Wetter. . Der Trägerverein Soziale Einrichtungen in Wetter wird 25. Aus den sechs Kitas können noch mehr werden. Eine kleine Zeitreise.
„Nichts ist so beständig wie der Wandel“ – dieses Zitat hat der Trägerverein Soziale Einrichtungen (TSE) in Wetter in sein Leitbild aufgenommen. In diesem Jahr feiert der Betreiber von sechs Kindertageseinrichtung in Wetter sein 25-jähriges Bestehen. Anlass genug, den Wandel des Vereins anhand einer kleinen Zeitreise in Zahlen zu verdeutlichen.
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Mitglieder gehörten dem allerersten TSE-Vorstand an, der sich am 21. April 1993 konstituierte. Vorsitzender war der ehemalige NRW-Landtagspräsident und Ex-Bürgermeister der Stadt Wetter, Ulrich Schmidt. Seine Stellvertreterinnen waren die CDU-Politikerin Hildegard Stratmann und die Zahnärztin Dr. Angelika Hofmann-Klein. „Die Idee für einen solchen Verein gab es damals schon länger. Und weil die Stadt die Trägerschaft für die dreigruppige Kita Villa Kunterbunt nicht mehr übernehmen wollte und sich auch kein anderer Träger fand, wurde schließlich eine neue Heimat für die städtischen Einrichtungen geschaffen und der TSE gegründet“, erinnert Geschäftsführerin Ulrike Lettermann an die Anfänge des Vereins. Und ergänzt schmunzelnd: „Übrigens nach dem Vorbild des Herdecker GVS.“
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Jahre nach Vereinsgründung war die Zahl der Einrichtungen in Trägerschaft des TSE bereits auf vier angewachsen: 1996 übernahm der TSE den Kindergarten Gravemannhaus, 1998 die Kita Fröbelhaus, die damals vom GVS Herdecke betrieben wurde, und noch im selben Jahr den Kindergarten Haus Hove. Ein Jahr später kam die Sozialpädagogische Familienhilfe hinzu. „Sie wurde 2016 geschlossen; die verbliebenen Mitarbeiter konnten wir anschließend als Fachkräfte in unseren Kitas weiterbeschäftigen“, erinnert sich Ulrike Lettermann. Im Mai 2000 folgte die Eröffnung des Kindergartens Abenteuerland, 2001 die Übernahme der bis dahin städtischen Kita Reuterhaus. Von 2002 bis 2008 war der TSE auch Betreiber des Waldkindergartens Purzelbäume in Sprockhövel. Im Jahr 2004 übernahm der Verein den Kindergarten Harkorthaus.
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bis 60 Mitarbeiter zählt der TSE aktuell. „Als Arbeitgeber sind wir durchaus gefragt“, versichert Ulrike Lettermann. Aufgrund von Schwangerschaften oder Renteneintritten („Da haben wir gerade eine kleine Welle“) gebe es in dem Verein eine gewisse Durchlässigkeit. „Wir zahlen nach Tarif, und bei uns können die Mitarbeiter auch Mitglied werden – allerdings nicht im Vorstand. Und wir sind selbst Mitglied im Paritätischen, der uns als Trägerverein u.a. auch Fachberatung gibt“, so die TSE-Geschäftsführerin weiter.
2007
war das Jahr, in dem der ehemalige städtische Sozialdezernent Jochen Stich sein langjähriges Engagement im TSE beendete und Ulrike Lettermann Geschäftsführerin wurde. In diesem Jahr gab sich der TSE erstmals ein Leitbild, das schließlich im Dezember 2016 neu definiert wurde. Darin heißt es nun unter anderem, dass alle im TSE tätigen und engagierten Menschen „für demokratische Einstellungen und Verhaltensweisen sowie für die Akzeptanz des Anderen eintreten. Wir wenden uns gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung.“
Feierstunde zum Jubiläum im Bürgerhaus
Der TSE feiert das 25-Jährige mit einem Empfang am Freitag, 29. Juni, von 14 bis 18 Uhr in der Villa Vorsteher.
Eingeladen sind Mitglieder, Mitarbeiter sowie alle, die dem TSE verbunden sind. Die kleine Feierstunde wird musikalisch von Schülern der Musikschule gestaltet.
Zum Jubiläum gibt es für jede Kita ein Geschenk zum Sommerfest – so werden zum Beispiel im Harkorthaus Clowns auftreten, und die Kita Tausendfüßler bekommt Besuch von Gauklern.
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Mitglieder gehören seit 2010 zum geschäftsführenden TSE-Vorstand, der bis dato aus einem deutlich größeren Personenkreis bestand. Zusätzlich wird ein fünfköpfiger Vereinsrat eingesetzt. Aktuell besteht der Vorstand aus der Vorsitzenden Claudia Breitfeld und ihren Stellvertretern Nils Roschin und Inge Gregorincic. Zum Vereinsrat gehören Andreas Focks, Doris Dudek, Gisa Gleim, Patrick Rösener, Dirk Fröhning. Insgesamt zählt der TSE aktuell 81 Mitglieder.
42 lautet die Hausnummer des Gebäudes in der Königstraße, in dem die TSE-Geschäftsstelle seit Mai 2015 in hellen, freundlichen Räumen zu finden ist, nachdem sie viele Jahre zuvor ihr Büro im Verwaltungsgebäude Bornstraße hatte. Mit dem Umzug folgten ein neues Logo und im Jahr darauf das neue Leitbild und ein neuer Internetauftritt.
1000 Füßler heißt die Groß-Kita im Schöntal, die im August 2017 in Trägerschaft des TSE eröffnet wurde. Dort fanden die drei Gruppen aus dem Reuterhaus, die nach dem Brand in der Bergschule unterkamen, und zwei Gruppen aus dem Harkorthaus eine neue Heimat. Zudem wurde eine neue Gruppe eingerichtet. „Es war aber zu der Zeit schon klar, dass das nicht reichen würde“, so Ulrike Lettermann. Obwohl eine zusätzliche Gruppe bis 2019 im renovierungsbedürftigen Harkorthaus bleiben wird, wächst der Bedarf für eine neue Einrichtung weiter. Womit auch der TSE weiter wachsen könnte. Die Geschäftsführerin sieht darin kein Problem: „Wir sind offen dafür, und wir wären auch offen für andere Aktivitäten im sozialen Bereich. Das ist eine Frage der personellen Ressourcen.“