat in Voßhöfen

In Wetter hatten die Helfer Ende der 1960-er Jahre erst keine eigene Bleibe, später konnten sie dann ein Ladenlokal in der Wilhelmstraße beziehen. Zunehmendes Material ließ die beengte Unterkunft jedoch schnell zu klein werden. Bald fand das THW in einer alten Fabrikhalle in der Bismarckstraße Platz. Seit Mitte der 1980-er Jahre können die Kameraden eine eigens errichtete Bundesliegenschaft in der Voßhöfener Straße 311 ihr Heim nennen.

Wie das Gebäude hat sich auch das Aufgabenspektrum gewandelt. Im Kalten Krieg gegründet, legte das THW anfangs viel Wert auf die Bergung aus Trümmern und einfach herzustellende Gebäudesicherungen. Auch die Wiederherstellung von Straßen oder anderen Infrastruktureinrichtungen standen im Vordergrund. Inzwischen hat sich die weltpolitische Lage gewandelt – und das THW mit ihr. Heute können die Helferinnen und Helfer auf modernes Gerät für allerlei Einsatzoptionen zurückgreifen, sei es für Flutkatastrophen, schwere Unwetter oder für die Gefahrenabwehr bei größeren Unfällen. Angefordert werden sie hier meist von Feuerwehr und Polizei, aber auch dem Ordnungsamt. Auch im Ausland sind die Ehrenamtlichen zunehmend aktiv: Mehrere Helfer aus Wetter waren schon rund um den Globus im Einsatz.

Dabei sind die THW-ler aus Wetter und Herdecke nach eigenen Angaben auf dem Teppich geblieben. „Kameradschaft steht bei uns an vorderster Stelle“, sagt der Ortsbeauftragte Hubert. Das wollen sie auch schon den Kleinsten beibringen. Ab sechs Jahren können Kinder in der Mini-Gruppe beim THW mitmachen. Dann wechselt der Nachwuchs in die Jugendabteilung, die es hier nun auch schon seit über 35 Jahren gibt. Mit 18 Jahren kann es dann richtig losgehen, dann warten beim THW diverse Ausbildungen und Einsatzmöglichkeiten. Einblicke dazu gibt es nun am 1. Juli von 11 bis 18 Uhr.

Programmablauf

Bei der so genannten THW-Blaulichtmeile am Sonntag, 1. Juli, können sich Besucher von 11 bis 18 Uhr an der Wiese hinter dem Quartier Ruhraue in Herdecke auf viele Programmpunkte freuen.

Um 12 Uhr beginnt eine Vorführung der THW-Rettungshunde, weiter geht es um 13 Uhr mit einer Einsatzübung der Bergungsgruppen. Um 14 Uhr simuliert die THW-Fachgruppe Wassergefahren mit den Bergungstauchern einen Einsatz.

Wer die erste Vorführung der Rettungshunde verpasst hat, kann um 15 Uhr die Wiederholung besuchen. Ebenso gibt es um 16 Uhr eine weitere Einsatzübung der Bergungsgruppen, um 17 Uhr werden die Fachgruppe Wassergefahren und der Bergungstaucher zum zweiten Mal aktiv.

Außerdem bietet das heimische THW den ganzen Tag über eine Fahrzeug- und Geräteschau, eine Kletterwand und eine Hüpfburg für die Jüngeren an, dafür sorgt die THW-Jugend. Dazu gibt es Fahrten mit dem THW-Einsatzboot auf dem Fluss sowie Leckereien vom Grill und kühle Getränke.