Herdecke/Wetter/Vorhalle. . Herdecke und Wetter geben sich beim Bau des geplanten Nahversorgungszentrums in Vohalle nicht einfach geschlagen. Klage ist nicht ausgeschlossen.

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planen und Verkehr in Herdecke war das geplante Nahversorgungszentrum in Hagen-Vorhalle erneut Thema.

Geplant ist dort die Neuansiedlung eines Edeka-Marktes mit einer Verkaufsfläche von 1629 Quadratmetern, die Standortverlegung von Aldi mit gleichzeitiger Erweiterung auf insgesamt 1220 Quadratmeter und eine Neuansiedlung von Rossmann auf 720 Quadratmetern. Damit beträgt die Gesamtverkaufsfläche 3560 Quadratmeter. Geplant sind ebenfalls 171 Stellplätze. Sowohl die Stadt Herdecke als auch die Stadt Wetter halten diese Dimensionen für ein Nahversorgungszentrum einfach zu groß.

Pendler abgreifen

Eine solche Planung habe nichts mit Nahversorgung zu tun, die wollen Pendler abgreifen, heißt es aus dem Bauausschuss Herdecke. Die Vermutung liegt nahe, insbesondere da das geplante Zentrum verkehrsgünstig an der Ophauser Straße liegt. Sowohl die Stadt Herdecke als auch die Stadt Wetter haben ihre Bedenken schriftlich geäußert. Doch die Reaktion aus Hagen war nicht wie gewünscht. Zwar habe sie das Verträglichkeitsgutachten angepasst, doch die Verkaufsflächen blieben gleich groß.

Auch ein späteres „Interkommunales Abstimmungsgespräch“ zwischen Hagen, Wetter und Herdecke brachte keinen Erfolg. Im Gegenteil: Die Stadt Hagen habe jegliche Anpassung des Konzepts für nicht notwendig erachtet, da das Vorhaben durch einen Fachanwalt geprüft wurde und keine Ansatzpunkte dafür gesehen werden, die eine Verkleinerung der Verkaufsflächen rechtfertigen würde, heißt es im Sachstandsbericht.

Die Stadt Hagen will das Planverfahren für das Nahversorgungszentrum noch vor der Sommerpause abschließen und somit kurzfristig die Baugenehmigungen erteilen. Für die Städte Herdecke und Wetter bedeutet dies, dass ihre Einwände keinerlei Relevanz gehabt hätten.

Die Herdecker Politiker befürchten, dass das Nahversorgungszentrum negative Auswirkungen insbesondere beispielsweise auf das Mühlencenter habe. Da die Stadt Hagen nicht auf die Änderungsvorschläge eingegangen ist, bleibt den benachbarten Städten Herdecke und Wetter nur noch die Möglichkeit, gegen die Baugenehmigungen Klage einzureichen. Wie erfolgversprechend diese dann letztlich wären, bliebe jedoch abzuwarten. „Die Stadt Wetter prüft die Option der Klage aktuell und hält sie sich offen“, heißt es seitens des Sprechers Jens Holsteg. Eine ähnliche Herangehensweise könnte für Herdecke interessant sein, meinten die Ausschussmitglieder.