Wetter. . Die Ermittler schauen auf die Gefahr von Rechts, haben nach dem Anschlag auf den „Wetter Market“ auch die Landsleute des Händlers im Blick
Vor zwei Wochen brannte an der Königstraße der „Wetter Market“ aus. Ursache war Brandstiftung. Weil sich über dem Laden Wohnungen befinden, deren Bewohner in Gefahr gebracht wurden, ermittelt eine Mordkommission. Die Ermittlungen „gehen in alle Richtungen“, bekräftigt Pressestaatsanwalt Gerhard Pauli nach der konkreten Anfrage, ob auch syrische Landsleute des Flüchtlings als mögliche Täter in Frage kommen könnten. Entsprechende Vermutungen waren geäußert worden. Eine zielgerichtete Anzeige kann Pauli nicht bestätigen.
Vor dem Feuer war der Laden Ziel einer ausländerkritischen Aktion geworden. Unbekannte, die im Internet unter dem Namen „Fallersleben Bund“ firmieren, hatten die Verantwortung dafür übernommen: Auf einem städtischen Wegweiser war ein zusätzlicher Hinweis mit dem Begriff „Islamisierung“ und einem Pfeil Richtung Lebensmittelladen angebracht worden.
Viele Hilfsangebote von Bürgern
Die Ratsparteien hatten sich daraufhin verständigt, ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. In der Erklärung „Wetter weltoffen“ sprachen sich die Politiker für eine „weltoffene, vielfältige und tolerante Stadt“ Wetter aus. Da die Sitzung nur wenige Tage nach dem Brandanschlag stattfand, nutzten die Politiker die Nähe zum Sitzungssaal in der Sparkasse und statteten dem Laden und seinem Besitzer einen Besuch ab.
In der ganzen Stadt gibt es Hilfsangebote für den Flüchtling aus Syrien, dessen „gerade neu geschaffene, eigenständige Lebensgrundlage“, so der Rat in seiner Resolution, Raub der Flammen geworden sei.