Volmarstein. . Die Evangelische Stiftung Volmarstein will bestehendes Altenheim umwidmen. Fachausschuss gibt grünes Licht für Pläne.

Details und Hintergründe zu den Altenheim-Neubauplänen der Evangelischen Stiftung Volmarstein gab Markus Bachmann, kaufmännischer Vorstand der ESV, den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung und Bauen am Dienstagabend. Wie berichtet, soll auf dem stiftungseigenen Grundstück an der Ecke Von-der-Recke-Straße/Hartmannstraße ein Altenheim für 80 Bewohner entstehen. Die Beschlüsse zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan sowie zur frühzeitigen Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung standen im Fachausschuss zur Abstimmung.

Eingangs erklärte Markus Bachmann, dass ein neues bzw. ein weiteres Altenheim ursprünglich nicht Anliegen der Stiftung gewesen sei. Vielmehr habe diese eine stationäre Reha-Einrichtung anvisiert, die aber als Neubau am ESV-Standort nicht zu verwirklich gewesen sei.

60 Senioren ziehen um

Nun habe man gemeinsam mit einem Investor die folgende Lösung gefunden: Aus dem Altenheim Haus Magdalena, das 60 Plätze bietet und sich unmittelbar neben der Orthopädischen Klinik befindet, wird eine stationäre Reha-Einrichtung. „Das ist auch die Größenordnung, die wir für eine Reha brauche,“, so Bachmann.

Um eine Alternative für das Haus Magdalena zu finden, sei das Grundstück in der Hartmannstraße ins Visier geraten. „Wir haben uns dann mit dem Investor zusammengetan, der nun das neue Altenheim baut und es an uns vermietet“, erklärte Bachmann und nannte auch den Grund für die Kooperation mit dem Investor Urwohnen aus Pulheim: „Wir als ESV haben in den letzten Jahren so viele Investitionen in Projekte getätigt, und wir müssen auch nicht alles selber machen.“

Nach vorläufiger Planung steht Altenheim in zwei Jahren

Die Häuser auf dem Grundstück, auf dem das Altenheim gebaut werden soll, stehen bereits leer. Zuletzt war noch ein Haus an die Stadt vermietet, die darin Flüchtlinge untergebracht hatte. Auch dieses Haus ist leergezogen.

Geplant ist, mit dem Abriss der Gebäude im Sommer 2019 zu beginnen; im Sommer 2020 soll das neue Altenheim stehen.

Dafür veranschlagt der Investor Kosten in Höhe von 7,5 Mio. Euro.

Die 60 Bewohner des jetzigen Haus Magdalena sollen dann in das neue Altenheim umziehen, so dass nicht 80, sondern lediglich 20 zusätzliche Plätze entstehen. Bachmann weiter: „Wir wollen das neue Projekt außerdem nutzen, um die Parkplatzsituation in der Stiftung zu entzerren. Dafür werden wir in nächster Zeit aber auch noch weitere Vorschläge machen“, sicherte der ESV-Vorstand zu. Den neuen Standort für das Seniorenheim bewerte die ESV als sehr attraktiv, weil dort die Anbindung an das Dorfzentrum enger sei.

Baufachbereichsleiter Manfred Sell erläuterte ergänzend, dass es sich bei der geplanten Einrichtung um ein dreigeschossiges Gebäude mit Staffel- und Untergeschoss handele. „Das wird schon ein kompakter, großer Baukörper mit großer Versiegelung. Das ist schon eine bauliche Veränderung an dieser Stelle. Deswegen ist es der richtige Weg, den Planungsprozess offen und transparent einzuleiten“, so Manfred Sell. Die Baupläne würden auch öffentlich ausgelegt.

Sigrid Haag (Grüne) bat, die ESV-Pläne auch im Ausschuss für Gesundheit, Soziales, Demographie und öffentliche Ordnung zu thematisieren und sprach die generelle Ausstattung der Stadt mit Pflegeplätzen an. Manfred Sell erklärte dazu: „Es gibt eine Sättigung am Markt, aber im Haus Magdalena eine starke Nachfrage. Und in der Größenordnung kann man eine Verlagerung mit Ergänzung tragen. Das wäre bei 80 neuen Plätzen nicht unbedingt der Fall gewesen.“

Die CDU begrüße die Initiative der ESV, so Jörg Jacob: „Auch eine stationäre Reha direkt neben der Klinik ist super und mehr als sinnvoll. Und die Verlagerung hin zum Dorf ist auch gut für die Bewohner.“

Nähe zum Dorf als Pluspunkt

Dass die Senioren näher ans Dorf herankommen, merkte auch Doris Hülshoff (FDP) als Pluspunkt an. Sie wollte aber auch wissen, ob mit dem Umzug in den Neubau zusätzliche Kosten auf die Senioren zukämen. Markus Bachmann: „Nein, die werden sich nicht wesentlich verändern.“

Hülshoff weiter: „Die Volmarsteiner befürchten übrigens, dass dann künftig noch mehr Verkehr durchs Dorf rollt.“ Sell meinte, der Verkehr werden überschaubar bleiben. Und Bachmann erklärte, dass die zusätzlichen Parkplätze in erster Linie für Mitarbeiter und nicht für Besucher genutzt würden.

Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, das Bauleitplanverfahren einzuleiten, folgte der Ausschuss einstimmig.